Hilfe. Ich bin schwul und ein moslem?
Ich bin heute 24 Jahre alt. Seit meinem 15 Lebensjahr wusste ich das ich auf Jungs stehe. Leider habe ich mich nie getraut mich zu outen. Meine Eltern und Großeltern würden so etwas gar nicht tollarieren, da Sie eine Schwiegertochter und Enkelkinder erwarten. Meine Familie sind eigentlich sehr liberal aber auch traditionell. Das heißt auf klartext schwul sein gibt es nicht.
Einen „festen“ Freund habe ich schon seit 2 Jahren. Jedoch haben wir immer Stress wegen diesen Problemen. Ich habe auch Angst, dass er sich von mir trennt.
Was soll ich jetzt machen?. Nervlich ist das schon alles sehr zerreibend.
6 Antworten
Heyy :) Gleich es Problem hier... Bin Türke, lebe in einer (wie bei dir), liberaleren aber trotzdem traditionellen muslimischen Familie. Sehr homophobe Familie. Ich weiß, seitdem ich ungefähr 13 Jahre alt bin, dass ich schwul bin (bin inzwischen 19)... Ich komm damit auch nicht klar. Meine Familie würde das niemals nie und nimmer akzeptieren. Niemals. Sie erwarten von mir, das gleiche wie deine Eltern von dir: Schwiegertochter, Enkelkinder und ein normales Familienleben. Meine Freunde würden mir sofort den Rücken kehren. Kurz und knapp: Ich wäre Mutterseelenallein auf der Welt. Tja, was soll ich da sagen... Da ich schwul bin, werde ich ihnen diesen Wunsch nicht erfüllen können ohne selber einen schweren Nachteil zu haben. Leider wird es höchstwahrscheinlich so kommen, dass ich irgendwann eine Frau heiraten muss, obwohl ich das nicht will... Was soll ich da noch sagen? Da ich so früh schon rausgefunden hatte, dass ich schwul bin hatte ich bis heute noch keine richtigen Beziehungen. Ich hatte zwei Freundinnen bis heute, was aber mehr Schein als sein war. Und jedes Mal hielt auch nur sehr sehr kurz. Einen Freund hatte ich noch nie, da ich mich nicht traue, da es dann wahrscheinlich früher oder später schwer werden würde es zu verheimlichen. Ich will auch einfach nur mit einem jungen zusammen sein, um auch mal glücklich zu werden. Einmal da hatte ich sogar die Chance mit einem sehr guten Typen zusammen zukommen. Habe ich jedoch nicht gemacht, nicht mal versucht. Das tat sehr sehr weh. Das wird aber wohl niemals passieren. Das zerstört mich innerlich extrem. Meine ganze Familie würde mich abstoßen wenn sie es wüssten. Meine kleinen Cousins jedoch versuche ich in eine tolerante Richtung gegenüber der Homosexualität zu bringen, dass wenn man alles raus kommt und ich mich outen sollte (extremst unwahrscheinlich) dass wenigstens sie mich noch mögen und zu ihrem großen Cousin halten. Und jetzt heule ich mich jede Nacht in den Schlaf, wenn ich daran denken muss mich immer als jemand anderes ausgeben zu müssen. Ich würde es doch auch bevorzugen wenn ich jemanden neben mir im Bett hätte. Aber leider. Dieses Geheimnis wird wohl oder übel mit mir zusammen ins Grab gehen...
Ist es nicht besser alleine zu sein anstatt dich mit Menschen zu umgeben die dich wegen deiner Sexualität verurteilen? Du hast dich als Mensch garnicht verändert und wen du am Ende liebst geht garkeinen was an! Stell dir mal vor du/ihr outest dich/euch dann gäbe es viel Krach,Streit,Tränen aber du hast es getan und du fühlst dann eine gewisse Erleichterung. Was soll als schlimmstes passieren außer, dass sie dich nicht mehr richtig angucken können? - ich weiß das klingt hart aber du hast nichts falsch gemacht ! Wenn dann sind das deine Eltern/ Freunde die ein Update vertragen können! Umgib dich nicht mit Menschen die dich hindern glücklich zu werden auch wenn es deine eigene Familie ist. Wenn sie dich lieben, dann werden sie sich beruhigen und dich akzeptieren. Wir sind nicht auf der Welt, um so zu sein, wie andere uns haben wollen. Wenn du glücklich werden willst, muss du loslassen, was dich runterzieht! Und manchmal musst du ein gewagten Schritt machen, um festzustellen, dass hinter der Furcht die Freiheit lebt!
@lena1706 Ich weiß es sehr zu schätzen, dass du versuchst zu helfen. Wirklich jetzt :) Aber auch unsere Türken Community in unserem Dorf hier würde es nicht akzeptieren und ich würde somit wortwörtlich Schande über unsere gesamte Familie bringen. Ernsthaft jetzt. Leider ist das bei uns nicht so einfach wie in vielen deutschen bzw. europäischen Familien. Ein coming out wäre für mich der Scheidepunkt von meiner Familie. Und bevor dieser Punkt erreicht ist und ich mich oute, brauche ich wohl festen Boden unter den Füßen. Seit Dutzenden von Generationen lebt unsere Familie typisch normal (Mann, Frau, Kinder). Und dann soll ich als das plötzlich über den Haufen werfen und aus der Reihe tanzen? Meine Familie würde mich umbringen. Ich hoffe ja dass meine Cousins wenigstens das akzeptieren werden wenn sie älter sind, da ich versuche sie gegen homosexualität tolerant zu machen (selbstverständlich unter dem Vorwand hetero zu sein. Ja ich weiß, dass ich mich in vielen Jahren dafür hassen werde, aber es gibt nichts was ich dagegen tun kann. :/
Ich weiß wie es bei muslimischen Familien ist ( ich bin kurdin und meine Familie toleriert sowas auch nicht Lena ist nur mein Deckname ) aber wenn du es wirklich nicht sagen kannst weil du sogar Angst hast umgebracht zu werden dann verstehe ich das absolut. Villeicht ziehst du irgendwann um weit weg um ein neues Leben zu beginnen oder villeicht schreibst du irgendwann ein Brief an deinen Eltern ? Wer weiß. Ich hoffe das du/ ihr ein Weg findet/st glücklich zu werden:)
Hallo xxxAnonyxMxxx. Ich habe dir eine Einladung geschickt. Ich bin derjenige der den obigen Beitrag verfasst hat.
Ich rate dir auf dein Herz zu hören. Es gibt nur zwei Varianten. Entweder du bleibst dir treu und versuchst zu lernen hinter dir selbst zu stehen. In diesem Fall das du Schwul bist. Du kannst dann nur hoffen das deine Familie irgendwann einischtig ist und dich so Akzeptiert wie du bist. Oder du verzichtest darauf Glücklich zu sein deiner Familie zu liebe. Es ist egal ob man Moslem ist oder etwas anderes. Es gibt in jeder Religion Eltern die Schwul sein nicht Akzeptieren. Aus erfahrungen im Freundes Kreis ist es meist so das man nicht Glücklich werden kann wenn man seine Sexualität unterdrückt und irgendwann Frust schiebt. Ich hoffe du findest deinen Weg egal wie er sein mag. 😊
Eigentlich müssten sie die tolerieren, wenn man genau nach der Religion gehen würde, aber ich habe schon mit 14 den Glauben abgelehnt, also was rede ich hier bloß:/
nun ja, wenn das wirklich wahr ist, würde „ich“ auf die Familie verzichten. Ich weiß nicht wie viel dir die Familie bedeutet und was du höher stellst, aber ich kann nur sagen „glücklich wirst du nicht, wenn du für deine Familie handelst und nicht deinen Weg gehst“
Wenn du es aushältst vielleicht weiter verheimlichen auch wenns nicht schön ist?
Ich mein dich und deinen Freund den Erwartungen der Familie in solchem Umfang zu unterwerfen kann ja nicht die Lösung sein, ob Karten auf den Tisch legen funktionieren könnte musst du selber wissen aber hört sich eher nicht so an.
Wenn deine Eltern dich nicht mehr tolerieren nur weil du schwul bist, würde ich mir da mal gedanken machen...
Du bist 24 du kannst dein eigenes leben unabhängig von ihnen leben und normale eltern akzeptieren lieber etwas schlimmes als ihr kind zu verlieren, auch wenn sie vielleicht anfangs unglücklich sind, aber besser als wenn du dein leben lang unglücklich bist