Ich halte (fast) alle freunde für dumm, finde diese einstellung/ auffassung aber auch blöd
Hallo! Ich habe nen ziemliches problem. obwohl ich es nicht wirklich will, halte ich den größten teil meiner freunde für dumm. sie nennen es "klugscheißern" ,wenn ich mal wieder etwas besser weiß als sie. mich nervt es manchmal auch schon wenn ich mal wieder im recht bin und es auch sage. Ich sage mir:"was quatschen die denn da für eine gülle", egal was für ein thema angesprochen wird, griechenlandkrise, ölpreise, israel, weltbank, politik etc..ich sehe es immer anders und in meinen augen richtig. ach keine ahnung ... mein problem: ich finde meine einstellung selber scheiße, sehe mich aber trotzdem als gebildeter und niveauvoller als sie es jemals sein werden. hat jemand auch schon einmal solche erfahrungen gemacht? soll ich mich mundtot machen um meine freunde nicht zu verlieren? oder soll ich mich nur auf meine beiden besten freunde konzentrieren und die, die ich schon weit über 15jahre lang kenne vergessen??? ich weiß es nicht. Ich denke ich bin über die jahre "gewachsen" und sehe sie selbst noch irgendwie als 15jährige bengel vor mir sitzen.... ... ... sehr komische sache ... das is auch das erste mal das ich wirklich wegen etwas verzweifelt bin. ich hoffe ihr habt ernstgemeinte ratschläge für mich, vllt. auch ähnliche erfahrungen. LG
10 Antworten
Für mich gehört zu Freundschaft unbedingt persönlicher Respekt, wobei ich jemanden auch dann persönlich respektieren und schätzen kann wenn er in dem einen oder anderen Bereich anderer Meinung oder gar mir unterlegen ist. Wenn du allen ernstes denkst, dass die Gülle reden und niemals so niveauvoll werden können wie du es schon zu sein glaubst, dann ist das keine Freundschaft, du kannst sie also gar nicht als Freunde 'verlieren'.
Dann habt ihr euch vielleicht mit der Zeit auseinander entwickelt. Wie wäre es wenn du einfach mal ein wenig auf Abstand gehen würdest, ehe sich etwas entwickelt das du hinterher bereust. Manchmal ist man einfach so sehr genervt weil man sich zu sehr auf der Pelle hockt und überbewertet dadurch Dinge die eigentlich kaum der Rede wert wären. Und wenn man sich dann hin und wieder sieht kann man doch auch einfach mal ein paar Stunden miteinander Spaß haben und über Trivialitäten reden ohne gleich die großen weltbewegenden Dramen gemeinsam zu erörtern. Das kann man sehr wohl steuern, man muss nicht mit jedem über alles reden (können).
Wenn ich z.B. mit einer bestimmten älteren Bekannten rede, die das Pech hatte als Arbeiterkind in einer sehr rückständigen ländlichen Gemeinde aufzuwachsen, rede ich auch nicht unbedingt über das Thema meiner Doktorarbeit mit ihr. Sie konnte nur die Dorfschule besuchen, alle Klassen in einem Raum und hat im wesentlichen gelernt die Schule zu putzen, damit die begüterten Bauernkinder nicht im Dreck versanken. Dennoch ist sie ein warmherziger, wertvoller Mensch der mit beiden Beinen im Leben steht, obwohl sie doch jeden Grund gehabt hätte verbittert zu sein und sich von denen die sie um alle Chancen gebracht haben durchfüttern zu lassen. Statt von deinem hohen Ross auf die anderen herunter zu sehen, solltest du deine Intelligenz nutzen um zu verstehen warum die anderen scheinbar hinter dir zurück geblieben sind. Es wird sicher einen Grund haben und sei es nur das sie eben wirklich erst 15 Jahre alt sind, im Herzen, auch das kann etwas positives sein.
Niemand kann sein Denken abstellen, doch man kann es bewusst in eine bestimmte Richtung lenken, insofern also in gewisser Weise durchaus auch 'steuern'.
In solch einer Situation habe ich mich auch mal befunden bzw. befinde ich mich immer noch aber ich habe mich damit abgefunden, ich weiß wie es ist wenn man im recht ist aber die anderen es einfach nicht akzeptieren, weil Sie nicht in der Lage sind zu hinterfragen hinter die Dinge zu blicken. Meine Freunde sind höchstens in der Lage mit Fachbegriffen durch die Gegend zu Schmeißen aber mehr ist auch nicht drin. Es hat mich immer sehr aufgeregt das ganze hat sich in Wut gewandelt, bis ich mich letztendlich von meinen Freuden abgewandt habe. Ich habe meinen kompletten Freundeskreis verloren. Ich war auf der Suche neue Freunde zu finden aber ich bin gescheitert. Ich war viele Jahre alleine. In dieser Zeit habe ich gemerkt, dass es in einer Freundschaft nicht drauf ankommt wer dumm oder wer klug ist. Es geht nur um die Freundschaft. Jetzt bin ich wieder gerade dabei mich mit meinen alten Freuden wieder neu anzufreunden. Ich habe auch jedem gesagt wieso ich damals gegangen bin. Einige haben es Verstanden einige nicht. Meine Formel ist es jetzt, dass ich mich auf Diskussionen, die komplizierter werden könnten nicht einlasse. Das bewirkt, dass die Leute dann von selber fragen und wenn ich denke man kann sich Vernünftig unterhalten, dann gebe ich auch meine Meinung dazu. Ansonsten schweige ich. Ich bin aber froh, dass ich meine alten Freunde wieder habe. Eine Freundschaft kann viel mehr sein, das Mus nur jeder für sich selbst raus finden.
Wahrscheinlich liegt es daran, dass du hinterfragst- in Frage stellst- hinterdenkst- und deinen eigenen, logischen und wahrscheilich richtigen Schlüsse ziehst.
Leider plappern die Meisten einfach nur nach was in den Medien gesagt/gezeigt wird, und was dessen Weltbild gad am nächsten kommt und bequem ist.
Mainstream halt....
Bleib wie du bist, und sag nur dann etwas, wenn sie dich fragen, bzw. wenn du merkst dass deine Freunde in eine falsche Richtung abdriften wollen- was weiß ich- Schwule klatschen, Ausländer anzünden, Obdachlose tottreten oder sowas.
Ich schätz dass du dich über kurz oder lang wahrscheinlich dann sowieso von ihnen wegentwickeln weil weiterentwickeln wirst.
Das ist leider häufig so, wenn man zum hinterfragen oder querdenken neigt.
du triffst es auf den punkt... ... doch verlieren will ich sie nicht ... ich versuche es mal mit dem "weghören" ... vielleicht klappt das ja. rumblödeln macht halt trotzdem riesigen spaß mit ihnen... nur bei tiefgreifenden gesprächen muss ich mich dann wohl etwas zurückhalten. danke
Du könntest auch lernen, das nicht zwangsläufig das was du denkst, das richtige ist. Du könntest lernen, andere Meinungen zu akzeptieren und nicht nur auf deiner Meinung zu beharren.
Das wäre mal ein Anfang.
Es geht ja nicht darum, Meinungen zu akzeptieren, sondern zwischen richtig und falsch zu unterscheiden, und wenn man selbst richtig liegt, dann ändert es auch nichts, die Meinungen der anderen zu akzeptieren, auch wenn man das zweifellos tun sollte.
ich kann ja keine meinung akzeptieren die nachweislich nicht richtig ist ...
Gerade die genannten Themen sind große Streitthemen, zu denen es mehrere Meinungen geben kann, die auch nicht zwangsläufig falsch sein müssen.
Lass dir doch von anderen ihren Standpunkt erklären, gehe auf Details ein, widerlege von mir aus Häppchenweise die "falsche" Einstellung. Wenn du allerdings gleich wie ein Mähdräscher die komplette Einstellung einer Person zerpflückst, trittst du ihnen schnell mal auf die Füße.
Man muss auch mal sagen können "Das sehen wir eben anders", ohne sich den Rest des Tages darüber zu ärgern.
Du wirst auch sicher mal eine andere Meinung als dein zukünftiger Chef haben. In wichtigen Dingen kannst du dann mal vorsichtig antasten, ob deine Meinung gefragt ist, aber ansonsten muss man da eben mal zurückhaltend sein.
Mir geht es ähnlich, ich bin Klassenbester und hab Schwierigkeiten, nicht als Streber bezeichnet zu werden. Zum Glück hab ich dennoch gute Freunde und Freundinnen, die wissen, dass ich einfach gut bin und das lieber nutzen, indem sie mich um Nachhilfe oder so bitten. Ich würde mich an deiner Stelle eben einfach auf das Niveau der anderen herablassen, es nützt dir nichts, überall im Recht zu sein, aber keine Freunde mehr zu haben. Du solltest dennoch immer im Hinterkopf behalten, wer du wirklich bist, und darauf achten, dass du dich nicht zu sehr versellst. Das klappt bei mir zumindest relativ gut.
aber dann bist DU doch nicht DU sondern eine person die die anderen gerne hätten .... ?!?
Man muss in der Lage sein, Prioritäten setzen zu können. Du musst ja nicht werden wie sie, aber du musst dich mit ihnen zu unterhalten imstande sein.
das hat sich ja über die zeit entwickelt, dass ich so denke .... und ich kann ja nichts dafür ... würde es ja gerne abstellen ... du kannst ja auch nicht deine herzfrequenz steuern... genauso wenig wie deine gedanken