Dein Problem ist gerade, dass du zwar versucht hast, deine Geschichte zu planen, dich vorher aber nicht damit auseinandergesetzt hast, wie man eine solche vernünftig aufbaut.

Das wichtigste, was man zu dem Thema meiner Meinung nach beachten sollte, ist, dass man niemals eine Szene schreibt, nur damit sie existiert. Sie braucht im Gesamtwerk einen Zweck, z.B. in dem sie aktiv die Handlung voranbringt, man die Charaktere besser kennenlernt oder eine Charakterentwicklung aufgezeigt wird.
Genau ein solcher Zweck fehlt bei deiner geplanten Uni-Szene: Du willst schreiben, wie deine Figur zur Uni geht, um zu zeigen, wie sie in die Uni geht. Sie existiert also, um zu existieren.

Jetzt ist die Frage, wie man nutzlose Szenen umgeht:
Wie AnoukEmma schon geschrieben hat, ist es eigentlich immer sinnvoll, solche Szenen durch einen Zeitsprung zu umgehen. Auch wenn man in den Szenen selbst versuchen sollte, richtig einzutauchen, indem man unter anderem ausführlich das Geschehen beschreibt, muss man keine 24/7 Wiedergabe vom Tag einbauen, wo von jedem Handschlag erzählt wird. Das wäre tatsächlich einfach langweilig.
In deinem Fall würde ich dir allerdings auch noch einmal ans Herz legen, darüber nachzudenken, ob du dir Zeit nimmst, deine Charaktere einzuführen. Dagegen spricht, dass du ohne die Uni-Szene direkt dazu springen würdest, dass deine Figur am nächsten Tag wieder den gleichen Traum hat.

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Bevor ich mir einen Namen für meinen Charakter aussuche, überlege ich mir in erster Linie, wie er zu diesem gekommen ist. In der Regel geben die Eltern den Kindern ihren Namen und werden dabei von Dingen wie z.B. Herkunft, Wohnort, Zeitalter und Namenstraditionen in der Familie beeinflusst. Mit diesen Kriterien suche ich dann nach passenden Namen, z.B. indem ich eine KI um Hilfe bitte, mir Vornamen-Hitlisten ansehe, etc. Dort suche ich dann den Namen aus, den ich noch nicht genutzt habe und der mir am besten gefällt. Im Zweifel entscheidet ein Zufallsgenerator.

Falls du in einer Fantasiewelt mit Fantasieländern schreibst: Auch hier lege ich für die Länder erstmal bestimmte Namensgebungsmuster fest, z.B. indem ich sage, Land A nutzt englische Namen, Land B deutsche und Land C japanische. Hier könnte man auch andere Muster anwenden, z.B. alle Adligen werden nach Sternen benannt, Bauern aber nach Blumen. Man sollte es aber so festlegen, dass die Leser bemerken, dass die Namen einheitlich sind.

Wovon ich definitiv abraten würde, wäre der Namens-Bedeutung einen zu großen Einfluss zuzugestehen. Es wirkt sehr gekünstelt, wenn die Musikalische Melody heißt, die Schwimmbegeisterte Aquata, usw.. Eltern haben nun einmal keine Glaskugel, die ihnen den zukünftigen Charakter ihres Kindes verraten. Wenn man nur nach der Bedeutung aussucht und alle anderen Kriterien aus den Augen verliert, zeigt es außerdem, dass der Autor nicht in der Lage ist, eine stimmige Figur zu erstellen.
Das heißt nicht, dass man die Bedeutung immer außen vor lassen muss:
- In einer Fantasie-Welt werden die Namen vielleicht nicht bei Geburt festgelegt oder es gibt eben doch diese Glaskugel.
- Es kann Tradition sein, den Familienmitgliedern einen Namen mit einer bestimmten Bedeutung zu geben (z.B. nach Sternen wie bei Familie Black aus Harry Potter)
- Man kann es als sekundäres Kriterium nutzen. Das heißt, man sucht sich Namen, die aufgrund von Alter, Herkunft, etc. passen, und lässt dann nicht den Zufallsgenerator entscheiden, sondern schaut sich mal die Bedeutung an. Da in der Regel die Bedeutung von Namen nicht offensichtlich ist, wirkt es nicht gekünstelt, sondern nur wie ein lustiges Gimmik für Leute, welche die Bedeutung der Namen recherchieren.

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Eigentlich ist es nicht möglich, auf Wattpad Geschichten nur für Follower zu veröffentlichen. Jeder sollte sie sehen und lesen können. Wenn es nicht der Fall ist, ist das ein Bug.

Was du mal ausprobieren könntest, wären folgende Dinge:

  • Überprüfe, ob das Problem noch besteht. Wenn du mir deinen Profilnamen und den Titel deiner Geschichte nennst, kann ich mal nach beidem suchen.
  • Ziehe die betroffene Geschichte noch einmal zurück und veröffentliche sie neu. Eventuell bringt es etwas.
  • Schreibe den Support von Wattpad an.
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Und das verstehe ich mal so gar nicht. Wieso muss ich hier einen „Rang“ berechnen, wenn auf Hochschulstart schon ein Rang angegeben ist?

Die Formel ist völliger Quatsch. Die Zahl, die dabei rauskommt, sagt gar nichts aus. Ich vermute, damit wollte man berechnen, wie viele Leute noch abspringen müssten, damit jemand einen Platz kriegt, aber selbst dafür funktioniert die Formel nicht.

wieso verschiebt sich die Zulassungsangebotsgrenze immer nach oben, der eigene Rang aber nicht.

Wenn man versteht, was die eigenen Spalten bedeuten und wie das Auswahlverfahren läuft, ist es eigentlich logisch:
Die Unis vergeben ihre Plätze über verschiedene Kategorien (z.B. Abiturnote, Wartesemester, etc.) Pro Kategorie werden eine bestimmte Anzahl an Plätzen vergeben (Plätze gemäß ZZVO).
Um herauszufinden, wer als Erstes einen Platz angeboten bekommen soll, werden die Bewerber danach sortiert, wie gut sie das Kriterium erfüllen. Zum Beispiel bei Abiturnote würde auf Platz 1 also der mit der besten Abiturnote stehen. Wenn Bewerbungsschluss ist, hat daher jeder Bewerber einen Platz auf der Liste. Der wird auch nicht mehr verändert, schließlich kann man nicht plötzlich eine bessere Abiturnote haben und dadurch eine andere Person noch überholen. Das ist der eigene Rang.
Als Nächstes kriegen die Leute ein Zulassungsangebot geschickt. Als erstes natürlich die Leute, die ganz oben auf der Liste stehen. Wenn also über die Kategorie Abiturnote 20 Plätze vergeben werden, kriegen die besten 20 Bewerber ein Zulassungsangebot. Dieses können sie annehmen oder eben auch ablehnen. Passiert letzteres, kriegt die nächste Person auf der Liste den Platz angeboten, also erst Person 21, dann Person 22 usw. Der Rang der Person, die zuletzt ein Zulassungsangebot gekriegt hat, wird über die Zulassungsangebotsgrenze angegeben.

Eine weitere Frage habe ich auch noch: Wenn ich diese Formel anwende, kommt bei mir 62 raus. Ist das ein guter Wert, mit dem es noch wahrscheinlich ist, einen Studienplatz zu bekommen? Ich habe mich für Medizin beworben.

Wie gesagt, ist die Formel wertlos. Wenn du >eigener Rang - Zulassungsangebotsgrenze< rechnest, weißt du wie viele Leute noch abspringen müssen, damit du ein Angebot kriegst. Auch daraus lässt sich aber nur schwer die Wahrscheinlichkeit ableiten, ob man noch ein Zulassungsangebot erhält. Das liegt an zwei Sachen:
Erstmal hängt die Frage, wie hoch die Chance auf ein Studienplatz ist, auch mit der Frage zusammen, wie viele Plätze es überhaupt gibt. Werden für ein Studienfach 500 Plätze angeboten, ist es deutlich wahrscheinlicher, dass noch 100 Leute abspringen, als wenn es nur 50 Plätze gibt.
Das zweite Problem ist, dass niemand weiß, wie wahrscheinlich noch Bewerber abspringen. Leider werden auch nicht die Endlisten der letzten Jahre veröffentlicht, sodass man aus den letzten Jahren auch keine Erwartungswerte ableiten kann.

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Du hast zwar ein Abitur von 1,0, jedoch hast du relativ wenig Punkte. Du wirst also trotzdem keinen guten Listenplatz bekommen haben und dich eben gedulden müssen, ob genug Leute ihren Platz an einer der Unis ablehnen. Nur weil die NCs die letzten Jahre schlechter als 1,0 waren, heißt es nicht, dass dir automatisch ein Platz angeboten wird.

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Ich würde dir vom Kauf abraten. Wenn du dir jetzt schon unsicher bist, ob sie dir 130 Euro wert ist, wirst du dich wahrscheinlich doppelt und dreifach ärgern, wenn du sie am Ende nicht täglich tragen kannst.

Wenn du dich wirklich unsterblich in die Tasche verliebt hast, wäre es vielleicht eine Überlegung wert, dich mal nach einem gebrauchten Exemplar umzusehen. Alternativ gibt es natürlich auch viele günstige Modelle, welche an das Design angelehnt sind. Vielleicht gefällt dir davon ja eines.

Zusätzlich solltest du dir aber auf jeden Fall einen vernünftigen Rucksack kaufen, damit du deine Sachen immer zur Uni kriegst, auch wenn du mal krankheitsbedingt keine einseitige Belastung haben darfst.

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Nein, ich würde es definitiv nicht lesen wollen.

Ein Grund dafür ist, dass es mich thematisch einfach nicht interessiert. Das ist aber einfach nur mein persönlicher Geschmack, weshalb es dich auf gar keinen Fall vom Schreiben genau dieser Geschichte abhalten sollte.
Der zweite Punkt ist, dass dein Text nicht so wirkt, als hättest du dich schon einmal damit auseinandergesetzt, wie man eine gute Geschichte aufbaut und erzählt. Mit deinem aktuellen Schreibstil macht das Lesen einfach keinen Spaß. Daran kannst du aber arbeiten, sodass du dich mit Zeit und Geduld verbesserst. Auf folgende Dinge könntest du schon einmal achten, weil du sie in deinem "Prolog" falsch machst.

Dein "Prolog" liest sich ein wenig wie Sachtext über deine Hauptfigur. Der Leser wird mit Informationen zugeschmissen. Das ist zum einen langweilig zum Lesen und gleichzeitig kann man sich das meiste davon eh nicht merken, weil es schnell zu viel auf einmal wird. Versuche daher die Informationen mit Handlung zu verflechten, anstelle sie nur in den luftleeren Raum zu stellen, und streue sie mehr im Text. Zum Beispiel könnte man erfahren, dass sie YouTuberin ist, wenn sie gerade etwas Neues hochlädt und dann über die Gedanken den inneren Zwiespalt von sich einfließen lassen.

Gegen das Gefühl, man würde ein Sachtext lesen, würde es auch helfen, wenn du dich an den Grundsatz "Show, don't tell" hältst. Dieser sagt aus, dass man eben nicht nur erklären soll, wie etwas ist (z.B. mein Vater ist streng, meine Mitschüler ärgern mich), sondern es in erster Linie über die Handlung vermitteln soll. Das heißt, der strenge Vater wird über entsprechende Regeln verdeutlicht und das Verhalten der Mitschüler, indem bei Schulszenen eben Dinge hinterhergerufen werden oder Hass-Kommentare unter Videos stehen.

Ein weiteres Problem ist, dass ich das Gefühl habe, dass du nicht weißt, was ein Prolog ist. Bei Büchern ist es üblich, das erste Kapitel so zu nennen, wenn vor der eigentlichen Geschichte noch etwas anderes erzählt werden soll, um so schon ein paar Hintergrundinformationen preiszugeben oder Spannung aufzubauen. Üblicherweise grenzt sich der Prolog von der restlichen Handlung ab, z.B. weil er aus einer anderen Perspektive als das restliche Buch geschrieben wurde und/oder zeitlich voran gelagert ist. Ein gutes Beispiel dafür ist der Prolog aus Rubinrot und das erste Kapitel von Harry Potter.
Bei dir hat man eher das Gefühl, du hättest einfach dein erstes Kapitel Prolog genannt, weil du mal irgendwo die Bezeichnung gesehen hast. Das machen viele Hobby-Autoren, weckt bei Lesern aber die falsche Erwartung und wirkt eben auch sehr ungeschickt.
Wenn du keine Handlung für einen Prolog hast, ist das auch überhaupt nicht schlimm. Man muss nicht zwingend einen Schreiben. Dann fängt man aber eben direkt mit Kapitel 1 das Buch an.

Dann würde ich dir noch den Tipp geben, Zahlen auszuschreiben. Ich finde es für den Lesefluss deutlich angenehmer, wenn irgendwo "zwölf" und nicht "12" steht. Zumindest ich habe noch in der Schule gelernt, Zahlen bis zwölf sollte man ausschreiben. Ich mache es aber tatsächlich bei allen, die kein "und" enthalten. Dreizehn oder zwanzig schreibe ich also aus, so etwas wie 24 oder 153 eben nicht.

Ansonsten solltest du dir überlegen, ob du das Datum und den Namen am Anfang behalten willst:
Bei den Daten sehe ich das Problem, dass es dazu einlädt, zu glauben, die Leser würden darüber den zeitlichen Ablauf mitkriegen. Das Problem ist, dass die meisten sehr schnell vergessen werden, welches Datum über einem Kapitel steht, weil es in der Regel irrelevant ist. Für die zeitliche Einordnung sind daher Zeitangaben im Text wie "zwei Tage später" deutlich sinnvoller.
Der Name über dem Kapitel ergibt nur Sinn, wenn du Perspektivwechsel einbauen willst. Das als Stil einzubauen, ist auch grundsätzlich möglich und in Ordnung. Wenn du das planst, achte darauf, sparsam mit dem Wechsel umzugehen. Auch wenn du überall darüber schreibst, wessen Perspektive im Kapitel eingenommen wird, kann man gerade beim Ich-Erzähler schnell durcheinanderkommen. Dort handelt eben immer nur "Ich", weshalb man sich beim Lesen nur an Sprach- und Verhaltensmustern orientieren kann.

Ich hoffe, ich konnte dir mit dem ausführlichen Feedback etwas weiterhelfen. Und lass aufgrund der ganzen Kritikpunkte nicht den Kopf hängen. Das sind wirklich die typischen Anfängerfehler. Mit Übung und Geduld wirst du definitiv besser werden.

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Das Auswahlverfahren funktioniert so, dass es verschiedene Kriterien gibt, über die man einen Platz erhalten kann (die Sachen in der Spalte Rangliste). Bei jedem Kriterium wird eine Liste mit Bewerbern erstellt, wobei sie danach sortiert werden, wie gut sie das Kriterium erfüllen. Bei der Kategorie Leistung steht also z.B. der Bewerber mit der besten Abinote auf Platz 1. An welcher Stelle du stehst, erkennst du an der Spalte "ihr Rang".

Im nächsten Schritt werden die verfügbaren Plätze an die Bewerber vergeben. Wie viele das sind, erkennt man der Spalte "Plätze gemäß ZZVO". Bei der Kategorie Leistung gibt es zum Beispiel 64 Plätze, weshalb die ersten 64 Leute auf der Liste ein Zulassungsangebot kriegen.

Ab diesem Moment liegt der Ball bei den Bewerbern. Sie können den Platz entweder annehmen oder ablehnen. Ist letzteres der Fall, kriegt die nächste Person auf der Liste ein Angebot, also in dem Beispiel würde als nächstes Platz 65 ein Angebot kriegen, danach Platz 66, usw. Welche Plätze alles ein Angebot vorliegen haben, erkennst du an der Zulassungsangebotsgrenze. Bei der Kategorie Leistung haben z.B. die ersten 67 Plätze eines gekriegt.

Wie hoch deine Chancen sind, dass du noch ein Studienplatz kriegst, ist immer schwer vorhersehbar. Es kommt eben immer darauf an, wie viele Leute noch abspringen. Leider werden auch nicht die Endlisten der letzten Jahre veröffentlicht, weshalb man von dort auch keine Erfahrungswerte ableiten kann. Wenn der NC die letzten Jahre aber immer deutlich schlechter als deine Abiturnote war, würde ich mir an deiner Stelle nicht allzu viele Sorgen machen.

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Ob ich Interesse an einem Buch habe, mache ich in erster Linie am Hauptkonflikt fest. Bei dir erfahren wir darüber jedoch nichts. Du gibst uns nicht einmal einen Hinweis darauf, indem du dein angestrebtes Genre preisgibst. Das von dir preisgegebene Setting ist gleichzeitig noch sehr schwammig und oberflächlich.

Aktuell könnte sich deine Geschichte in alle Richtungen entwickeln:
Die Völker könnten magisch sein (dann wären wir im Bereich Fantasie) oder eben nicht.
Es könnte um eine Liebesbeziehung gehen (z.B. zwei aus den verfeindeten Völkern).
Es könnte um die Grauen an der Kriegsfront gehen.
Es könnte darum gehen, wie die Leute "zu Hause" den Krieg wahrnehmen.
Es könnte aus der Sicht von Politikern stattfinden, die versuchen, eine diplomatische Lösung zu finden.
Und das sind nur die Handlungsstränge, die mir spontan bei dem Setting einfallen. Wenn man ernsthaft darüber nachdenkt, findet man sicherlich noch viele weitere.

Es kann daher sein, dass du am Ende mit deiner Idee meinen Geschmack triffst. Genauso gut kann es sein, dass du vollkommen daran vorbeischlitterst. Am Ende solltest du aber in erster Linie das Schreiben, wozu du eine Idee hast, nicht das, was gut ankommt.

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Entwickeln von Charaktereigenschaften:
Wenn ich bei der Charakterentwicklung nicht weiterkomme, schaue ich zuerst auf den Plot. Das heißt, ich überlege mir, ob ich aufgrund seiner bisherigen Handlungen bestimmte Charaktereigenschaften vorliegen habe oder ausschließen kann. Dann sammle ich einfach erstmal alles, was mir einfällt und funktionieren würde. Danach überlege ich, ob die verbliebenen Eigenschaften noch etwas Neues zum Plot beitragen würden, was ich gerne einbauen wollen würde (z.B. könnten durch bestimmte Eigenschaften zwischen den Figuren eine Dynamik entstehen, die den Plot bereichert oder ihn überlädt). Falls ich am Ende nicht zu einem eindeutigen Schluss komme, würde ich meine bisherigen Ideen einfach erstmal stehen lassen, um an anderer Stelle weiterzumachen. Bisher hat sich eigentlich immer irgendwann etwas ergeben, was mich zu einem bestimmten Charakter tendieren ließ.
Falls ich wirklich mal gar nicht weiterkomme, weil der Charakter einer Figur ziemlich egal ist, nutze ich auch manchmal einen Zufallsgenerator. Das ist aber die absolute Ausnahme, bei komplett unwichtigen Charakteren. Zum Beispiel entscheide ich so, ob der Ladenbesitzer, welcher der Hauptfigur zweimal etwas verkauft, eher wortkarg sein soll oder eine Labertasche.
Manchmal finde ich es auch ganz hilfreich, mir einfach mal eine Liste mit Charaktereigenschaften durchzulesen, um mir ins Gedächtnis zu rufen, was es alles gibt. Oft kriege ich auch dadurch Ideen, wie meine Figuren wohl charakterlich sein könnten.

Entwickeln vom Aussehen:
Beim Aussehen gehe ich erstmal ähnlich vor. Auch hier frage ich mich im ersten Schritt, ob durch den Plot, durch den Charakter oder Faktoren wie die Herkunft ein bestimmtes Aussehen vorgegeben ist. In der Regel ist das Ergebnis aber nicht so eindeutig wie beim Charakter, weil es meistens egal ist, ob jemand nun blonde oder braune Haare hat. Falls ich nicht aus irgendeinem Grund schon ein Aussehen im Kopf habe, greife ich hier sehr gerne auf Zufallsgeneratoren zurück, die mir dann z.B. erstmal Haar- und Augenfarbe vorschlagen. Mit den Vorgaben lasse ich mir dann ein KI-Bild erstellen, welches ich dann im Zweifel noch einmal anpasse, um ein konkretes Bild vor Augen zu haben.

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Beide finde ich nicht unbedingt gelungen, weshalb ich dir raten würde, noch einmal Neue zu schreiben.

Alive ist im Feriencamp ihrer Tante zu Besuch. Viel weiß sie allerdings nicht über sie... Die Neunjährige ist begeistert von einer Serie und freut sich umso mehr, als die vielbeschäftigte Unternehmerin plötzlich erzählt, mit ihnen zusammen zu arbeiten.

Diese Kurzbeschreibung finde ich von beiden die schlechtere. Hier sehe ich zwei Probleme:
1. Man erfährt von der unbekannten Tante und ihrem Feriencamp, nur damit dann plötzlich von der Lieblingsserie erzählt wird. Natürlich versteht man beim Weiterlesen den Zusammenhang, trotzdem ist es unangenehm beim Lesen.
2. Du erzählst nur von den Rahmen deiner Geschichte, also wer und wo. Interessant ist für den Leser allerdings vor allem, um was für einen Konflikt es gehen soll, denn der macht die Geschichte in erster Linie aus.

Elaine kann nicht einschlafen. Sie hat einige Fragen. Irgendetwas stimmt nicht mit diesem Camp... Kurzerhand beschließt sie sich abzulenken. Dafür verlässt sie ihre Hütte und macht sich auf den Weg zu einer Freundin. Im nächtlichen Wald machte sie allerdings eine rätselhafte Begegnung. Werden ihre Fragen beantwortet?

Die Kurzbeschreibung finde ich ein bisschen besser gelungen. Sie wirkt zusammenhängender und du versuchst immerhin Spannung zu erzeugen. Auch hier ist aber das Problem, dass du nicht wirklich auf deinen Hauptkonflikt eingehst, sondern drumherum redest und dann versuchst, durch Floskeln Spannung aufzubauen. Das funktioniert allerdings nicht.

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Wo bekomme ich "Harry Potter verwunschenes Kind "Hörbuch in Roman Fassung (kostenlos, selbstgesprochen)?

Vermutlich gar nicht, weil Harry Potter und das verwunschene Kind nicht als Roman existiert. Es gibt nur ein Buch, in welchem die Bühnenfassung abgedruckt ist.

sind selbst gesprochene Hörbücher legal wie man sie oft auf YouTube findet?

Das Urheberrecht schützt auch davor, dass jemand einen Roman nimmt und ohne Erlaubnis in anderer Form veröffentlicht. Das heißt, man darf für sich privat zwar einen Roman verfilmen, als Hörbuch einsprechen oder übersetzen, aber all diese Dinge eben nicht auf YouTube oder sonst wo hochladen. Es ist dabei auch vollkommen egal, ob der Roman kommerziell oder kostenlos veröffentlicht wurde oder ob der Hörbuchsprecher mit dem Hörbuch Geld verdienen will.

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Natürlich kennt man schon einige Informationen über Haymitchs Spiele. Vor dem Lesen war ich daher auch eher skeptisch, ob mich das Buch wohl begeistern würde. Man stellt aber relativ schnell fest, wie sehr man bisher nur an der Oberfläche gekratzt hat. Es gibt viele Wendungen, mit denen ich vorher nicht gerechnet habe, und Einblicke in die Vergangenheit vieler bekannter Figuren. Ich habe daher trotzdem jede Minute mitgefiebert und gehofft, es würde anders ausgehen, als es ausgehen muss. Emotional hat mich dieser Teil vermutlich genau deshalb am meisten mitgenommen.

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Wenn ich mit dem ersten Entwurf meiner Geschichte fertig bin, lege ich diesen erstmal bei Seite. Das hat den Hintergrund, dass ich mich durch das Schreiben sehr intensiv mit der Geschichte auseinandergesetzt habe und alle Informationen über sie noch sehr präsent in meinem Kopf sind. Es fällt mir daher schwer, die Position des unwissenden Lesers einzunehmen. Zum Beispiel überlese ich so sehr leicht schlecht geschriebene Erklärungen, weil ich ja weiß, was ich damit meine.

Eine genaue Wartezeit bis zum ersten Überarbeiten habe ich nicht. Ein paar Wochen Pause nehme ich mir allerdings immer, in dem ich mich meistens erstmal einem anderen Projekt widme.

Beim Überarbeiten lese ich den Entwurf von vorne bis hinten durch. Beim Lesen achte ich darauf, ob ich als Leser wieder in meine Welt herein finden kann, also insbesondere, ob mir gerade die Beschreibungen ausreichen, Formulierungen komisch klingen oder Dialoge unnatürlich. Kleinere Fehler (z.B. Komma vergessen, falsche Zeitform oder ein Satz komisch formuliert) überarbeite ich sofort. Bei Fehlern, die mehr Arbeit beanspruchen (z.B. ein gesamter Dialog klingt unnatürlich, etwas widerspricht sich mit einer Information von ein paar Seiten zuvor), mache ich mir eine Notiz an den Rand, um mich dann noch einmal später damit intensiv auseinander zu setzen.

Die Struktur und den Spannungsbogen überarbeite ich an dieser Stelle kaum noch. Das liegt daran, dass ich sehr ausführlich plotte. Beim Ausschreiben habe ich daher schon meine Szenen stichpunktartig vorliegen und habe mir auch schon sehr viele Gedanken über beides gemacht, sodass ich beim ersten Entwurf eben nicht plötzlich feststelle, dass der rote Faden fehlt oder ich gar keine Spannung aufbaue.

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Ich sehe der Serie mit sehr gemischten Gefühlen entgegen. Das habe ich allerdings von Anfang an, obwohl sich das Gefühl seit Verkündung des Casts eher verschlechtert hat.

Der einzige Grund für mich das Ansehen der Serie in Erwägung zu ziehen, war, dass groß angekündigt wurde, man würde sich dieses Mal näher an den Büchern orientieren und die Story nicht mit jedem neuen Teil weiter davon entfernen. Wirklich gewünscht habe ich sie mir allerdings definitiv nicht.

Der Cast lässt mich nun aber daran zweifeln, ob man dieses Mal die Bücher wirklich als Vorlage und nicht nur als Orientierung genutzt hat bzw. nutzen wird. Das Problem sehe ich tatsächlich nicht nur in Bezug auf Snape, den ich auch als eindeutig weiß beschrieben sehe (wobei ich darüber hier auf GF schon eine Diskussion geführt habe, weil es immer nur heißt, er sei blass), sondern in Bezug auf viele im erwachsenen Cast. Dass Harry Potter eigentlich davon lebte, dass nicht alle wie Modells aussahen, sondern ein Lockhart da eher die Ausnahme darstellte, spiegelt sich dort auch nicht wieder. Gut, Mr Dursleys Übergewicht wird man wohl noch eher faken können, als Hakennase und blasse Haut ...

Man sollte meiner Meinung nach aber auch immer im Kopf behalten, dass man als Serienproduzent mit den Schauspielern arbeiten muss, die Zeit und Lust auf die Rolle haben. Es gibt nun einmal kein Baukastensystem, wo man sich jemanden mit dem schauspielerischen Talent von Person A, den Augen von Person B und der Nase von Person C zusammenschrauben kann, um den perfekten Schauspieler für eine Rolle zu kreieren. Dass man bei der Auswahl dann vielleicht lieber auf das passende Aussehen verzichtet, um jemanden zu wählen, der die Rolle schauspielerisch super umsetzt, kann ich definitiv verstehen. Ich hoffe halt einfach, dass der Cast daher kommt und nicht, weil man Harry Potter "verbessern" will.

Aus diesem Grund will ich die Besetzung definitiv nicht überbewerten und alleine deshalb schon die Serie als schlecht abstempeln. Es ist aus meiner Sicht definitiv ein Manko, was aber eben für jede Abweichung vom Original gilt. Ich werde mir daher wahrscheinlich mal die erste Folge angucken und dann entscheiden.

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Grundsätzlich kann man erstmal sagen: Ein Kapitel ist immer so lang, wie ein Kapitel ist. Es gibt keine vorgegebene Länge.

Auch Zehnjährige können schon Bücher mit 300 Seiten und mehr lesen und sie scheitern auch nicht an Kapiteln, die x Worte überschreiten. Meistens sind die Bücher für ein jüngeres Publikum aber generell relativ kurz (Bücher für Zehnjährige, die mir spontan einfallen, haben meistens um die 150 Seiten), weshalb auch keine langen Kapitel vorhanden sind. Es ist aber kein Zwang (siehe z.B. Harry Potter). Wichtiger ist eher, dass du dich sprachlich an das Niveau deiner Zielgruppe anpasst und auch die Handlung nicht zu komplex ist, wobei ich hier Vierzehnjährigen deutlich mehr als Zehnjährigen zumuten würde.

Als Minimum für ein Kapitel setze ich immer 1.000 Wörter an. Das ist meiner Erfahrung nach die Grenze, ab der man bei einer sehr feinen Gliederung genug Platz für interessanten Inhalt und einen vernünftigen Schreibstil hat. Das heißt aber nicht, dass ein Kapitel mit 2.000 oder 10.000 Wörtern automatisch lang genug ist. Ich würde sie nur nicht ungelesen als schlecht abstempeln.

Wenn du dir unsicher bist, ob deine Kapitel eine gute Länge haben, überlege dir in erster Linie, ob du vernünftig gliederst (das machen die allermeisten) und ob du einen guten Schreibstil hast (hieran scheitern die meisten unerfahrenen Autoren). Dann kannst du das wirkliche Problem in Angriff nehmen.

Da man selbst oft bei den eigenen Texten betriebsblind ist, ist es auch immer hilfreich, sich von außen Feedback zu holen. Suche dir dafür aber jemand, der auch wirklich ehrlich ist und nicht nur sagt, der Text ist super, damit deine Gefühle nicht verletzt werden.

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Bei solchen Fragen wäre es hilfreich, wenn du uns eine Leseprobe geben würdest, damit wir dir wirklich Tipps zu deinem Text geben können. So können wir nur raten, woran es liegt und können entsprechend auch eher allgemeine Tipps geben.

Meiner Erfahrung nach werden solche Fragen in der Regel von unerfahrenen Autoren gestellt, bei denen es meistens daran scheitert, dass sie sich noch nicht wirklich mit dem Schreiben als Handwerk auseinandergesetzt haben. Sie wissen zum einen nicht, wie man eine Geschichte richtig aufbaut und neigen daher eher dazu von Höhepunkt zu Höhepunkt zu springen. Zum anderen haben sie meistens einen sehr unausgereiften Schreibstil. Achte beim Schreiben vielleicht mal auf folgende Dinge:

Beschreibungen: Viele erzählen zwar sehr viel, was gerade gemacht wird und haben auch Dialoge in ihrem Text, doch sie vernachlässigen die Beschreibung von Orten, Gefühlen und Gedanken. Als Leser kriegt man daher nur eine sehr oberflächliche draufsicht auf die Geschehnisse und kann ihnen teilweise auch schwer folgen.
Orte: Als Leser sollte man immer wissen, wo sich die Figuren gerade befinden. Es geht nicht darum, immer unbedingt eine drei Seiten lange Beschreibung abzugeben, wo die Position jedes Kaugummis unter einer Tischplatte erklärt wird. Wichtig ist eher, dass sie prägnant sind und die Atmosphäre des Ortes einfangen. Oberflächlich wäre es zum Beispiel, wenn du einfach nur schreibst, deine Hauptperson befindet sich in einem Café. Hier weiß der Leser nicht wirklich, was er sich nun darunter vorstellen soll. Es könnte eher altmodisch eingerichtet sein oder sehr modern. Vielleicht ist die Einrichtung verwahrlost, vielleicht wirkt es auch wie frisch renoviert, etc.
Gefühle: Gefühle sind wichtig, damit dein Charakter tiefgründiger wirkt. Du kannst sie auf zwei Arten einfließen lassen. Entweder du schreibst, wie sie äußerlich wahrnehmbar sind (z.B. sie lief vor Wut rot an, sah beschämt auf den Boden, etc.) oder du beschreibst sie aus der Sicht der Person (z.B. Schmetterlinge im Bauch, Kloß im Hals).

Info-Dumping: Viele unerfahrene Autoren neigen dazu, sehr viele Informationen auf einmal zu geben. Sie schreiben teilweise vor der eigentlichen Geschichte eine Art Sachtext über die Welt. Das hat zwei Nachteile: Zum einen kann sich der Leser nicht alles merken, zum anderen ist es langweilig zu lesen. Man sollte daher schauen, dass man die Informationen verteilt und an Stellen gibt, wo sie mit der Handlung verfolchten werden können. Es ist auch vollkommen in Ordnung, wenn man mal eine Szene einbaut, die eben in die Welt einführt und nicht direkt zum nächsten Höhepunkt führt.

Erklären statt erzählen: Ebenfalls ein häufiger Fehler ist es, dass die Geschichte eher wie eine Erklärung und nicht wie eine Erzählung aufgebaut ist.
Dieses Gefühl kriegen die Leser zum einen, wenn man nie richtig in eine Szene eintaucht, sondern nur oberflächlich erklärt, was passiert ist. Beispielsweise wäre >wir liefen aus dem brennenden Schulgebäude.> eine Erklärung. Erzählen würde bedeuten, dass man wirklich auf die Flucht eingeht, also eher in Richtung von: >Der Rauch war mittlerweile so dicht, dass man kaum noch sehen konnte, was nun die Wand und was eine Tür war. Ich packte As Arm noch fester, damit wir uns in dem brennenden Gebäude nicht verloren. Dann lief ich in die Richtung, wo ich die Tür nach draußen vermutete. Wir schlängelten uns mühsam zwischen den Tischen und Stühlen hindurch, wobei wir mehrmals über liegengebliebene Schultaschen stolperten. Gleichzeitig merkte ich, wie mir mit jedem Schritt schummriger wurde ...< Das heißt natürlich nicht, dass man immer alles ausführlich erklären muss. Beispielsweise ist es selten notwendig, die Morgenroutine Schritt für Schritt zu erklären, weil sie einfach langweilig ist.
Ein weiterer Punkt, der den Eindruck erweckt, man würde erklären und nicht erzählen, ist wenn man versucht den Charakter über Beschreibungen herüberzubringen. Beispielsweise schreiben viele einfach nur: >Mein Vater ist streng.<, obwohl das eigentlich gar nicht notwendig ist. Er muss sich in erster Linie wie ein strenger Vater verhalten, damit er von den Lesern auch so wahrgenommen wird. Der Satz ist daher häufig sinnlos.

natürliche Dialoge: Mein letzter Tipp wäre es, dass du darauf achtest, dass es bei deinen Dialogen einen natürlichen Redefluss gibt. Beachte dafür den Charakter deiner Figuren (z.B. Fachbegriffe aus den Interessengebieten, ob jemand wortkarg ist, etc.), aber auch dass du Informationen nicht nur hinwirfst, damit die Leser sie haben. Zum Beispiel ergibt es keinen Sinn, wenn jemand deiner Hauptfigur lang und breit das Magiesystem erklärt, wenn sie mit diesem aufgewachsen ist, und man sollte eben auch nicht plötzlich das Thema wechseln, damit man seine Punkte aus dem Gespräch abhaken kann. Am Ende muss der Leser das Gefühl haben, da sprechen gerade wirklich zwei Personen miteinander.

Ich hoffe, die allgemeinen Tipps bringen dich ein wenig weiter.

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Unterm Strich muss ich mich meinen beiden Vorrednern anschließen. Deine Szenen sind sehr oberflächlich beschrieben, weshalb sie "kurz" erscheinen, und die Kurzbeschreibung deiner Geschichte ist nicht sehr gelungen. Da ich die Antworten von meinen Vorrednern jedoch genauso oberflächlich wie deine Geschichte und entsprechend wenig hilfreich finde, würde ich dir meine Kritik deutlich detaillierter aufschlüsseln. Lasse dich deshalb bitte nicht von der Länge meiner Antwort entmutigen. Viele Fehler sind einfach typische Anfängerfehler, die dafür sprechen, dass du dich noch nicht sonderlich intensiv mit dem Handwerk auseinandergesetzt hast oder dir noch die Übung fehlt, dein theoretisches Wissen praktisch umzusetzen. Bei der ersten Geschichte ist das nicht sonderlich nicht überraschend. Mit Zeit, Geduld und Übung wirst du dich sicherlich verbessern.

Der Ersteindruck: Als Leser sieht man zuerst den Titel und das Cover. Ersteres finde ich gut gewählt, während letzteres bei mir ein wenig die Frage aufgeworfen hat, welche Zielgruppe du hast. Gestalterisch machst du vieles gut (es ist nicht überladen, der Titel ist gut lesbar), jedoch erinnert mich der Stil irgendwie an ein Kinderbuch und den Autorennamen habe ich erstmal übersehen. Beides ist jetzt noch kein Weltuntergang. Durch die vernünftige Gestaltung dürftest du trotzdem positiv aus der Masse hervorstechen. Trotzdem könntest du beim nächsten Cover daran denken und wenn dir eine gute Idee kommt, könntest du auch dein aktuelles überarbeiten.

Die Kurzbeschreibung: Du hast sie zwar schon überarbeitet, aber sie ist dadurch nicht wirklich besser geworden. Durch die leichte Umstellung der Satzstruktur hat man zwar jetzt eine Verbindung zwischen dem Krieg und Nozomi (also V4472 Kritik hast du hier sehr gut umgesetzt), das Problem ist meiner Meinung nach allerdings noch viel größer gewesen: Deine Kurzbeschreibung erzeugt aufgrund der preisgegebenen Informationen nicht wirklich Spannung. Das liegt sicherlich daran, dass die Beschreibung gerade einmal zwei Sätze lang ist. Die Informationen aus dem ersten Satz wirken banal: Es ist selbstverständlich, dass man auf seiner Reise Freund und Feind und Menschen trifft. Auch dass man Piraten und Verbrechern (sind Piraten nicht auch Verbrecher?) spornt nicht unbedingt zum Lesen an. Die Frage aus dem zweiten Satz soll vermutlich die Spannung erzeugen, doch sie wirkt da eher abgedroschen.
Ich würde dir den Tipp geben, nicht zu versuchen, die ganze Reise in einem Satz zusammenfassen zu wollen. Versuche stattdessen besser den Hauptkonflikt zu umreißen: Also warum will ausgerechnet Nozomi das Geheimnis um den Krieg lüften und wer oder was versucht sie davon abzuhalten? Warum ist es überhaupt ein Geheimnis, wenn man weiß, dass der Krieg vor 100 Jahren durch einen König ausgelöst wurde?

Rechtschreibung und Grammatik: Eine vernünftige Rechtschreibung und Grammatik ermöglicht es den Lesern in einen Lesefluss zu kommen. Nur so kann man mit wenig Anstrengung längere Texte lesen. Daher ist es essenziell, dass ein Autor beides beherrscht. Das heißt nicht, dass man niemals einen Fehler machen darf. Man sollte aber beides grundsätzlich beherrschen.
Auch wenn es hart klingt, aber deine Kenntnisse der deutschen Sprache empfinde ich in dem Text als unterirdisch. Du machst Fehler, die auf Grundschulniveau sind. Beispielsweise schreibst du Nomen ständig klein und fängst die wörtliche Rede immer klein an und machst beim vorherigen Satz am Ende keine Satzzeichen. Ich würde dir daher dringend raten, dich noch einmal mit grundlegenden Grammatikregeln auseinanderzusetzen und ein Schreibprogramm mit Rechtschreib- und Grammatikprüfung zu verwenden (z.B. Word) bzw. deinen Text mithilfe einer Webseite überprüfen zu lassen (z.B. diese).

Formatierung: Bei Geschichten unterscheidet man normalerweise zwischen Absätzen und Zeilenumbrüchen. Absätze sind dafür da, den Text in Szenen zu gliedern. Man macht sie also, wenn es z.B. einen Zeitsprung oder einen plötzlichen Ortswechsel gibt. Zeilenumbrüche sind dafür da, innerhalb von Szenen den Text zu gliedern. Du verwendest jedoch nur Absätze und diese auch an Stellen, wo aus Lesersicht kein neues Kapitel anfängt.

oberflächliche Figuren: In deiner Geschichte hatte ich bisher nicht das Gefühl, deine Figuren hätten eine echte eigene Persönlichkeit. Sie wirken eher wie Marionetten, die du eben so hinschiebst, wie du es gerade brauchst. Beispielsweise stürmt Nozomi aus dem Haus, um in den Krieg zu ziehen, und beschließt dann, doch erstmal Zeitung zu lesen. Warum tut sie das? Was erhofft sie darin zu finden?
Falls du es noch nicht gemacht hast, solltest du dir mal zu jeder Figur aufschreiben, wie du sie dir innerlich vorstellst. Was für einen Charakter deine Figur? Was motiviert sie? Welche Schwächen hat sie und welche Stärken? Falls du das schon gemacht hast, gehe ich bei den folgenden Fehlern immer wieder darauf ein, wie diese dazu beitragen könnten, dass deine Figuren oberflächlich wirken.

unnatürliche Dialoge: Ähnlich wie deine Figuren wirken auch deine Dialoge sehr gestellt. Es gibt keinen natürlichen Redefluss, sondern Dinge werden eher gesagt, damit sie gesagt werden. Hier ist mir jedoch positiv aufgefallen, dass du anscheinend versuchst, bestimmten Leute bestimmte Sprachmuster zuzuordnen. Zum Beispiel betont Kaoru mit seinen Spitznamen für Nozomi immer wieder, dass er sie als jung empfindet (Kleine, kleine Heldin, etc.) Das spricht dafür, dass du dir wahrscheinlich schon ein paar Gedanken gemacht hast, wie die Persönlichkeiten deiner Figuren aussehen sollen.

Beschreibungen: Was bei deiner Geschichte komplett fehlt, sind Beschreibungen. Man erfährt höchstens sehr oberflächlich, wo sich deine Figuren gerade aufhalten, wie sie sich fühlen und was sie gerade denken. Gerade davon lebt am Ende jedoch ein Roman, weil man dadurch in einen Roman wirklich eingesogen wird und die Handlung dann nicht nur oberflächlich erscheint.
Zu den Ortsbeschreibungen: Deine Leser bewegen sich durch einen weißen Raum, den du ausfüllst, indem du die Umgebung beschreibst. Beispielsweise bei dem Dialog am Anfang steht in diesem weißen Raum ein Esstisch, an dem zwei Menschen sitzen. Aber wo steht der Esstisch? In einem Esszimmer? In der Küche? Wie sieht die Einrichtung aus? Wohnen sie auch in einem Armenviertel, weshalb alles die besten Jahre hinter sich hat? Ist es ein luxuriös eingerichtetes Esszimmer mit neuen Möbeln? Ist es modern eingerichtet oder altmodisch? Scheint die Sonne durch die Fenster oder ist es Abend? Gibt es in deiner Welt Strom oder sitzen sie bei Kerzenschein? Du merkst an meinen Fragen, man kann sehr viel mehr über das "Wo" schreiben.
Natürlich ist es nicht notwendig, dass du für jeden Ort erstmal eine einseitige Beschreibung bringst. In der Regel reichen ein paar gut ausgewählte Sätze, um die Atmosphäre einzufangen und den Lesern ein relativ klares Bild vom Raum einzupflanzen. Hilfreich ist es, dabei möglichst eindeutige Begriffe zu wählen. Überlege dir zum Beispiel mal, woran deine Leser alles bei dem Worten "Hafen" denken könnten. Ein Yacht-Hafen, einer für Militär-Schiffe oder ein Frachthafen, zum Beispiel. Entsprechend anders würde auch die Umgebung aussehen. Bei einem Yacht-Hafen erwarte ich saubere Gehwege und teure Restaurants und Läden. Bei einem Frachthafen erwarte ich eher Lagerhäuser.
Gefühle beschreiben: Auch hier hast du Ansätze, zum Beispiel wenn du schreibst, dass Nozomi "wütend und ruckartig aufsteht". Hier hältst du dich aber eigentlich nie an den Grundsatz "Show, don't tell." Das heißt, du sagst zwar, sie ist beim Aufstehen wütend, aber es spiegelt sich nicht in ihrem restlichen Verhalten wider. Das könntest du erreichen, indem du zum Beispiel ihre Körpersprache mit einbeziehst (z.B. Hand zur Faust ballen oder Gesicht vor Wut verzerrt) oder über Redebegleitsätze zeigst, wie sich ihre Sprache verändert (z.B. dass sie den nächsten Satz eher brüllt). Ein weiteres Problem ist, dass sich die Gefühle urplötzlich verändern. Zum Beispiel schmollt Nozomi erst, aufgrund des Angriffs auf das Armenviertel, dann wird sie wütend, nur um im nächsten Moment glücklich zu sein, weil Kaoru ihr viel Glück für ihren nicht vorhandenen Plan wünscht. Beschreibe mehr, wie sich was auf ihre Gefühle auswirkt, anstelle nur das Resulat bekannt zu geben.
Gedanken beschreiben: Ebenfalls wichtig wäre es, dass du die Gedanken deiner Person beschreibst. So wird es für den Leser nachvollziehbar, warum deine Hauptfigur wie reagiert. Zum Beispiel könntest du über ihre Gedanken den Zeitungskauf begründen.

vorangestellte Erklärung: Deine Geschichte beginnt mit einem Satz, indem die Yoa und Tsuko erklärt werden. Solche Erklärungen gehören eigentlich immer in den Fließtext herein und nicht vorangestellt. Sachtexte sind meistens relativ langweilig zu lesen und für den Leser ist es auch deutlich einfacher, sich irgendwelche Dinge zu merken, wenn es einen Kontext gibt. Bei dir treten beide Probleme nicht auf, weil es eben nur dieser eine Satz ist. Trotzdem ist es unschön zu lesen und er weist dich als Anfängerautorin aus.

Kapitelaufteilung: Du hast schon in deiner Kurzbeschreibung angemerkt, dass du mit der Kapitelaufteilung einen Fehler gemacht hast, weil du sie als Seiten und nicht als Kapitel gesehen hast. Anstelle darauf hinzuweisen, solltest du aber deine Geschichte entsprechend überarbeiten. Momentan hast du auch gerade einmal sechzehn Seiten geschrieben. Dank Copy und Paste ist es wahrscheinlich eine Arbeit von einer Viertelstunde aus den Seiten echte Kapitel zu machen. Je länger du wartest, desto aufwendiger wird es.

FunFacts: Grundsätzlich finde ich es vollkommen in Ordnung, wenn du deinen Lesern mehr Detailwissen geben willst, als es in deinem Buch Platz findet. Solche Kapitel gehören aber nicht mitten in das Buch, weil sie den Lesefluss unterbrechen. Stelle es also entweder ans Ende deines Buchs (du kannst auf Wattpad die Reihenfolge der Kapitel umändern, sodass es immer als letztes Kapitel angezeigt wird) oder mache für Zusatzmaterial ein eigenes Buch auf (das lohnt sich natürlich nicht bei einem Kapitel).

Das wären meine Kritikpunkte mit entsprechenden Verbesserungsvorschlägen. Allgemein würde ich dir auch noch zwei Sachen mit auf den Weg geben wollen:

Fange an, selber lektorierte Romane zu lesen. Das hat zum einen den Vorteil, dass du siehst, wie erfahrene Autoren ihre Geschichten umsetzen. Du hast also Inspiration wie z.B. Figuren beschrieben werden könnten, siehst, wo man Zeilenumbrüche setzt, etc. Außerdem kommt man so mit der richtigen Rechtschreibung und Grammatik in Kontakt, was in der Regel dazu führt, dass man sich auch auf diesen Gebiet verbessert. Wichtig ist aber, dass du wirklich zu lektorierten Büchern greift (z.B. indem du sie dir aus der Bücherei ausleihst) und nicht nur auf Wattpad liest. Auch da gibt es durchaus Hobbyautoren, die ihr Handwerk verstehen, aber die meisten Geschichten weisen eine ähnliche Qualität wie deine auf. Es bringt dich also nicht weiter, wenn du dir von dort Sachen abschaust.

Des weiteren ist es in Ordnung, dass du momentan einen perfekten Roman schreibst. Es ist gerade dein erster Schreibversuch. Wie schon oben geschrieben, ist Schreiben ein Handwerk, welches man lernen muss. Das geht nicht von heute auf Morgen, sondern braucht Zeit und Geduld.
Mir hat es immer geholfen, meine Fehler nach und nach anzugehen. Das heißt, ich habe nicht sofort versucht, das perfekte Kapitel zu schreiben, sondern habe mir einen Kritikpunkt (z.B. das Beschreiben der Umgebung) herausgepickt und dann beim Schreiben auf diesen geachtet. Das habe ich so lange gemacht, bis ich automatisch "gute" Beschreibungen der Umgebung gemacht habe (oder das, was ich in dem Moment als gut empfunden habe). Danach habe ich mir einen neuen Kritikpunkt herausgenommen (z.B. das Beschreiben von Gedanken). Das hatte für mich den Vorteil, dass ich vorangekommen bin. Anstelle Ewigkeiten an einem Kapitel zu sitzen und mir daran die Zähne auszubeißen, es endlich perfekt hinzubekommen, habe ich die Kapitel nach und nach aufs Papier gebracht und damit auch meine Lernkurve sichtbar gemacht. Danach empfiehlt es sich natürlich, die ersten Kapitel zu überarbeiten und dem Schreibstil aus den letzten anzupassen. Überarbeiten sollte man seine Geschichten aber so oder so.

Ich hoffe, meine ausführliche Antwort bringt dich bei deinem Schreibstil deutlich weiter. Wie gesagt, lass dich von der Menge der Kritikpunkte nicht demotivieren. Das sind wirklich alles - bis auf die Rechtschreibung und Grammatik - die typischen Fehler eines Anfängerautors.

Allgemein: Viele richtige Romane lesen; nach und nach Fehler angehen; Zeit und Geduld mitbringen

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Meiner Erfahrung nach gibt es nicht die "eine" Schreibblockade. Am Ende äußert sich zwar alles darin, dass man nichts Gescheites aufs Papier bringt, doch das kann sehr unterschiedliche Gründe haben und entsprechend gibt es auch sehr unterschiedliche Lösungen. Ich unterteile daher in zwei Arten:

Die erste liegt vor, wenn man zu wenig geplottet hat. Oft kommt man dann irgendwann an einen Punkt, an dem man nicht mehr weiß, wie man das Ende der Geschichte erreichen soll, weil vorne und hinten nicht zusammenpassen. In ganz extremen Fällen fällt dann sogar auf, dass man nicht weiß, worüber man überhaupt schreiben soll, weil man zwar das Wer und Wo (z.B. Mädchen auf magischen Internat) weiß, aber noch der Hauptkonflikt fehlt (z.B. der Kampf Gut gegen Böse, Romeo und Julia Lovestory).
Da du schon 250 Seiten geschrieben hast, gehe ich davon aus, ein Hauptkonflikt hast du dir ausgedacht. Trotzdem kann es natürlich daran liegen, dass du dir über irgendeinen Punkt zu wenig Gedanken gemacht hast. Weißt du denn schon, wie du von deiner aktuellen Szene zum Ende gelangen willst? Ist dir beim Ausschreiben ein Logikfehler in deiner bisherigen Planung aufgefallen?
Falls du zu wenig geplottet hast, würde ich das weitere Ausschreiben erstmal verschieben und wieder den Rückschritt zum Plotten machen. Halte dann auch nicht an schon "fertigen" Szenen fest. Natürlich ist es ärgerlich, wenn man sie ausgeschrieben hat und dann doch wieder löschen muss, aber das gehört leider auch zum Schreiben dazu.

Ansonsten habe ich manchmal auch "schwierige" Szenen. Ich weiß zwar, worüber ich schreiben möchte, aber irgendwie bin ich beim Ausschreiben immer unzufrieden mit dem Ergebnis. In diesem Fall hilft es mir meistens, einfach mal eine unperfekte Version herunterzuschreiben. Das hat den Vorteil, dass ich dann mit der nächsten weitermachen kann. Beim Überarbeiten kann ich dann mit einem frischen Blick alles noch einmal überarbeiten.
Wenn man eine unperfekte Szene nicht einfach stehen lassen kann, weil man dann weiter darüber nachdenkt, würde ich versuchen mich anders abzulenken, z.B. indem ich zum Sport gehe, Podcast höre, etwas mit Freunden mache, etc. Irgendetwas, wo ich mal wirklich auf andere Gedanken komme.

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