Ich schreibe ein Buch wie soll ich vorgehen?

7 Antworten

Von Experten Silvalis und xJustMex bestätigt

Es kommt drauf an. Pauschal kann man dazu wenig sagen und letztlich ist natürlich auch immer fraglich wie viel du beschreiben musst bzw ab wann es dann wirklich zu viel ist.

Das Problem von detaillierten Beschreibungen ist in der Regel: Macht man es zu detailliert, dann hängt man in der Beschreibung fest, die überfrachtet den Leser mit Details, die er nicht wissen will und auch nicht wissen muss und hält dich nur vom Plot ab.

Das Problem bei zu wenigen oder zu kurzen Beschreibungen liegt vermutlich deutlich auf der Hand: Der Leser weiß nicht, was genau da vor ihm steht, der ganzen Szene fehlt die Stimmung und Athmosphäre.

Deswegen muss ein Mittelmaß gefunden werden. Was ich bei sowas immer ganz gut als Ansatz finde: Du hast ja in aller Regel eine Hauptperson, deren Sicht, Gedanken, Gefühle du irgendwie mit reinbringen willst. Wenn du schon aus deren Sicht erzählst, dann beschreibe auch aus deren Sicht.
Die wird in aller Regel die Aspekte einer Szene für Relevant halten, die sie interessieren oder für wichtig hält. Die beschreibt dann vielleicht nicht irgendein Poster im Raum ganz konkret, das für sie nicht von Interesse ist, sondern ggf. die Bücher im Regal, weil sie gerne liest und deswegen ihr Blick erst dorthin fällt.

Das steht im Zusammenhang mit einem weiteren Punkt, zu dem ich dir raten würde, nämlich durch Interaktionen oder konkrete Eindrücke zu beschreiben. Also keine 'leblose' Beschreibung, sondern lass deinen Charakter etwas mit der Sache machen oder durch die Sache ausgelöst etwas fühlen. Beispielsweise der warme Teppich unter den Füßen oder er / sie öffnet das Fenster, atmet einmal tief und saugt den Geruch von Regen und feuchtem Gras ein, der ihm aus dem nahe gelegenen Wald entgegenweht.

Sowas kann helfen die ganze Sache nicht mit Beschreibungen zu überfrachten, weil du dich mehr in deine Figur hineinversetzt und die viel eher mit einbindest. Und für viele 'Schreiberlinge' ist es leichter zu merken, dass eine Figur grade irgendwie etwas vollkommen bescheuertes tut (und dann zu merken, dass man die Beschreibung vielleicht doch nicht braucht, weil die Person das niemals wahrnehmen würde).

Das gilt übrigens auch ein Stück weit für Fantasygeschichten. Klar, idealerweise erklärst du da etwas mehr, wenn du wirklich irgendwelche Geschöpfe beschreibst. Aber auch das geht durch irgendwelche Beobachtungen, die die Person macht:
"Ich streichelte die langen Dackelohren des Wooozels, das dankbar mit den Flügeln flatterte und seinen dünnen Schwanz um mein Handgelenk wickelte."

Wovon ich ganz dringend Abstand nehmen würde ist, in Lehrbucherklärungen zu verfallen. Nach dem Motto. "Ich ließ mich neben das Wooozel sinken. Ein Wooozel ist..." und dann erklärst du worum es sich handelt. Das ist Infodumping pur und meist viel Aufwändiger als eine kurze Beschreibung anhand der Interaktion.

Ich hoffe ich konnte etwas helfen, auf jeden Fall wünsche ich dir viel Spaß beim Schreiben :)


Abcdef523 
Beitragsersteller
 15.10.2024, 20:17

Hallo danke für deine detailreiche Ausführung zu diesem thema. Es klingt als hättest du schon öfter Bücher geschrieben

BeviBaby  15.10.2024, 20:59
@Abcdef523

Ich schreibe ab und an ein bisschen hobbymäßig. Das halt schon seit Jahren, deswegen kann ich ab und an ein bisschen aus meinem Erfahrungsschatz 'weitergeben' :)

So viel wie nötig, so wenig wie möglich. Das bedeutet, dass du alles Relevante möglichst bildlich beschreiben solltest, Unwichtiges hingegen kaum bis gar nicht. Relevant ist beispielsweise alles was Atmosphäre erzeugt, wichtige Informationen liefert oder alles, was sonst noch für den Plot deiner Geschichte wichtig ist oder zum Verständnis der Figuren und dessen Beziehungen zueinander beiträgt.

Beiläufiges, wie beispielsweise das Frühstück nach dem Aufwachen oder der Gang zur Schule, sollten hingegen maximal erwähnt, aber nicht szenisch dargestellt werden, sofern dort nichts Wichtiges passiert.

Schreib einfach erst einmal nach Gefühl und schau hinterher ob du zufrieden bist oder doch lieber die ein oder andere Beschreibung streichst/auffüllst.

Liebe Grüße

Woher ich das weiß:Hobby – Ich schreibe selbst / habe mich mit dem Thema viel befasst

Abcdef523 
Beitragsersteller
 15.10.2024, 20:12

Danke für deinen tipp

Hi! Beschreib das, was für die Geschichte wichtig ist so gut wie möglich, ohne dass es überladen wirkt und schneide das Nebensächliche nur kurz an. Überlass ein paar Sachen auch der Fantasie. Du wirst merken, was für dich und deine Geschichte am besten passt. Viel Glück dabei!

LG Naturequeen :)

Nimm einfach eines von hunderten Angeboten wahr was eine erfolgreiche Autorenschaft verspricht. Du musst sprachliche Exzellenz besitzen, wenn das gelingen soll. Wenn man bemerkt, dass der Schreibe 13 bis 16 ist, dann wird es nix.

Ich würde alles ausführlich beschreiben, allerdings nicht alles auf einmal.

An deiner Stelle würde ich auch nicht zu klischeehaft schreiben (Beispiel: Der Hauptprotagonist wacht auf und beschreibt sich im Spiegel; Kaffee wird auf wichtige Dokumente verschüttet, usw.)

Und denk daran, dass du nicht die zweite J.K. Rowling sein wirst. Und falls du das Buch irgendwann dann fertigschreibst, musst du mit vielen Absagen rechnen, bevor dein Buch veröffentlicht wird. Man kann auch nicht einfach von heute auf morgen ein gutes Buch schreiben. Es braucht alles Zeit.

Ich hoffe, ich konnte dir helfen.

LG Stellarlune

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Abcdef523 
Beitragsersteller
 15.10.2024, 17:26

Danke hat mir wirklich sehr geholfen ich Versuche es exquisit zu beschreiben 😉