Homosexualität eine Sünde?

Das Ergebnis basiert auf 27 Abstimmungen

Keine Sünde 89%
Eine Sünde 11%

7 Antworten

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Keine Sünde

Es gibt so vieles was angeblich eine Sünde sein soll. Wenn die ganzen "gläubigen" sich an alles aus ihren Märchenbüchern halten würden, dann wäre das Leben dieser Menschen extrem eingeschränkt.

Kleidung aus Mischtextilien zu tragen ist zum Beispiel auch eine Sünde ;)

Also einfach alle so leben lassen wie sie wollen. Besser als sich verstellen zu müssen.

Es gibt auch Moslems die auf die Regeln pfeifen und sich ein Gyros gönnen weil die das mega lecker finden.

Das Leben ist zu kurz um über solche Sachen nachzudenken.

Keine Sünde

Diejenigen, die Homosexualität als Sünde bezeichnen, beziehen sich dabei auf diverse religiöse Regeln, die dir aber sowieso egal sein können. Betreffs der Sünde im Christentum beziehen sich diejenigen, die das behaupten, also z.B. konservative Kreise in der katholischen Kirche, auf die Bibel und die Sexuallehre der katholischen Kirche.

Fangen wir also mal mit der Schöpfungsgeschichte der Bibel und Adam und Eva an. Entgegen vieler Predigten, insbesondere von Katholiken, gings beim sogenannten Sündenfall (Adam, Eva, Schlange, Apfel etc.) nicht um Sex, sondern der Baum, von dem die beiden genascht haben, war der Baum der Erkenntnis von Gut und Böse. Erst durch diese Erkenntnis, was gut und böse ist, kann der Mensch ganz allgemein sündig werden und ein schlechtes Gewissen entwickeln. Aber wie gesagt, mit Sex speziell hat das nichts zu tun.

Dann gabs die 10 Gebote. In den 10 Geboten kommt Sex auch nicht direkt vor. Indirekt kommt im 10. Gebot lediglich vor, dass man sich von einer verheirateten Frau oder der Sklavin eines anderen fernhalten soll.

In den weiteren Gesetzen des Mose, die aber so sowieso nicht für Christen gültig sind, wird noch weiter erlassen, dass eine verheiratete Frau nicht fremd gehen darf, dass aber der Mann sich neben seiner Frau auch noch Sexsklavinnen halten darf. Gleichgeschlechtlicher Sex wird aber streng verboten.

Jesus hat sich in seiner Lehre weitgehend aus dem Sexleben völlig rausgehalten. Lediglich indirekt lässt sich aus seiner Goldenen Regel "Alles nun, was ihr wollt, daß die Leute euch tun sollen, das tut auch ihr ihnen ebenso; denn dies ist das Gesetz und die Propheten." ableiten, dass wer in einer Beziehung lebt und von seinem Partner Treue fordert, diesem ebenfalls treu zu sein hat.

Geschildert wird im NT ein Fall, dass eine Frau, die wegen Fremdgehens gesteinigt werden sollte, von Jesus davor bewahrt wurde ("Wer von euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein"). Anschließend verzieh er ihr und ermahnte sie lediglich, das Fremdgehen in Zukunft bleiben zu lassen. Selber hielt sich Jesus auch nicht an die jüdischen "Enthaltungsregeln" sondern genoß gutes Essen und Trinken mit den Steuereintreibern und käuflichen Damen zusammen während des Sabbaths. Ansonsten sei noch darauf verwiesen, dass sich Teile seiner Jünger darüber aufregten, dass er ständig mit Maria Magdalena, seiner "Gefährtin", rumgeknutscht hat (laut den in Nag Hammadi gefundenen apokryphen, von den Katholiken aber verworfenen Schriften).

Erst Paulus, der Erfinder des eigentlichen Christentums, der dabei die Lehre Jesu teils in ihr Gegenteil pervertierte, mischte sich massiv ins Sexleben ein. Er war von Grund auf Frauen- und Sexfeindlich und war der Meinung, für den Glauben sei es besser auf Frauen und Sex ganz zu verzichten. Da aber Sex nun mal für die Vermehrung erforderlich sei, sei er dafür notgedrungen erlaubt, aber auch nur so, dass er seinen Zweck erfüllt und dabei möglichst keinen Spass macht. Auf dieser Lehre baut auch die Sexuallehre der katholischen Kirche auf.

Die Erbsündenlehre steht so nicht in der Bibel. Die wurde von dem katholischen Kirchenlehrer Augustinus von Hippo erfunden, wobei er sich noch nicht einmal auf Adam und Eva, sondern auf Kain und Abel sowie einen Übersetzungsfehler in seiner griechischen Bibel berief, um damit eine Rechtfertigung dafür zurecht zu basteln, dass Gott den einen annahm und den anderen verwarf, obwohl sich beide erstmal nichts zu Schulden haben kommen lassen.

Betrachtet man zusätzlich zur Goldenen Regel nun noch das Gebot der Nächstenliebe von Jesus "liebe deinen Nächsten wie dich selbst", kann man daraus ohne weiteres schließen:
- einvernehmlicher Sex, egal in welcher Form, ist erlaubt;
- habe Spass am Leben, solange dadurch niemand geschädigt wird. Wenn du ausgeglichen und mit dir im Reinen bist, dich also selber liebst und nicht hasst, kannst du auch deinem Nächsten umso mehr Liebe entgegen bringen.

Der Monotheismus an sich ist eine Religion der Mächtigen. Egal ob in Ägypten von Pharao Echnaton, im Judentum von Mose, im Christentum von der katholischen Kirche oder im Islam von Mohammed und seinen Nachfolgern, immer wurde der Monotheismus von Oben verordnet und mit Gewalt, Folter und Mord durchgesetzt. Die Vielgötterei im Volk wurde massiv bekämpft.

Diejenigen, die den Monotheismus verordnet haben, waren immer Machtmenschen und es ging ihnen immer darum, durch die Religion Macht über das einfache Volk zu erlangen und diese zu festigen. Eines der eingesetzten Machtmittel im Rahmen der Religion besteht darin, Regeln aufzustellen, die sowieso niemand einhalten kann oder will. Damit kann man alle Menschen zu Sündern stempeln, um ihnen dann ordentlich Angst vor der weltlichen oder göttlichen Macht einzujagen. Denn eines wussten die Machtmenschen schon vor ein paar Tausend Jahren: wer Angst hat, lässt sich leichter manipulieren und unterdrücken. Der Sex ist dafür wunderbar geeignet, denn so gut wie niemand schafft es, diesen natürlichen Trieb, mit dem uns Gott (angeblich) geschaffen hat, zu unterdrücken. Das schaffen ja noch nicht einmal diejenigen, die diese Verbote erlassen haben oder propagieren.

In dem Moment aber, wo das einfache Volk sich nicht mehr diesen Regeln unterwirft, verliert die Religion automatisch an Macht. Diesen Zusammenhang zwischen religiöser Macht und Sexualfeindlichkeit kann man überall in den betreffenden Gebieten leicht erkennen, das Gegenteil ebenfalls. Dort, wo die Menschen nicht mehr bereit sind, sich ihre Sexualität von der Religion vorschreiben zu lassen, haben es Religionen sehr schwer. Mir ist z.B. aufgefallen, dass Katholiken, die sich nicht mehr der restriktiven Sexualmoral der Kirche unterwerfen, fast alle auch nicht mehr den Papst als alleinige Autorität akzeptieren, von dem sie sich vorschreiben lassen, was sie zu glauben haben und was nicht.

Keine Sünde

Wir leben im 21. Jahrhundert! Zudem:

Seit etwa 1900, verstärkt durch die  Lesben- und Schwulenbewegung seit den 1970er Jahren, wird die  biblische Exegese dieser Texte diskutiert.  Orthodoxe Judenevangelikale Christen, die  römisch-katholische Kirche und  orthodoxe Kirchen entnehmen daraus meist weiterhin ein unbedingtes aktuelles Verbot praktizierter, vor allem männlicher Homosexualität.  Historisch-kritische Ausleger betonen dagegen, dass die Bibel Homosexualität als individuelles Identitätsmerkmal, festgelegte Konstitution oder Orientierung nicht kenne [2] und homosexuelle Handlungen nur als Teil von Fremdkulten, als  VergewaltigungProstitution und außereheliche  Promiskuität verbiete. [3] Deshalb ist umstritten, ob und wieweit diese Texte für die heutige  Sexualethik herangezogen werden können. [4]

Geht man nach dem Alten Testament, so ist Homosexualität auszuleben eine Sünde, die Homosexualität selbst aber nicht. Abgesehen davon hat der Pfarrer in der Gemeinde der EKD, wo meine Eltern wohnen einen gleichgeschlechtlichen Lebensgefährten. Von daher, wenn selbst die evangelische Landeskirche nichts dagegen hat...

Aus Sicht fast aller Religionen die das Konzept der "sünde" kennen, ist dem so.

Das Anhänger von Religionen/Religionsinhalte viel Schwachsinn verkünden, ist aber auch jedem klar, der kein fanatischer Anhänger ist.

Normale, nichtreligiöse, Menschen, erkennen schon alleine das Prinzip der "Sünde" nicht an und erst recht wäre nichts eine "Sünde" was niemandem schadet und dazu noch völlig natürlich ist.