Ich-Sicht oder Vogelperstektive?

5 Antworten

Von Experte Dakaria21 bestätigt

Es gibt keine Erzählperspektive, die leichter zu schreiben wäre als andere. Die Ich-Perspektive wird fälschlicherweise gern als einfacher wahrgenommen, dabei gehört sie eher zu den schwierigeren Perspektiven. Anfänger schreiben sich, dadurch dass sie immer die Personalpronomen "Ich", "mir", etc. verwenden, unbewusst oft selbst in ihre Geschichten, was gerne dazu führt, dass die Hauptfigur zu perfekt wird, aber keine eigene Persönlichkeit erhält. Mit der Ich-Perspektive verschwimmen eben schnell die Grenzen zwischen Autor und Hauptfigur und nicht jeder kann das trennen.
Hinzu kommt, dass man mit der Ich-Perspektive zwar den größten Einblick in das Innenleben einer Figur hat, die Außenwahrnehmung hingegen aber sehr eingeschränkt ist. Der Leser nimmt nur das wahr, was auch die Perspektivfigur wahrnimmt. Und damit ist nicht nur gemeint was sie sieht, sondern auch wie sie Dinge sieht. Erzählerisch bist du hier also nicht so frei wie mit einer anderen Erzählperspektive.

Im Endeffekt hängt das auch davon ab, was du genau erzählen möchtest. Wenn du ein Fantasy-Epos schreiben willst, in dem es 20 Hauptfiguren gibt, ist die Ich-Perspektive nicht empfehlenswert, da hier ständige Perspektivwechsel eher anstrengend und verwirrend wären. Der personale oder auktoriale Erzähler wären hier die deutlich bessere Alternative. Romanzen hingegen funktionieren in der Ich-Perspektive oder dem personalen Erzähler sehr gut, da hier oft hauptsächlich aus der Sicht der Protagonistin erzählt wird und das Innenleben eine wichtige Rolle spielt.

Ich bevorzuge die Ich-Perspektive oder den personalen Erzähler, da ich auch gern Geschichten lese, die sehr viel Fokus auf das Innenleben legen.

Probier es einfach aus und schau was sich für dich natürlicher anfühlt.

Liebe Grüße

Woher ich das weiß:Hobby – Ich schreibe selbst / habe mich mit dem Thema viel befasst

Das kommt ganz darauf an, was du mit deiner Geschichte erreichen willst.

Ich-Perspektive fühlt sich oft persönlicher und intensiver an, weil du direkt in die Gedanken und Gefühle der Figur eintauchst. Leser können sich dadurch leichter mit der Hauptfigur identifizieren. Das kann besonders in emotionalen oder psychologisch tiefgehenden Geschichten sehr gut funktionieren. Allerdings bist du auch auf das Wissen und die Sichtweise dieser einen Figur beschränkt.

Vogelperspektive (Er/Sie-Form, auktorial oder personal) gibt dir mehr Freiheiten. Du kannst verschiedene Charaktere beleuchten, verschiedene Szenen parallel erzählen und dem Leser mehr Überblick über die Handlung geben. Das macht es flexibler, kann aber auch schwieriger sein, weil du trotzdem die Spannung und Nähe zu den Figuren aufrechterhalten musst.

Was ist einfacher?

Für viele Anfänger ist die Ich-Perspektive einfacher, weil man sich quasi selbst in die Figur hineinversetzen kann. Aber es hängt auch davon ab, womit du dich wohler fühlst. Wenn du gerne in die Köpfe deiner Figuren eintauchst und eine direkte emotionale Verbindung herstellen willst, ist die Ich-Perspektive eine gute Wahl. Wenn du lieber eine größere Geschichte mit mehreren Figuren erzählst, dann passt die Vogelperspektive besser.

Am besten probierst du beides mal aus und schaust, was sich für dich natürlicher anfühlt!

Woher ich das weiß:Hobby

Das ist Geschmackssache und auch ein bisschen themen- und genreabhängig. Ich bin allgemein eher ein Freund des auktorialen Erzählers oder des personalen und nicht so sehr des Ich-Erzählers.

Eher ich Erzähler oder auktorial

Ich-Perspektive!! Was einfach ist und was nicht liegt immer im Auge des Betrachters, aber ich finde es deutlich einfacher und auch angenehm zu lesen.