Heißt es wirklich, Nonnen seien mit Jesus 'verheiratet'?

8 Antworten

Diese Redewendung ist ein sprachliches Bild, das aus dem alten Testament abgeleitet wurde. Das AT sieht Israel oft als Braut Gottes, diese Metapher umschreibt eine Art des Liebesverhältnisses zwischen Gott und Israel. Diese Metapher übertrugen die Christen auf die Kirche. Die Kirche, das sind die versammelten Gläubigen, die Jesus Christus "angetraut" sind wie eine Braut dem Bräutigam. Diese Bilder kommen im NT besonders in der Offenbarung des Johannes vor. Jesus selbst verwendet in einigen seiner Gleichnisse das Bild von Braut und Bräutigam oder von Hochzeit, um das Verhältnis zwischen Gläubigen und Gott zu erklären.

Eine Frau, die in ein Kloster eintritt, verläßt sozusagen die Welt und schenkt sich ganz Gott. Diese Hingabe kann mit einem solchen Bild beschrieben werden und so sagt man von Nonnen eben "Bräute Christi". Das ist selbstverständlich im übertragenen Sinn gemeint. Gruß, q.

Ordensfrauen in Klostergemeinschaften dürfen nicht heiraten und sind auch nicht mit Jesus verheiratet, aber sie weihen ihr ganzes Leben dem dreifaltigen Gott (Vater, Sohn und Heiliger Geist). Nichts und niemand darf für sie wichtiger sein als Gott. Das Ordensleben hat sich diese Tradition bewahrt. Traditionell durfte für eine Ehefrau auch nichts und niemand wichtiger sein als der Ehemann und die Familie. Übrigens hört man als Synonym für Ordensschwestern auch oft "Bräute Christi". Bräute sind verlobt, nicht verheiratet. Ordensschwestern gelten also eher als mit Jesus verlobt, aber eben nicht als mit ihm verheiratet.

Ja, das sagt man so, weil sich die Nonnen ganz und gar Jesus verschreiben und jungfräulich bleiben, was aber nicht heißt, dass eine Frau jungfräulich in den Orden eintreten muss, sondern fortan keinen intimen Kontakt mehr haben wird!

Nonnen sind nicht verheiratet. Nonnen sind aber auch keine Singles, sondern sie haben ihre Entscheidung getroffen, mit wem sie durchs Leben gehen wollen: mit Jesus Christus.

Und um das deutlich zu machen, sagt man, sie sind mit ihm verheiratet.

Das wäre ja Vielweiberei!

PPanther  02.11.2010, 15:20

waren auch meine Gedanken...Wasser predigen und selbst Wein trinken :-)

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