Hilfe bei klassische Nullung, Elektro!

6 Antworten

Es wurde beim Neubau von Wohnungen damals oft an Kupferleitungen gespart, also hat man sich den Schutzleiter gespart und nur 2 Drähte für Phase und Nulleiter verwendet. Hat ja auch soweit funktioniert, mit der kleinen Drahtbrücke zwischen Null und Schutzleiter (PE) in jeder Steckdose hat man den Erdschluss (Phase berührt PE) in einen Kurzschluss (Phase berührt Nullleiter) verwandelt, mit dem Ergebnis, das die Sicherung auslöst. Der Elektroanschluss eines Hauses ist oft als TNC (Terra-Normè-Combine) System ausgeführt, das heisst, daß ein Drehstrom-Erdkabel mit 4 Drähten verlegt wird: L1, L2, L3 und ein PEN, das ist eine Kombination aus Nullleiter und Schutzleiter. Im Keller-Anschlusskasten eines Hauses wird dann einfach vom PEN noch der Schutzleiter abgezweigt, man macht aus dem 4-adrigen Erdkabel eine 5-adrige Drehstromleitung (hier muß immer ein H07xxx Kabel verwendet werden), welche dann L1,L2, L3, N und PE führt. Diese 5 Pole bzw. 3 Phasen werden nun im Wohnungs-Sicherungskasten wieder auseinanderklamüsert und auf die Räume verteilt. Idealerweise hängt noch ein 3-Phasen RCD (auch FI genannt) VOR den ganzen Sicherungsautomaten (Standard ist hier ein B16A Sicherungsautomat). Im Keller sollte sich zudem noch eine Potentialausgleichsschiene befinden, an welche jeweils ein Schutzleiter aus dem Wohnungs-Sicherungskasten JEDER Wohnung des Hauses angeklemmt wird. Damit sollte sich das Problem mit der gemessenen Spannung erledigt haben, das klingt nämlich stark nach einem Potentialunterschied. 

Boah echt super, dass man hier auf richtige Leute trifft, Kompliment an alle für die Antworten!! Ich war heute noch mal da und da als ich gehen wollte ist wieder was mysteriöses passiert: Die haben Wasserkocher angemacht und nach ca 30 sek ist in der ganzen Wohnung Licht ausgegangen. Das bizarre ist aber, dass keiner der LS Schalter ausgelöst hat!!! oO Nach 1 min war alles wieder da. Diese ganze Installation ist voll für A****. Hab den auch jetzt geraten eine Elektrofirma mit dem Problem zu beauftragen. Die haben diese Wohnung erst gekauft, d.h die sind ihr eigener Vermieter. Wie soll es dann alles ablaufen? In dem Haus sind 6 Wohnungen. Ich glaube auch Eigentum. Weiß Jemand was diese Aktion von heute bedeuten soll? und hat Jemand Erfahrung mit den Eigentumwohnungen in Verbindung mit Elktroinstallation?

Danke schon mal

Klassische Nullung sagt man weil das mit klassik zu tun hat. Es gibt keine moderne Nullung, so was darf man schon seit über 30 Jahren nicht mehr machen!!!

Hier hilft nur neue Kabel zu verlegen. Klassische Nullung hat Bestandsschutz wenn die in den 60ern oder früher installiert wurde als man die "Vorkriegs" Steckdosen durch Schutzkontaktsteckdosen ersetzt hatte und die Zweileier Verkabelung so lassen durfte.

Du hast zu Recht Bauchschmerzen, denn kommt da jemand zu Schaden bist Du für den Murks den Du da in Betrieb genommen hast verantwortlich!

Die Spannung die du auf dem Gehäuse mißt ist der Spannungsabfall des Nulleiters. Um sicher zu stellen das eine N-Unterbrechung bemerkt wird muß der PE Draht auf dem Schutzleiteranschluß angeklemmt und dann eine Brücke auf den N Anschluß der Steckdose gemacht werden. Ein FI-Schalter funktioniert so lange es keine Verbindung danach zum Erdpotenzial gibt. Z.B. über Rohrleitungen für Wasser oder Heizung. Diese Stromkreise dürfen nicht über den FI laufen.

Nächste Frage wäre: Ist der FI Schalter dort sinnvoll?

Ja, ist sinnvoll und meines Wissens sogar vorgeschrieben. Wenn Du an der Installation schraubst und irgendwann passiert etwas, ist das aufgrund Deines beruflichen Hintergrundes als grob Fahrlässig einzustufen.

Ich würde an Deiner Stelle einen Elektromeister kommen lassen, der einen FI-Schalter installiert.

freundliche Grüße

Martin


Eichbaum1963  17.03.2013, 12:00

Ja aber es gingen nur Steckdosen mit eingebauten FI - denn bei klassischer Nullung funktioniert ein FI in der Verteilung nicht. ;)