Hund beißt anderen Hund?
Hallo, ich hatte gestern ein sehr schlimmes Erlebnis.
Mein Hund versteht sich mit manchen anderen Hunden einfach nicht und die anderen auch nicht mit ihr. Gestern hatte ich sie abgeleint (sie ist normalerweise recht oft an der Leine) und plötzlich ist um die Ecke die Besitzerin mit den anderen beiden Hunden um die Ecke gelaufen und ihre Hunde waren auch nicht angeleint. Mein Hund ist dann direkt auf die anderen losgerannt, als sie bei ihnen war aber wieder umgedreht und zurück zu mir gerannt, die beiden anderen hunde natürlich laut kläffend hinterher. Und dann hat sich mein Hund umgedreht und den einen plötzlich am po gepackt, der Hund hat aber nicht gewinselt oder sonstiges.
Später sind wir dann zu der Besitzerin gegangen (natürlich ohne hund) und haben uns informiert wie es dem anderen Hund geht. Die Besitzerin war komplett aufgewühlt weil ihr Hund eine bissspur am Bauch hat und bei 1000 Tierärzten angerufen hat.
Im Grunde verlief das Gespräch nur so dass sie unseren Hund als bösartig dargestellt hat und dass es sollte es zu einem Gutachten kommen schlecht für unseren Hund ausschaut, weil sie einen halb so großen alten und halb blinden Hund gebissen hat.
Mit was muss ich jetzt rechnen? Muss ich die tierarztbehandlung komplett zahlen? Braucht mein Hund jetzt eine Maulkorb Pflicht?
Mein Hund ist weder bösartig noch aggressiv, nur bei anderen Hunden die ebenfalls aggressiv auf sie wirken. Jedoch wird sie einfach lieber in Ruhe gelassen, manche hunde ignoriert sie komplett und bei anderen schnuppern sie einmal und lässt sie dann in ruhe, solange sie sie auch in ruhe lassen (egal ob mit oder ohne leine). Wenn sie sich bedrängt fühlt dann knurrt sie manchmal oder versucht den Hunden klar zu machen dass sie ihre ruhe will. Mein Hund hat bis jetzt noch nie gebissen. Sie lässt sich auch nicht von fremden Menschen anfassen und wenn sie sich bedrängt fühlt, dann knurrt sie oder versucht einem klarzumachen dass sie sich jetzt wehren wird sollte sie weiter bedrängt werden.
Bitte helft mir! Macht es Sinn sollte ich mich dagegen wehren, die komplette tierbehandlung selber zahlen oder reite ich da uns (meinen Hund und mich) nur in irgendetwas rein und sie muss am Ende ständig einen Maulkorb tragen?
6 Antworten
Natürlich musst die die Kosten tragen. Es ist dein Hund und der hat nun Schaden angerichtet. Wenn du Glück hast, ist die Sache danach wieder vom Tisch. An deiner Stelle würde ich den Hund nur ableinen wenn der wirklich sofort kommt und auch nur an übersichtlichen Orten wo du weit voraus sehen kannst das keiner kommt.
Hallo,
Dadurch, dass beide unangeleint waren ist es nicht ganz so dramatisch. Ich würde sie in deinem Fall auch erst einmal an der Leine lassen. Die tierarztkosten wirst du übernehmen müssen. Im Zweifelsfall kommt vielleicht ein polizeihundeführer vorbei und sieht sich deinen Hund an, ob da gleich Maulkorb und leinenpflicht oder gar ein wesenstest angeordnet wird bleibt abzuwarten.
LG
Rechne damit, dass du die Tierarztkosten bezahlen musst und einen Wesenstest mit deinem Hund absolvieren. Bis deine Hündin den Wesenstest bestanden ist bekommt sie Maulkorb und Leinenpflicht. (Kurze Leine, keine Flexi- oder Schleppleine.)
Alles nur, falls (!) die andere Hundehalterin sich ans Ordnungs-/Vetamt wendet.
Ich würde mich nicht dagegen wehren, dass du die Tierarztkosten zahlen musst. Dein Hund hat gebissen. Wenn du weißt, dass dein Hündin unverträglich ist dann darfst du sie nicht ableinen oder sie muss einen Maulkorb tragen.
Hallo!
Wehren ? Nein ! Die Besitzer sind natürlich sehr aufgewühlt...würde aber jedem Hundebesitzer so gehen , wenn der eigene Hund gebissen wird.
Dir geht es ja auch entsprechend schlecht ... ! Wenn du die Tel.-Nummer von den Besitzern hast, dann ruf nach ein-zwei Tagen an und frag ,ob du vorbeikommen kannst, um dich nach dem Hund zu erkundigen . Vielleicht könnt ihr dann ruhiger reden.
Es ist nunmal Pflicht , daß dein Hund an der Leine bleibt , wenn er nicht sicher abrufbar ist ! Wie ungünstig die Situation war und daß die anderen Hunde auch abgeleint waren, spielt keine Rolle , denn nur dein Hund hat zugebissen.
Übernimm die Kosten und sei einsichtig.
Die Besitzer könnten dich auch anzeigen und dein Hund muß dann zum Wesenstest ...
Glaub mir , ich kann gut verstehen ,wie aufgewühlt du nun bist und daß du deine Hündin verteidigen willst . Eine meiner Hündinnen hatte genau dieses Distanz-Verhalten , aber dann muß man den Hund eben so führen , daß er seine Distanz behält und er in Ruhe gassi gehen kann ..
Leine deine Hündin nichtmehr ab und trainiere den Rückruf neu. Das tut euch beiden jetzt gut .
Hat deine Hündin eine Haftpflicht-Versicherung ?
Viele Grüße!
Ruby
Du hast deinen Hund nicht ausreichend gesichert (und auch nicht abgerufen), obwohl du von der Unverträglichkeit weißt, also wirst du die kompletten Tierarztkosten tragen müssen. Ob du diese selbst zahlst oder deiner (hoffentlich abgeschlossen!) Versicherung meldest, musst du entscheiden.
Ob und welche Auflagen auf dich zukommen, wird dir das Ordnungsamt mitteilen, falls der Vorgang gemeldet wird. Eine Maulkorb- und Leinenpflicht ist, wie die Einstufung als "gefährlicher Hund" (inkl. höherer Hundesteuer), nicht abwegig. Meistens können die Auflagen nach Bestehen eines Wesenstests aufgehoben werden.
Wie die Erfolgsaussichten bei einem Widerspruch stehen würden, kann hier keiner sagen. Ich kenne Halter, die nach einem Beißvorfall mit einer Verwarnung (+ Übernahme der Tierarztkosten) davongekommen sind, weil sie glaubhaft machen konnten, dass ihr Hund sich nur gewehrt hat und er sonst nie auffällig geworden ist. In deinem Fall dürfte die Sache allerdings schwieriger aussehen, aber das kann man als Laie aus der Ferne schlecht beurteilen.
Egal wie es ausgeht, solltest du an der Erziehung deiner Hündin arbeiten und dafür sorgen, dass sie gar nicht erst knurren muss (egal ob bei anderen Hunden oder Menschen), weil du frühzeitig einschreitest und sie schützt. (Dabei auf gar keinen Fall das Knurren bestrafen, sondern die vorigen Warnzeichen ernst nehmen!)