Hund ist total unerzogen
Hallo!
Ich habe eine Frage. Seit ein paar Monaten besitze ich einen 3-Jährigen, ehemaligen Straßenhund aus dem Ausland. Seit ungefähr dieser Zeit versuche ich ihn irgendwie zu erziehen. Ich bin auch ziemlich streng und hart wenn es das angeht, also wenn er nicht aufs Sofa darf und er trotzdem drauf kommt, scheue ich nicht davor ihn auch runter zu kommen, Gestreichelt wird nur wenn er es verdient hat und nicht wenn er rum bettelt, Futter gibt es (ausgenommen Leckerlis) nicht aus der Hand. Trotzdem tut er sich wirklich schwer Kommandos zu verstehen, angefangen bei Sitz. Ich habe mehrere Bücher gelesen, im Internet recherchiert und auch mit Hundetrainern gesprochen und habe mir genau zeigen lassen, wie man das Kommando beibringt. Ich nehme den Hund dazu immer in den Flur auf den Teppich, nehme das Leckerli zwischen Mittelfinger und Daumen und erhebe den Zeigefinger, dann halte ich es leicht über seinen Kopf. Er versteht das nicht, obwohl ich probiert habe den Finger an allen möglichen Positionen zu halten. Okay, dann drücke ich ihm halt den Hintern runter. Dann provoziert er mich aber immer und macht den Hintern wieder hoch und drückt auch wenn ich dann die Hand drauf lasse immer wieder dagegen. Ich gebe ihm dann ein Leckerli, aber er verweigert sie dann in dieser Position regelrecht, ich muss es ihm wirklich schmackhaft machen oder versuche es mit streicheleinheiten. Und nein, es liegt nicht daran, dass er die Leckerlis nicht mag denn beim Rufen bekommt er die selben und nimmt sie gerne, er verweigert sie nie. Wenn er die Wahl hat bevorzugt er sie auch dem Trockenfutter, aber Leckerlis kann ich ja nicht füttern. Ich habe das Sitz-Training auch mit Trockenfutter geübt - nein er will nicht. Dann habe ich ihm das Futter versucht nur noch beim Training zu geben, er verweigert immer noch, obwohl er sonst nichts bekommt! Irgendjemand steckt ihm dann auch noch was zu, aus der Familie - ich habe schon so oft gesagt, er soll gefälligst nicht gefüttert werden aber irgendwie scheint es in diesem Haushalt allen Leuten sowas von schei*egal zu sein, dann heißt es nur "was regst du dich denn auf wegen so nem Stückchen Futter". Ich weiß nicht mehr was ich machen soll. Wenn ich das Kommando auf Fliesen Trainiere, dann wird es erst richtig schlimm. Wenn ich ihm den Hintern runterdrücke dann Fletscht er die Zähne und versucht mir in den Arm, der ihn runterdrückt zu beißen. Natürlich verbiete ich ihm das, aber im ist das so egal, dass ich die Hand wegnehmen soll um nicht gebissen zu werden. Er ist einfach so unerzogen, ich weiß nicht wo ich anfangen soll. Ich habe mir von Anfang an Mühe gegeben Ranghöher zu sein, habe ihm nichts durchgehen lassen aber er hat einfach auch keinen Respekt vor mir.
Habt ihr eine Idee was ich machen soll? Hundeschule kommt erst nächstes Jahr für mich in Frage, da momentan das Geld bei mir nicht ausreicht.
Lg Cherrycream321
8 Antworten
Sorry, aber ich verstehe nicht: Du rettest ein Tier aus der Hölle und bei Dir erfährt er nur Ablehnung, keine Spur von Einfühlungsvermögen, Strafe und Härte. Und ich habe das Gefühl, Du bist auch noch stolz darauf, ein hochsoziales domestiziertes Tier so zu behandeln. Warum?
Wie fühlst Du Dich dabei, wenn Du diesem Wesen so ein Gegeneinander anstelle eines Miteinadners bietest? Wo ist der Reiz oder die Motivation für Dich, einen Hund zu halten - dem besten Freund des Menschen ein Zuhause zu bieten?
Der Hund ist der beste Freund des Menschen - und genauso sollte man ihn auch behandeln. Mit Liebe, Güte, Respekt, Freundlichkeit, Empathie und Mitgefühl. Dazu Klarheit und Souveränität, Achtsamkeit und Wachsamkeit. Das ist der Schlüssel zu einer wirklich tiefen und innigen Freundschaft mit einem Hund. Dann erst wird er sich Dir öffnen und Dir alles schenken. Und Dir für den Rest seines Lebens vertrauen und sich Dir hingeben.
Liebe(r) Cherrycream321, danke ersteinmal, dass Du den Hund bei Dir aufgenommen hast. Ich kann mir gut vorstellen, dass es ein ganzes Stueck Arbeit ist. Ich meine, es bedarf nicht nur Erziehung. Bei einem Tier ist es wichtig, ein Vertrauensverhaeltnis aufzubauen. Wir haben uns dieses Jahr 2 Pferde geholt, die sehr scheu und nicht offen fuer Menschen sind. Wir rechnen, dass es Jahre braucht, bis sie sich auf Menschen einlassen moechten. Ich meine, Ihr muesst sicherlich beide aufeinander zugehen. Der Hund lernt Dir zu vertrauen und Du ihm. Und das immer ein kleines Stueckchen mehr. Schau mal bei der Hundeteamschule vorbei. Was ich dort lese scheint genau das zu sein, was Euch helfen koennte. http://www.hundeteamschule.de Ich kenne sonst keine Hundeschule, die vergleichbares anbietet. Liebevoll, Thorsten
Also ich würde mal sagen es liegt nicht daran, dass dich dein Hund nicht als Ranghöher akzeptiert oder gr versucht zu "provozieren" sondern es liegt viel mehr daran, dass dein Hund überhaupt keine Bindung zu dir hat. Stell dir vor er hat ein großteil seines Lebens auf der Straße verbracht und stand sich immer selbst am nächsten. Hunde von der Straße sind fast immer einzelgänger, wieso sollte er jetzt plötzlich eine Beziehung eingehen bzw auch noch tun was eine (für in unwichtige) Person vorschreibt. Du solltest zuerst sein vertrauen gewinnen und das geht nicht über Härt und Strenge. Baue eine beziehung auf, mach dich wichtig für ihn und versuche es dann nochmal mit erziehung. Statt ihm das futter einfach nur zu geben würde ich mal versuchen ihn mit der Hand zu füttern (das hab ich die letzten Tage mit einem eben erst gefundenen Straßenhund gemacht weil er nicht aufstehen konnte, jetzt weicht er mir kaum noch von der Seite). Ich finde du bist zu hart, ein Hund sollte ein Gefährte sein kein perfekt erzogener Roboter
Ich habe 3 Hunde, seit 3 Monaten eine 7-jährige Straßenhündin aus Bulgarien. Sie kannte null. Innerhalb 2 Tagen konnte sie Sitz..Leckerchen von Nase langsam nach oben Und gleichzeitig sanft Hinterteil nach unten drücken. Je nachdem was die Hunde erlebt haben, muss man vorsichtig sein. Unsere Foxy ist mit Drahtschlinge gefangen worden, also Probleme mit Männern Und Anfassen am Hals. Das geht inzwischen besser. Sie läuft ohne Leine und hört aufs Wort. Mit sehr viel Liebe und GEDULD ist da einiges zu schaffen. Ich werde ihr noch ein paar schöne Jahre schenken, ohne Stress für sie. Jeder Hund aus dem Ausland hat seine eigene Geschichte...meistens nichs Gutes. Inzwischen dürfen abends alle auf die Couch....weil viel Zu schnell ist die gemeinsame Zeit vorbei. Das ist meine persönliche Meinung und jeder mmuß das für sich entscheiden. Wenn dein Hund noch jung ist , oder dir das über den Kopf wächst, suche Hilfe mit hundeerfahrenen Menschen, aber bitte gebe ihn nicht wieder ab!
ja das ist das große Dilemma der Hunde, wenn ihre Menschen keine Ahnung davon haben ihren Tieren die Kommandos so beizubringen, das ein Hund auch versteht was man von ihm möchte. Einen Hund in die Sitzposition zu "drücken" ist falsch, denn Druck erzeugt Gegendruck. Einen Hund erzieht man auch nicht m it Strenge, sondern souverän, konsequent und ruhig. Du bist viel zu ungeduldig mit dem Hund, für mich auch ziemlich aggressiv im Umgang mit ihm, verhälst dich überhaupt nicht wie ein "ranghöheres Wesen", verstehst leider überhaupt nichts von Hundeverhalten. Du verunsicherst diesen Hund permanent mit deinem Machtgehabe und deinen körperlichen Einwirkungen, so kann dein hund überhaupt keine Bindung und kein Vertrauen zu dir aufbauen. du gibst deinem Hund die Schuld für deine Unwissenheit, unterstellst ihm mangelnden Respekt und Unerzogenheit. Dies sind aber deine Verhaltensweisen, ein Hund kann nur so gut lernen und die Kommandos umsetzten , wie sein Besitzer es ihm hundgerecht beibringt. Da liegt aber bei dir viel im Argen, dein Hund kann dich gar nicht verstehen, sondern ist völlig verunsichert. Suche dir schleunigst einen guten und kompetenten Trainer der dir beibrnigt, wie man angemessen mit deinem Hund umgeht. Höre auf mit falschen Methoden selber an dem armen Tier herumzuerziehen.