Herausgefunden das ich jüdische Vorfahren habe

4 Antworten

Laut orthodoxem Judentum wird das Judentum durch die Mutter weitergegeeben, nicht durch den Vater. d.h. väterliche jüdische Abstammung ist irrelevant,, auch wenn es der eigene Vater ist, jüdische Abstammung in rein mütterlicher Linie macht theoretisch zum Juden, auch wenn es schon mehrere Generationen zurück liegt.

Ich sage theoretish, denn um wirkllch als jüdisch anerkannt zu werden, muss man es nachweisen können (wenn man es schon bei der eigenen Mutter oder Grossmutter nicht nachweisen kann, hat man ein Problem und muss ev. wieder einen übertritt machen, passiert heutzutagen vielen Juden aus der ex-Sovietunion), und zweitens verlangen die Rabbiner bei Fällen, wo es in mütterlicher Linie weiter zurück liegt einen "Giur le chumra", d.h. einen "übertritt um sicher zu gehen", und das kommt letztliich auch wieder auf das gleiche raus wie ein richtiger übertritt...

Muslim zu sein ist eine Entscheidung, Jude zu sein ist nur vererbbar. Judentum ist nicht, wie viele leider fälschlicherweise glauben, eine Religion, sondern eine Lebensweise und auch eine Volkszugehörigkeit.

Wenn du einen dokumentarischen Nachweis bringen kannst, dass irgend jemand der mütterlichen Linie (Mutter, ihre Mutter, deren Mutter etc.) Jüdin war, bist du vollautomatisch auch Jude. Aber ein Jude kann jede Religion annnehmen die man sich wünscht, bleibt aber dennoch durch das Erbe Jude und auch nach dem jüdischen Gesetz, aber religiös eben anders orientiert.

Also, du kannst sehr wohl Jude sein, aber einen muslimischen Glauben haben. Das ist durchaus möglich und keine Seltenheit.

Schau dir mal den witzigen Film "Alles Koscher" an, da hat nämlich auch jemand so ein Problem, bringt es aber ziemlich lustig rüber.

EdwardBrown 
Fragesteller
 16.01.2015, 04:39

Danke den habe ich mir gerade eben angeschaut :) also wo du den Kommentar geschrieben hast. Die beste Szene finde wie als er das herausfindet und der Security Mann ihn packt hahahaha glaube so würde ich auch reagieren. Bei meiner Mutter ist es so das ich leider bis 1936 zurück gehen kann danach verliert sich jede Spur nichts ist mehr zu finden als ob es diese Familie nie gab (ebenfalls Nachname geändert).

Der Ahnenforscher sagt mir es könne durchaus möglich sein aber ohne Beweis kann der das nicht bestätigen. Aber er sagt auch noch das die Chance relativ hoch ist da es üblich so ist das bei den meisten Juden oder jüdischen Familien die selbst alles vernichtet haben als der Nationalsozialismus in Anmarsch war. Die Spuren von meiner Mutter gehen von der heutigen Türkei bis Deutschland und dann Bosnien dort hat sich jede Spur dann verloren. Aber ich will hier nicht weiter Spekulieren es war einfach Interessant zu sehen das meine Familie eben doch nicht so langweilig ist wie ich gedacht habe.

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derdorfbengel  16.01.2015, 05:03
@EdwardBrown

Die Türkei war nie deutsch besetzt. Bosnien schon; seit 1941 oder '42, wenn ich nicht irre. Könnte also schon passen.

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EdwardBrown 
Fragesteller
 16.01.2015, 16:21
@derdorfbengel

Ja die sollen laut des Ahnenforschers von der Türkei ins heutige Deutschland gekommen sein damals soll es ja ein haufen Herzogtüme und alles mögliche gegeben haben und sollen im Raum Köln gelebt haben der Nachname der Familie klingt für mir erst einmal deutsch "Rosenstein" soll der ursprüngliche Familienname meiner Mutter sein bevor die aus dem heutigen Deutschland nach Bosnien also damals ins Königreich der Jugoslawen gezogen sind und sich dann einen typischen Jugoslawischen Familiennamen gegeben haben. Der Ahnenforscher sagt mir das ich mich in Sarajewo erkundigen sollte und den Archiven falls was nach dem Krieg übrgigeblieben ist. Aber er sagte selber heute noch einmal die Chance das die Familie meiner Mutter jüdisch war ist ziemlich hoch daher zu dieser Zeit relativ viele jüdische Familien in Köln und der Umgebung gelebt haben. Auch beruft er sich das viele der Juden in Bosnien sich mehrheitlich in Sarajewo aufgehalten haben und ich soll einfach mal in der dortigen Synagoge nach diesem Namen suchen "Rosenstein" vielleicht finde ich etwas darüber oder auch in den Kirchen könnte auch sein das die christlich Katholisch waren oder auch Evangelisch.

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Accountowner08  18.01.2015, 09:48

1) Muslim sein ist durch den Vater vererbbar, also genausowenig in allen Fälen eine Entscheidung wie jüdisch sein).

2) Jüdisch sein ist entweder eine Entscheidung (übertritt, auf hebräisch Giur genannt) oder vererbbar.

3) Das mit "volllautomatisch" stimmt so nicht, denn es hängt davon an, ob die jüdische Gemeinde bzw. der Rabbiner die Dokumente, die man vorlegt anerkennt, und das ist z.B. im Fall der ex-Sovietunion keinesfalls gegeben, zweitens wird trotzdem ein Giur le chumra (übertritt, um sicher zu sein) verlangt für den Fall, dass in den dazwischenliegenden Generationen mal ein Baby ausgetauscht wurde oder so.. und insbesondere auch für Persoenen, die eexplizit einer anderen Religionsgemeinschaft angehört haben.

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Stupor  18.01.2015, 21:44
@Accountowner08

Es waren vorhandene Dokumente angesprochen, welche es belegen, dass die Mutter der Mutter etc. Jüdin war/ist, und nicht mit dem was ein Rabbiner anerkennt. Auf diese Weise ist die Erbschaft, dokumentarisch belegt, vollautomatisch.

Was ist dein Problem?

Weist du es besser als das Oberrabbinat (der Welt) in Jerusalem?

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ubeesq  03.02.2015, 09:28

man muss "lachsor betschuva" ~ und du musst ein giur machen (übertrettung) ... jeder kann ein jude sein

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Hi bin jüdisch und sephardi, ja du bist wenn man sich auf den Glauben bezieht, nur jüdisch wenn es auch deine Mutter ist, jedoch heißt dass nicht das du keine jüdischen Wurzeln hast.. denn dein Vater hat sie ja.. :) Selbst wenn jemand aus dem Judentum in eine andere Religion übertritt, solange die Mutter jüdisch ist wird man auch immer als jüdisch gesehen und anerkannt auch wenn man sich z.B. zum Islam bekennt.

EdwardBrown 
Fragesteller
 16.01.2015, 02:28

Also werde ich z.B von dir als Juden nicht mehr als jüdisch angesehen? Denn die Diskussion hier bei mir seit wir das Erfahren haben ist ziemlich groß jetzt hat plötzlich auch mein Vater ein Interesse daran bekommen herauszufinden werde seine Vorfahren waren. Also ich finde es ziemlich schön um es mal so auszudürcken das meine Familiengeschichte doch nicht so langweilig ist wie ich immer gedacht habe.

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Jeruo  16.01.2015, 02:33
@EdwardBrown

Von mir nicht.. Nein ;) wenn allerdings die Mutter deines Vaters nachweislich jüdisch ist würde es einige liberale jüdische Gemeinden geben die dich als Mitglied aufnehmen würde und auch als jüdisch sehen würden. Die jüdische Geschichte ist auch sehr spannend.. :) Hoffe ihr könnt was rausfinden.. als ich versucht habe etwas über meine Vorfahren rauszufinden, die anscheinend Gelehrte waren bin ich leider nicht mehr weiter gekommen, weil keiner genaueres wusste und die Dokumente verloren gegangen sind

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EdwardBrown 
Fragesteller
 16.01.2015, 02:39
@Jeruo

Bei uns gab es auch sehr viele Probleme so der Ahnenforscher denn alles bis zur Zeit wo es das Judentum gibt war es ziemlich schwer 4 von 6 Monaten Arbeit gingen da rein und ist auch nicht weiter gekommen. Da es ja leider die Judenverfolgung gabe und ja weil auch viele Juden in Europa gänzlich ihren Nachweis des Judensein zerstört haben daher es im Osmanischen Raum eben auch Judenverfolgung gab. Also das war auch ziemlich schwer und das kann ich mir auch bei dir Vorstellen :) aber das mit der jüdischen Geschichte gebe ich dir Recht einer von meinen Vorfahren war Rabbiner in einer Synagoge in Sarajevo die auch heute noch steht :D

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EdwardBrown 
Fragesteller
 16.01.2015, 02:42
@Jeruo

Du sagtest das du ebenfalls Sephardim bist also kommst du auch aus diesem Bereich oder nicht? oder wie weit gehen die Sephardim denn in Europa?

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derdorfbengel  16.01.2015, 04:37
@EdwardBrown

Sfardim ("Spanier") waren alle Juden in dem Raum, der mal arabisch bzw. islamisch war, also von Spanien an der südlichen Mittelmeerküste entlang bis auf den Balkan.

Gegensatzpaar waren Aschkenasim ("Deutsche") in Europa.

Entsprechend gab es zwei jüdische Umgangssprachen, das Ladino der Sfardim, und das Jiddische der Aschkenasium.

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EdwardBrown 
Fragesteller
 16.01.2015, 04:41
@derdorfbengel

Kenne mich da zwar nicht aus wurde mir aber so Mitgeteilt vom Ahnenforscher das die Familie meines Vaters Rothstein hießen und sich in Bosnien Sarajewo befunden haben und die wohlmöglich zu den Sephradim gehörten daher die meisten Juden im ehemaligen osmanischen Reich zu denen gehörten und die meisten auch in Bosnien lebten.

Ist nur mal spannend zu sehen das Geschichte auch Interessant sein kann.

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derdorfbengel  16.01.2015, 05:05
@EdwardBrown

"Rothstein" ist allerdings klar ein deutschsprachiger Name, was eher für eine aschkenasische Familie sprechen würde. Mag natürlich sein, dass da mal ein Aschkenase in einen Sepharden-Clan eingeheiratet hat und die Kultur seiner Frau übernommen hat.

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EdwardBrown 
Fragesteller
 16.01.2015, 16:15
@derdorfbengel

Kann ich derzeit nicht klar sagen daher ich mich so selbst mit dem Judentum nicht viel beschäftigt habe bin zwar in einer Nachbarschaft aufgewachsen wo überwigend Juden gelebt haben aber hat ja nichts mit der Sache zu tun. Der geht nur davon aus das der zu diesem Clan dazugehört hat daher seine Spuren sich in Bosnein befinden.

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Accountowner08  18.01.2015, 13:19
@EdwardBrown

Die Gemeinde in Bosnien war/ist grundsätzlich sefardisch, tw. wurde dort Ladino (spanisch der sefardischen Juden, mit hebräischer schrift geschrieben) gesprochen.

Es kann also sein, dass dein Vorfahre selber zwar ashkenasisch war, aber dass er in Bosnien einer sefardischen Gemeinde angehörte.

z.B.war der berühmte Sefardische Rabbiner "pele Yoetz" Rabbiner in Bosnien.

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Erst einmal eine Klarstellung. Die Zeit des Nationalsozialismus ist vorbei und die des Islamischen Staats nicht angebrochen. Deshalb ist es mal ganz egal, ob du jüdische Vorfahren hast, oder nicht.

So lange du dich nicht zum Judentum bekennst, bist du kein Jude.