Ich bin sehr verunsichert und brauche gut gemeinte Ratschläge?
Kurz zu meiner Situation , ich bin alleinerziehend mit drei Kindern .23 ,15,12 seit 2019 ,lebe in einem kleinen Dorf zur Miete für ein Haus was früher von mir und meinem Exmann getragen wurde .Ich habe um die Kosten zu stämmen letztes Jahr meinen Beruf von der Betreuung zur Pflege gewechselt und eine einjährige Ausbildung absolviert ,zusätzlich habe ich noch einen weiteren Minijob in der ambulanten Betreuung , mein Exmann zahlt den Unterhalt nur nach dem UVG Satz und nicht nach Düsseldorfer Tabelle .Seit Ende 2020 habe ich einen Lebensgefährten der ca. 30 min Fahrtzeit von mir entfernt wohnt . Wir sehen uns hauptsächlich am Wochenende da wir beide im Schichtdienst arbeiten . Er selbst hat auch zwei Kinder die er alle 14 Tage bei sich hat . Er wohnt in seinem eigenen Haus was von ihm noch abbezahlt wird Es ist bei uns eine verzwickte Patchworksituation ,mein Exmann hat schon seit Dezember 2019 eine Neue und ist auch mit Ihr und deren Kinder in das Dorf gezogen in dem ich wohne ( um Kontakt zu den Kindern zu halten und den Kindern zu ermöglichen zu ihm zu kommen ) was eine sehr verantwortungsvolle Geste ist . Jedoch nehmen die Kinder das Angebot Vater zu besuchen meist nur wahr wenn es von uns als Eltern eingefordert wird . Es gibt zwischen mir und der Neuen meines Ex über Jahre viele Konflikte . Gründe sind ihr permanentes Reinreden in unsere Gespräche ( wenn mein Ex und ich wegen der Kinder telefonieren ,hat er meist den Lautsprecher an und Sie kommentiert unsere Gespräche ) , die Kinder haben Probleme mit ihr weil sie in ihrer Art laut und und forsch auf die beiden zugeht , es kam vor das Sie Termine für die Kinder abgesagt hat ohne vorher mit mir darüber zu sprechen .Sie hat sich vorletztes Jahr auf meiner Arbeit beworben und arbeitet seitdem auch noch mit mir zusammen ( im Moment ist sie aber im Mutterschutz weil sie schwanger ist ) . Ich habe mit meinem Lebensgefährten die Entscheidung getroffen das ich mit den Kindern im Jahr 2025 gern zu ihm ziehen möchte ,sobald mein Sohn im Juli die zehnte Klasse abgeschlossen hat . Die Entscheidung ergibt sich daraus das er Eigentum hat und ich zur Miete wohne (Kosten 1200 Euro im Monat) und auch bei mir keine Schlafmöglichkeit für seine Kinder wären, selbst ich habe mein Schlafzimmer in einem ausgebauten Keller damit alle Kinder bei mir ein Zimmer haben .Weitere Gründe sind das Familienleben was ich und mein Lebensgefährte sich mit den Kindern wünschen , das Zusammenhalten und sich gegenseitig unterstützen , die zentrale Anbindung und vorallem auch der Abstand zu meinem Ex und seiner Freundin sind mir wichtig da beide sich erheblich in meine Angelegenheiten einmischen ,und auch seine Neue mit Arbeitskollegen mein Privatleben breittritt Ich hatte vor kurzem einen Termin bei der Therapeutin meiner Tochter , diese widerum hat mir Nahe gelegt das sie meine Entscheidung mit den Kindern zu meinem Lebensgefährten zu ziehen als Egoistisch ansieht mit folgender Begründung . Ich würde den Kindern den Kontakt zum Vater verbauen was sich durch die Distanz der Orte ergibt . Mein Exmann hätte wegen der Geburt seines weiteren Kindes ohnehin viel um die Ohren da würde es an mir liegen den Kontakt zum Vater zu fördern . Meine Tochter müsste sich einer Neuen Schulsituation stellen da die Klassen in der Stadt grösser und auch der Anteil der Kinder mit Migrationshintergrund höher ist was das lernen erschwert . Meine Tochter hätte schon ohnehin mit Verlustängste zu kämpfen und so ein Umzug könnte sie noch mehr traumatisieren ,weil meine Tochter mich dann die ganze Woche mit meinem Lebensgefährten teilen muss . Ihrer Meinung nach solle alles so bleiben wie es ist . Ich bin total irritiert und würde gern mal Eure Meinung dazu hören ?
2 Antworten
Deine therapeutin ist nicht der Advokat deines Exmannes. Erstmal sollte sie mit dir daran arbeiten, was dich glücklich macht und realistisch ist. Und dann sollte sie natürlich noch die Kinder im Blick behalten, weil diese oftmals nicht für sich selbst sprechen können/ dürfen. Beides ist bei ihr nicht der Fall.
Sprich mit deinen Kindern und bereite sie auf den bevorstehenden Umzug vor. Frage sie, was sie wollen. Ist es eine Alternative, dass sie beim Vater einziehen können?
Mit deinem Ex solltest du auch sprechen. Je nach Umgangsvereinbarung kann er den Umzug verhindern und die Frage bleibt, wie ihr den Umgang weiterhin regelt und ob die Kinder bei ihm bleiben könnten. 30 min Fahrtzeit ist wirklich nicht aus der Welt. Wenn man wollte, könntem an sogar die selben Schulen und Arbeitsstätte aufrecht halten. Und es ist natürlich auch kein Hindernis dafür, weiterhin Umgang mit dem Vater zu haben. Im Gegenteil: Oftmals sieht man sich öfter, wenn man keine Nachbarn mehr ist. Zu viel Nähe sorgt dafür, dass man andere Prioritäten setzt. Zu Papa... ach ich könnte auch zu Freunden oder heute mal Fernsehschauen und stattdessen morgen gehen. Wenn es Anfahrtszeiten gibt, ist auch klar, dass man einen verbindlicheren Termin hat und diesen einhält.
Alles Gute für euch.
Das klingt wie eine Episode aus "ich heirate eine Familie". Dein(e) Älteste kann selbst entscheiden, wann der Vater besucht wird. Die beiden Jüngeren sollten befragt werden, ob sie mit Deinem Partner (und dessen Kinder) zusammen ziehen wollen, wenn es da Abneigung geben sollte, würde ich Dir von der Idee zusammen zu ziehen abraten.
Vielen Dank für deine Antwort . Mit den Kindern wurde die Situation auch thematisiert und besprochen .Beide kommen mit meinen Lebensgefährten gut aus und auch mit seinen Kindern . Ich habe auch beide Kinder die Entscheidung gelassen wo sie gern wohnen möchten. Natürlich haben wir alle Angst vor dem Neuen und unbekannten . Vom Dorf zur Stadt ist ja auch erstmal eine Veränderung . Beide sagen auch das sie bei mir wohnen bleiben möchten.