Gläubig und lesbisch?
Hey, bin w / 17 und wie es schon in der Frage steht, bin ich lesbisch. Ich habe mich in letzter zeit mehr mit meinem glauben ( Christentum ) auseinander gesetzt und frage mich, ob Homosexualität wirklich eine enorme Sünde ist. Ich habe erst noch vor mich mit der Bibel zu befassen, daher dachte ich, ich frag mal hier nach :)
6 Antworten
Hat Gott nicht die Sünder berufen. Jesus ist gekommen, um die Sünder zu berufen und nicht die Gerechten, oder? Zöllner und Dirnen haben ihm geglaubt... ist deine Frage beantwortet? Vertraue unerschütterlich auf Jesus! Der sorgt für dich...
Die Bibel verwirft jeden Sex, der nicht Fruchtbarkeit und neues Leben in sich hat. Sexualität ist etwas Heiliges
Ja, die Bibel verwirft aber auch Frauen nach Kriegen oder Vergewaltigungen und sagt auch sonst vieles, was niemand wörtlich nehmen würde.
Das wird eine etwas ausführlichere Antwort, wo ich (bin gläubiger Christ) meinen Standpunkt zum Thema Homosexualität (auf Grundlage der Bibel unter Nutzung von Bibelversen) darlege.
Ich möchte schonmal vorweg sagen, dass ich gegen die Diskriminierung von Menschen bin, die einer bestimmten Gruppierung von LGBTQ (egal ob homosexuell, transsexuell, usw.) angehörig sind. Jesus sagte:
Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet! Matthäus 7:1
Also erstmal:
Gott (der Vater) bzw. sein Sohn Jesus Christus (der am Gottsein des Vaters mitbeteiligt ist) liebt homosexuelle Menschen (wie auch alle anderen Menschen). Er möchte, dass alle Menschen ihr Herz ihm geben, damit er ihnen dann ein neues Herz schenken kann, seinen Geist in ihr Innerstes legen kann (was bei dir vielleicht schon geschehen ist) und sie dann nach seinem Wohlgefallen in ihrem Wandel verändern kann. (Was bei dir vielleicht zu einem gewissen Maß auch schon geschehen ist)
Wer Jesus sein Leben anvertraut, der wird von ihm von innen verwandelt, hin zu einem Menschen, der voller Liebe, Barmherzigkeit und Güte ist (also nach seinem Bild). Das geschieht durch den Heiligen Geist Gottes
(der HG ist ja sozusagen der Beistand vom Vater und vom Sohn, der nach christlichem Glauben eine eigene Person darstellt und den Vater und den Sohn hier für uns verkörpert. Vater, Sohn und Heiliger Geist stehen in Einheit und Verbundenheit zueinander und sind zusammen Gott (im Sinne der Dreieinigkeit)
Dieser Wandel unseres Verhalten zu gottgefälligem Verhalten (durch den HG) ist natürlich auch mit einem Prozess verbunden, wobei man nichtsdestotrotz ab dem Zeitpunkt, wo man wirklich gläubig an Jesus Christus geworden ist, eine neue Natur von Gott geschenkt bekommt.
Wenn man an dieser Stelle erstmal diese Botschaft verstanden hat, dass Jesus homosexuelle Menschen nicht weniger liebt, sondern sie respektiert und genauso wertschätzt wie heterosexuelle Menschen (das sollten Christen übrigens auch tun), dann kann ich jetzt auch mit der Botschaft kommen, dass Gott auch im sexuellen Bereich Vorstellungen hat, wie ein Mensch nach seinen Vorstellungen sein soll (neben anderen Werten wie Nächstenliebe, Treue, Geduld, uvm.).
Dazu gehört es, dass er die Auslebung von Homosexualität für Menschen nicht vorsieht (auf Ursachen dafür, warum Menschen homosexuelle Neigungen trotzdessen empfinden können, gehe ich im Weiteren noch ein). Wer aber Jesus als Herrn und Erlöser animmt (darum geht es), dem hilft er auch durch den Heiligen Geist dabei in seinen Vorstellungen leben zu können. (Insofern wir es ihm erlauben an uns zu wirken) Und es geschieht dann so, dass diese Person es auch kann und von sich selbst aus will und nicht, dass sie sich religiös dazu gezwungen fühlt etwas zu sein, das sie nicht ist. Natürlich kann das dann auch mit einem Prozess verbunden sein, also man sollte nicht verzweifelt sein, wenn man nicht gleich von der Durchführung der Auslebung von Homosexualität befreit ist, sondern man sollte Jesus einfach sein eigenes Leben komplett anvertrauen und darauf vertrauen, dass er das wirkt, was wir von uns selbst aus vielleicht nicht wirken können.
Das mag für viele nicht glaubwürdig klingen, aber es gibt genügend glaubwürdige Berichte (natürlich gibt es auch unglaubwürdige Berichte), die das bestätigen, dass Jesus Menschen von innen erneuert hat und sie auch von der Durchführung der Auslebung von Homosexualität frei gemacht hat. Wichtig ist, dass Christen gegenüber homosexuell lebenden Menschen nicht mit Ablehnung begegnen, sondern ihnen mit Wertschätzung begegnen. Man sollte ihnen nicht aufzwingen etwas aus eigener Kraft leisten zu müssen, was nur Gott für uns leisten kann, sondern ihnen dabei helfen eine Beziehung zu Gott/ Jesus Christus aufzubauen.
Hier sind gerne mal Bibelverse, die zeigen, dass Homosexualität nicht im Sinne Gottes/Jesu ist:
Wenn ein Mann bei einem Mann liegt, als würde er bei einer Frau liegen, so haben sie beide einen Gräuel begangen, und sie sollen unbedingt getötet werden; ihr Blut sei auf ihnen! 3. Mose 20:13 (Schlachter2000-Übersetzung)
Hierbei möchte ich gerne erwähnen, dass Jesus bereits die Todesstrafe dafür am Kreuz bezahlt hat, wenn man zu Gott umkehrt und an Jesus Christus glaubt. (Das kann man sich analog so vorstellen, als wenn jemand stellvertretend für dich ein Bußgeld bezahlen würde, sodass du es selbst nicht mehr begleichen brauchst) Im Übrigen trug er durch die Kreuzigung auch die Strafe für alle anderen Sünden (lügen, stehlen, morden, ehebrechen, usw.). Er wurde bespuckt, geschlagen, ausgepeitscht, ans Kreuz genagelt, bis zum Tod. (bevor er von den Toten auferstanden ist, was ein ganz wichtiger zentraler Punkt des christlichen Glaubens ist.)
Weitere Verse:
Du sollst bei keinem Mann liegen, wie man bei einer Frau liegt, denn das ist ein Gräuel. 3. Mose 18:22
Und neues Testament:
Darum hat sie Gott auch dahingegeben in entehrende Leidenschaften; denn ihre Frauen haben den natürlichen Verkehr vertauscht mit dem widernatürlichen; gleicherweise haben auch die Männer den natürlichen Verkehr mit der Frau verlassen und sind gegeneinander entbrannt in ihrer Begierde und haben Mann mit Mann Schande getrieben und den verdienten Lohn ihrer Verirrung an sich selbst empfangen. Römer 1:26-27
Nun eine Bibelstelle für die Liebe Gottes/Jesu zu allen Menschen:
Denn so [sehr] hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengeht, sondern ewiges Leben hat. Johannes 3:16
Nun könntest du dich vielleicht fragen, weshalb es homosexuelle Neigungen überhaupt bei Menschen gibt, wenn es nicht im Sinne Gottes ist. Gott hat doch die Menschen erschaffen.
Ich sehe es zum Einen als EINE der vielen Folgen der sündhaften Natur des Menschen, die (also die sündhafte Natur) durch Adam und Eva (durch den Sündenfall) in die Schöpfung gebracht wurde und seither weitervererbt wird. In Psalm 51:5 heißt es dazu (ich zitiere ausnahmsweise mal die Luther1912-Übersetzung, weil sie es aus meiner Sicht sehr gut zum Ausdruck bringt):
Siehe, ich bin in sündlichem Wesen geboren, und meine Mutter hat mich in Sünden empfangen. Psalm 51:5
Aus diesem Grund ist es auch so wichtig von Gott die am Anfang von mir erwähnte neue Natur geschenkt zu bekommen. (Jesus bezeichnet es auch als "von Neuem geboren zu werden")
Zum Anderen glaube ich als Christ natürlich auch an die Existenz einer spirituellen Ebene und in dem Zusammenhang unter anderem auch daran, dass es Dämonen gibt, die uns unsere wahre von Gott vorgesehene Identität rauben wollen. ( indem sie zum Beispiel bestimmte Bereiche in uns besetzen und dadurch Neigungen, Gefühle und Gedanken in uns erzeugen, die nicht der von Gott für uns vorgesehenen Identität entsprechen)
Ich bin überzeugt davon, dass zumindest bei vielen Menschen der Einfluss von Dämonen die Ursache für homosexuelle Neigungen darstellt. (auch wenn sie das selbst vielleicht überhaupt nicht glauben.) Diese Dämonen können eine Person bereits auch schon im frühen Kindesalter (schon während der Schwangerschaft) besetzen. (Zumindest eines der Gründe für so eine Besetzung kann z.B. in der Ablehnung der Eltern für das eigene Kind rühren)
Übrigens haben viele Menschen (darunter auch neugeborene Christen) Probleme, die im Zusammenhang mit Dämonen stehen. Das äußert sich jedoch keinesfalls immer Bereich der Sexualität. So können Dämonen unter anderem zum Beispiel auch hinter Krankheiten (sowohl physisch als auch psychisch) und Süchten stecken.
Gott kann uns aber von diesen Dämonen freimachen. Jesus hat Menschen durch den Heiligen Geist von Dämonen befreit. Und auch wir als neugeborene Christen sind von Gott dazu bestimmt durch den Heiligen Geist uns und andere von Dämonen zu befreien.
Wenn du gerne mehr zum Thema Dämonen wissen möchtest, so empfehle ich dir gerne die unten verlinkte Predigt von Derek Prince.
Ich wünsche dir alles Gute und Gottes Segen!
LG
Es gibt dazu unterschiedliche Interpretationen. In der Vergangenheit und leider auch noch in der Gegenwart hat das Christentum meistens die Position vertreten, dass es eine Sünde ist. Mittlerweile gibt es aber auch sehr viele Theologen (eigentlich die meisten, die sich in Deutschland dazu geäußert haben), die sagen, dass es keine Sünde ist und dass man auch die entsprechenden Bibelstellen, die häufig als Begründung für Homophobie verwendet werden, differenzierter und im historischen Kontext sehen muss.
Ich persönlich bin auch christlich und queer und glaube, dass das gut miteinander vereinbar ist. Schließlich hat sich auch Jesus besonders für die Unterdrückten in der Gesellschaft eingesetzt und Gott sagt im Schöpfungsbericht, dass das, was er geschaffen hat, gut ist.
Ich studiere btw Theologie, falls mir jetzt jemand erzählen will, ich hätte keine Ahnung von dem Thema :)
Also, meines Wissens sagt die Bibel gar nichts über lesbischen Sex, das kommt einfach nicht vor, wird also auch nicht verboten.
Die Bibel sagt nur was gegen Männer-Männer-Sex, wobei es Analysen gibt nach denen das auch nur eine Fehlübersetzung ist (richtig übersetzt würde die Stelle heissen, dass ein Jude nie mit einer Frau schlafen darf die schon mal mit einem nicht-jüdischen Mann Sex hatte, weil man dann beim Kind nicht sicher sein kann, ob es jüdisch ist. Also, ein Mann darf den Sex (d.h.die Frau) nicht mit einem anderen Mann teilen.)
Wird er wirklich abgelehnt, oder nur einfach nicht diskutiert weil nicht wichtig ?
Naja, damals wollte man ja Bevölkerungswachstum, und heute eben nicht mehr.
Sexualität hat etwas Heiliges. Es geht um neues Leben. Und der Mensch ist in einen neuen Schopfungsakt mit eingebunden. Das bleibt dir anscheinend verborgen und du hast keinen Zugang zu Dingen des Glaubens. Das liegt dann vielleicht an deinem persönlichen Verhältnis zu Gott. Und deshalb kommst du nicht dahinter...
Ja, ist wohl so. WIr sollten hier die Wörter sauberer trennen - denn was Du da als "heilige Sexualität" bezeichnet, hat rein gar nix zu tun mit dem Sex der Leute im Alltag heute, das ist eher so ein spirituelles Tantra nur für die Hardcore-Gläubigen unter sich.
Das und die Regeln dafür sollte man nicht vermischen. Passt nicht zusammen.
Differenzierung ist immer gut in der Betrachtung der Dinge. Ich teile deine Auffassung. Es gibt verschiedene Sicht auf Sexualität an sich. Es gibt auch verschiedene Antworten auf grundsätzliche Fragen des Lebens.
Du sprichst von Regeln...was sind denn das für Regeln? Wer stellt sie denn auf? Wer bestimmt denn hier über andere? Wer bestimmt, wie man die Welt zu sehen hat, was man sagen darf und was nicht? Was man zu tun hat und was man nicht tun darf?
Der Mensch hat jede Freiheit. Er trägt aber auch die Konsequenzen. Und wenn ich mir die Gesellschaft in Hinsicht auf gelebte Sexualität anschaue, dann kann ich nicht feststellen, dass es uns so wirklich gut geht. Sexualität macht etwas mit uns Menschen. Und sehen wir doch genau darauf mal ganz ehrlich und vorurteilsfrei hin.
sagt die Bibel gar nichts über lesbischen Sex
Römer 1,26 wird entsprechend ausgelegt:
26 Darum hat sie Gott dahingegeben in schändliche Leidenschaften; denn bei ihnen haben Frauen den natürlichen Verkehr vertauscht mit dem widernatürlichen
um es noch mehr auf den Punkt zu bringen: die Bibel, das Judentum und Christentum kennen überhaupt keine "geschlechtlichen Beziehungen" - sie kennen ausschliesslich das Kindermachen, und haben nur dafür Vorschriften.
Sex ohne Zeugung ist eine moderne Mode, und wird von der Bibel nicht geregelt. (Ausgenommen Onan, der hätte zeugen müssen ...)
mit der Bibel zu befassen,
Wikipedia hat einen langen und ausführlichen Artikel zum Thema Bibel und Homosexualität:
https://de.wikipedia.org/wiki/Bibeltexte_zur_Homosexualit%C3%A4t
Die Mehrheit des Christentums ist homophob und transphob.
In Deutschland ermöglichen alle 20 evangelischen Landeskirchen, die Altkatholische Kirche und die Evangelisch-methodistische Kirche (EmK) eine gleichgeschlechtliche Segnung/Trauung:
https://de.wikipedia.org/wiki/Segnung_und_Trauung_gleichgeschlechtlicher_Paare#Evangelische_Kirchen
In diesen Videos von Worthaus wird von einem Theologen die geschichtliche Entwicklung von LGB in den evangelischen Kirchen erklärt:
https://www.youtube.com/watch?v=pCja1JcEMms
Homosexualität in der Bibel:
https://www.youtube.com/watch?v=nJO_HAVIGL8
Die beiden Videos erklären das Thema auch für Laien verständlich und in der Tiefe.
In der Bibel wird grundsätzlich jeder Sex abgelehnt, der nicht Fruchtbarkeit und neues Leben in sich hat. Sexualität ist etwas Heiliges. Das kann man ausführlich erklären