Ich bin Ausländer und habe Angst um Deutschland?

16 Antworten

Ja naja. Wenn man es genau nimmt gibt es so etwas wie den "echten Deutschen" nicht. Es gab Germanen und Waldvölker, aber ab da hat sich das was wir heute als "Deutschland" kennen, immer wieder komplett durchmischt.

So wie beinahe in jeder Kultur. Aber gerade Deutschland ist eben eines der Völker, bei dem dies am intensivsten ist. Gerade weil es immer ein Durchwanderungsland war; oder eines, das (auch vor dem 1. und 2. Weltkrieg) in Kriege und Eroberungen verwickelt war.

Ich selbst bin Deutsche, aber wenn ich in den Spiegel schaue, sehe ich auch an mir sehr deutlich, dass meine Herkunft komplett durchmischt sein muss. Die Ursprünge davon kenne ich nicht, weil sie schon sehr weit zurück liegen müssen. Aber es ist nach wie vor offensichtlich.

Und genau das ist der Punkt: Ich glaube, man muss mehr ein Bewusstsein dafür wecken, wie irrelevant Areal-Denken und Lokalpatriotismus ist. Weil es eh kaum "reine" Kulturen gibt und Grenzen so oder so nur künstlich erschaffen sind.

Man kann aber lokale Traditionen und Bräuche erhalten, so dass sie nicht in Vergessenheit geraten. Das finde ich persönlich sehr wichtig, selbst wenn ich als Deutsche deutsche Bräuche und Traditionen manchmal etwas peinlich finde und gut verstehe, warum die Welt darüber schmunzelt.^^

Aber ungemischte "Rassen" und Kulturen halte ich für eine Utopie und unnötige Denkweise.

Und sehen wir es mal realistisch:

Auch in der Tierwelt sind durchmischte Rassen widerstandsfähiger als "reine". Das ist bei'm Menschen nicht anders. Die menschliche Biologie sucht für gesunde Nachfahren immer den Kontrast und nicht die Gleichheit.

Die Dinge über die ich mir in Deutschland tatsächlich Sorgen mache, sind ganz Andere.:-) Momentan kommt mir unser Volk vor wie ein antiautoritärer Kindergarten, dem die antiautoritäre Erziehung um die Ohren fliegt (Stichwort "Querdenker").

Bei 1,54 Geburten pro Frau in DE dauert das Aussterben zwar lange, führt aber zur Überalterung und das ist der Grund warum man nicht nur die Kriegsflüchtlinge, sondern auch die Wirtschaftsflüchtlinge ins Land lässt.

Chance nennen sie es , so soll der arg zerzauste demographische Lebensbaum von DE ein bisschen aufgemischt werden.

https://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/geografie/artikel/der-lebensbaum-der-deutschen

Woher ich das weiß:Recherche

Die Deutschen sterben nicht aus. Aber genauso wie viele andere Völker wandeln sie sich. Durch Zuzug, Einwanderung und Vermischung mit anderen Ethnien. Das ist auch immer so gewesen, es hat schon immer Wanderungsbewegungen gegeben. Bei etlichen anderen Völkern (denk an den ganzen amerikanischen Kontinent, die USA vorneweg) ist das noch sehr viel ausgeprägter!

Wer rassistisch angehaucht ist, mag das bedauern. Ich empfinde das als Bereicherung.

ideefrompali 
Fragesteller
 23.12.2021, 13:00

Richtig nur war er zuzug so gering das es nicht so wie heute ist das die vermischung so groß ist das man bei vielen kindern gar nichts deutsches mehr erkennt

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ntech  23.12.2021, 13:07
@ideefrompali

Ach dann definieren wir doch mal "deutsch". Wieviele Generationen "Deutschtum" sollen wir jeweils nachweisen? Die allerwenigsten könnten das! Du und ich können das "Deutsche" (was soll das denn eigentlich sein???) keinesfalls wirklich "erkennen" - dazu braucht man einen speziellen DNA-Test, wie er zu genealogischen Zwecken angeboten wird.

Du bist Ungar? Du würdest staunen, was bei einem solchen Test herauskäme: vermutlich sind ein paar Asiaten mit drin (Mongoleneinfall im Mittelalter), ein paar Orientalen finden sich vielleicht auch aus der türkischen Besatzungszeit und vielleicht gar ein paar Skandinavier, die im frühen Mittelalter Handel getrieben haben? Oder gar ein bisschen Deutsches Blut aus der Zeit Ottos des Großen?

Und so sieht es bei mir auch aus ...

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Da bist Du nicht der Einzige. Bei den Deutschen gibt es natürlich unterschiedliche Meinungen. Aber auch bei Menschen mit Migrationshintergrund, die hier aufgewachsen sind, habe ich mehrere getroffen, die enttäuscht waren, wie wenig Deutsche hier in der Stadt (Bremen) seien und so viele Nicht-Deutsche.

Aber aussterben werden die Deutschen sicher nicht, eher weniger werden. Schämen muss man sich nicht, Deutscher zu sein. Fast kein Deutscher hat damals gelebt oder waren viel zu klein, um da was hätten machen zu können. Wie kann man sich für etwas schämen und schuldig sein, was man nicht beeinflussen konnte, weil man nicht gelebt hat. Das ist ja Schwachsinn. Außerdem kann man sich nicht aussuchen, in welche Gesellschaft man rein geboren wird. Deswegen machen Stolz und Schämen hier keinen Sinn.

Angst um Deutschland würde ich nicht haben, aber Sorgen um den Zustand der Welt, insbesondere den derzeitigen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Geht das so weiter, dann wird Deutschland in wenigen Jahrzehnten nicht wieder zu erkennen sein. Im Grunde ist das jetzt schon der Fall. 26,7 Prozent haben einen Migrationshintergrund, davon sind 14,1 Prozent eingedeutscht, haben also die deutsche Staatsbürgerschaft. Sarrazin erklärt:

Die Dynamik des Prozesses zeigt sich bei den altersbezogenen Zahlen: Je jünger die Menschen sind, desto höher ist der Anteil mit Migrationshintergrund: Bei den Kindern unter fünf Jahren betrug er 38,5 Prozent, davon aus vorwiegend islamischen Ländern ein Anteil von 14,9 Prozent an der gleichaltrigen Bevölkerung. Die Bevölkerung mit Migrationshintergrund ist im Durchschnitt jünger (35,4 gegenüber 46,9 Jahre), und sie hat mehr Kinder. Das zeigt auch die im Mikrozensus ausgewiesene durchschnittliche Haushaltsgröße (2,3 gegenüber 1,9). Schon wegen des jüngeren Lebensalters und der höheren Kinderzahl der Personen mit Migrationshintergrund wird sich die Zusammensetzung der Bevölkerung weiter verändern. Die Wirkungen eines anhaltenden Zuzugs treten hinzu.
Großstädte sind Vorreiter dieser Entwicklung. So haben in Berlin bereits 31,3 Prozent der Einwohner einen Migrationshintergrund, bei den Kindern unter sechs Jahren sind es 47,4 Prozent. Das verteilt sich sehr unterschiedlich auf die Stadtbezirke: Im Bezirk Neukölln - mit 328000 Einwohnern für sich genommen eine sehr große Stadt - haben 43,9 Prozent der Menschen einen Migrationshintergrund, bei den Kindern unter sechs Jahren sind es 65 Prozent.
In Berlin kommen unter den Menschen mit Migrationshintergrund 391000 aus islamischen Ländern, das sind 34,0 Prozent der Berliner mit Migrationshintergrund und 10,7 Prozent der Berliner Gesamtbevölkerung. 62000 der Migranten aus islamischen Ländern leben in Neukölln. Sie sind durchweg besonders kinderreich und stellen in Neukölln 40 bis 50 Prozent der Schulkinder.

Quelle: Feindliche Übernahme von Dr. Thilo Sarrazin, Seite 248-249