Ich (17) fühle mich langsam nicht mehr trans?

8 Antworten

In der Pupertät herrscht Hormonchaos, das macht schon einiges aus. Dazu verändert sich der Körper ziemlich stark und man denkt über Dinge nach, die als Kind keine Bedeutung hatten.
Dazu soll man sich dann heutzutage auch noch hübsch ordentlich in ein etikettiertes Schublädchen legen. Ich meine damit keinesfalsl "früher war alles besser" aber manchen wurde vielleicht einfacher betrachtet. Wenn ein Mädchen nicht wie ein Mädchen rumlaufen wollte und Fußballspielen dann war das halt so, hat sie sich nicht wirklich weiblich gefühlt hieß es halt "das kommt noch". Meistens kams dann auch irgendwann, in ein paar wenigen Fällen nicht.

Mach dir also keinen Stress, du bist dabei, deine Persönlichkeit zu entwickeln, mit allem Drum und Gedöns, dabei kann man auch schonmal ein paar Meter auf dem Holzweg gehen. Du hast es ausprobiert, es fühlt sich nichtmehr richtig an also OK, Kommando zurück.
Jeder wird verstehen, das du nicht einfach weitermachst wenn du dir nicht zu 100% sicher bist, du kannst auch um 10.000 Erklärungen zu sparen sagen, das du weil du grade unsicher bist und eine Transition ein riesiger Schritt ist nochmal ausprobieren willst, als Mädchen zu leben. Wer das nicht versteht, der wills nicht verstehen.

Du erklärst es Deinen Freunden genauso wie Du erklärt hast das Du trans bist.

Einzig Du allein weißt wer oder was Du bist. Es kann keiner in Dich hinein schauen.

Ich kenne eine Frau, die hat es aus Mangel an Wissen der damaligen Zeit, sie ist heute knapp 60, erst mit 50 den Weg der Transition gegangen.

Damals gab es kein Internet, die Eltern stock konservativ. Da gibt es kein Coming-Out zuhause. Bei diesem Hürden die sie hat und immer noch hatte, nicht den Mut zu verlieren und sich trotz des Mobbing was sie immer und immer wieder erfahren hat, sich da nicht das Leben nehmen, das ist eine Leistung die kein cis Mensch je nachvollziehen kann.

Egal wo Sie hin kam als kleines Kind, als jugendliche, in der Ausbildung, im Beruf, sie war immer Außenseiterin. Sie hat die Rolle die ihr aufgedrückt wurde gespielt. Sicher hat Sie die Rolle auch gut gespielt, aber Freunde findest Du deshalb nicht. Wenn Du merkst Du bist anders. Kannst es aber als Kind, Jugendliche, in der Ausbildung oder auch später noch im Beruf noch nicht benennen.

Eine Pubertät durchmachen müßen, die das Aussehen nach Frau doch sehr erschwert. Und wenn Du dann auf Grund des Testosteron kantigere Gesichtszüge hast, Du Dich aber weiblich kleidest, behaupten zwar so viele, das soll doch jeder machen wie man will. Macht man das, wird man als Schw#chtel bezeichnet was man nicht ist.

Inzwischen steht sie über den Dingen. Sie sagt klar, es ist ein Segen und Fluch zugleich wenn man heute so viele Informationen bekommen kann. In ihrem Fall war es ein Segen. Denn dadurch konnte sie es genau benennen was sie selbst schon als 3 oder 4 jährige schon immer war. Eine Frau.

Aber genau diese Informationsflut kann jugendliche auch verwirren. Und sie auf die falsche Fährte führen.

Wenn sie die Pubertät nicht hätte durchleben müßen, wenn sie schon als Kind von ihren Eltern unterstützt worden wäre, hätte sie es ein vielfaches leichter gehabt.

Darum geh Deinen Weg, informiere Dich, finde Dich, sei es mit Hilfe eines Therapeuten oder mit Menschen die ähnliches durchgemacht haben und durchmachen.

Passiert regelmäßig. Am Ende musst du da nichts groß erklären. Du hast Glück dass du es vor der Transition gemerkt hast. Vielen geht es anders. Verschweigen die Trans Fans hier nur gerne.

Die Gefühle können sich mit der Zeit ändern besonderst im trans. Ich habe 6 jahre gebraucht mich zu finden das ich bin und immer anderst bezeichnet erkläre es deinen Freunden so ich hoffe ich konnte dir helfen

Einfach genauso wie hier. Und mach keine OP, die du nicht mehr rückgängig machen kannst, wenn es nur eine Phase war