Um dir wirklich gute Tipps geben zu können, müsste man eine Idee davon haben, woran dein Plan gerade scheitert. Dafür wäre es hilfreich, wenn du sagen würdest, wo du gerade stehst, also ob deine FanFiction aktuell dein Ziel um wenige Kapitel verfehlt oder du deutlich mehr/weniger hast.
Falls du es selbst noch nicht genau weißt, hier mal meine Methode, wie ich die ungefähre Länge herausfinde: Am Anfang schreibe ich mir grob meine Handlung auf, also wo die Geschichte anfangen soll, wie sie enden soll und dann in wenigen Stichpunkten, wie ich vom Anfang zum Ende komme. Dann füge ich immer mehr Details hinzu, um den Weg genauer zu beschreiben, bis ich irgendwann alle späteren Szene stichpunktartig vorliegen habe. Im nächsten Schritt überlege ich mir dann, welche Szenen ich sinnvoll zu einem Kapitel zusammenfassen kann.
Wenn du weißt, wie viele Kapitel du ungefähr schreiben wirst, kann man das Problem deutlich gezielter angehen:
die Kapitelanzahl stimmt ungefähr: Hier würde ich dir raten, deine Geschichte erstmal auszuschreiben. Beim Überarbeiten kannst du dann schauen, ob irgendwo eine Szene überflüssig ist oder eine noch nicht geschriebene die Geschichte vielleicht abrunden würde. Wenn du das gemacht hast, kannst du dir auch überlegen, ob du aufgrund der veränderten Szenen möglicherweise auch die Kapitel noch anders setzen kannst. Ich würde dir aber davon abraten, nur deshalb irgendwo ein neues Kapitel anzufangen oder zwei zusammenzulegen, weil du eben 30 erreichen willst. Darunter leidet die Qualität deiner Geschichte nur.
Deutlich zu viele Kapitel: Wenn du deutlich zu viele Kapitel hast, kannst du meiner Meinung nach zwei Dinge versuchen:
Zum einen kannst du dir anschauen, ob du deine Kapitel sehr fein gliederst, also sehr viele Kapitel mit sehr wenig Inhalt machst. Wenn das der Fall ist, kannst du versuchen, bewusst gröber zu gliedern.
Alternativ muss der Inhalt gekürzt werden. Hier musst du aber eben aufpassen, was du streichen kannst, ohne dass dem Leser Erklärungen fehlen oder Handlungsstränge lose bleiben.
Deutlich zu wenig Kapitel: Hier gilt unterm Strich das Gegenteil wie bei zu vielen Kapiteln. Man sollte sich also einmal anschauen, ob man sehr grob gliedert (viel Inhalt auf wenige Kapitel verteilt) oder ob der Inhalt eben einfach "nur" für eine Kurzgeschichte ausreicht und er deshalb ausgebaut werden muss.
Wenn du überlegst, ob du grob gliederst, behalte dabei im Hinterkopf, dass es nicht automatisch bedeutet, dass deine Kapitel deshalb lang sind. Gerade Autoren, die sich noch nicht intensiv mit dem Schreiben als Handwerk auseinandergesetzt haben, lassen die Figuren meistens nur handeln und reden, vergessen aber das Beschreiben z.B. von der Umgebung oder von Gefühlen. Sie brauchen deshalb im Vergleich zu anderen Autoren sehr wenig Platz, obwohl im Kapitel sehr viel passiert.
Wenn du merkst, dass deine Idee inhaltlich einfach nicht ausreicht, musst du dir Gedanken darüber machen, wie du den Inhalt noch ausbauen kannst. Romane unterscheiden sich von Kurzgeschichten in der Regel dadurch, dass der Protagonist mehr Hindernisse überwinden muss und Nebenkonflikte vorhanden sind. Über diese beiden Punkte solltest du also auch mal bei dir nachdenken. Achte aber darauf, dass du die neue Handlung mit der alten vernünftig verbindest. Ansonsten fühlt sich das alles nur wie sinnloses Füllmaterial an und
Grundsätzlich würde ich dir allerdings raten, dir gut zu überlegen, wie sinnvoll dein Ziel ist, 30 Kapitel zu schreiben. Zum einen ist es eine sehr unzuverlässige Angabe, weil Kapitel eben sehr unterschiedlich lang sein können, zum anderen hängt an der Anzahl der Kapitel nicht die Qualität deiner Geschichte. Tatsächlich habe ich sogar eher die Befürchtung, dass deine Qualität durch den Versuch, auf 30 Kapitel zu kommen, abnimmt, weil du dich eben gezwungen siehst, Inhalt hinzuzufügen oder zu streichen.