Ich kann nicht laut lesen wieso?

6 Antworten

Das ist bei mir genau so. Mein Problem ist, dass ich in meinen Gedanken viel schneller lese, als wenn ich laut lese und dass ich bei manchen Wörtern auch sozusagen nur "interpretiere/rate" was da steht.

...noch nie ein Buch außerhalb des Schulstoffs gelesen? Das ist - weiss gar nicht - ich habe als Kind andauernd gelesen!!

Zu deiner Frage: Das ist Übungssache! Ich kenne das sehr gut. Wenn ich zum Beispiel code lese oder mathematische Formeln, überlese ich Zeichen, daher hilft mir syntax highlighting sehr. Aber auch bei Texten - ich wundere mich manchmal, dass ich ein Wort spreche, das ich zwar gelesen habe, das aber nicht als einzelnes Wort im Bewusstsein ankam, wenn ich nicht laut las.

Wenn man sich Uni-Vorlesungen im www anschaut, sieht man das manchmal auch bei den Profs, daher ist das parallele Sprechen und Tafelschreiben so wichtig.

Es sind halt unterschiedliche Bereiche im Gehirn, die erst zusammen das Optimum ergeben.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Versuche zu variieren: Lese mal Gedichte ( hilft es dir, in einem Rhythmus zu sprechen ? ) oder Texte, die ganz einfach sind ( Überschriften in Zeitungen ). Spreche dabei unterschiedlich: Monoton oder betont, laut oder leise, langsam oder schnell, hart oder weich, ohne begleitende Gestik oder mit betonender/ beschreibender Gestik. Wann hast du dich wohl gefühlt ?

Ein Trick: Je mehr du auf die Form deines Vortrags achtest ( wo muss ich betonen, welche Gestik wende ich an ) desto weniger denkst du über den Inhalt nach. Bevor du also zu viel über die Bedeutung bestimmter einzelner Wörter nachdenkst, solltest du auf Satzebene den Text in Sinneinheiten gliedern und in adäquater Form vortragen.

Das ist Übungssache. Langsamer lesen und sprechen. Das synchronisiert sich mit der Zeit und wird immer flüssiger.

Der Trick besteht darin, beim Lesen dem Gesprochenen immer ein bis zwei Worte voraus zu bleiben.

Das erfordert parallele Verarbeitung im Gehirn. Nur Übung macht den Meister.