Heiratsantrag - wann ist es so weit?
Hallo meine Lieben. Ich weiß nicht wirklich wie ich anfangen soll, aber mir brennt momentan etwas unter den Fingernägeln... (Vorsicht! Text könnte länger ausfallen)
Mein Freund und ich sind seit Herbst 2012 zusammen. Also gut 3,5 Jahre. Die Beziehung läuft seit Anbeginn super, so wie man sich eine perfekte Beziehung eben vorstellt. Wir studieren beide und wohnen auch zusammen, er ist jedoch bald fertig. Doch seit Sommer letzten Jahres hegt sich langsam ein tiefer Herzenswunsch. Ich würde so gerne einen Antrag von ihm bekommen. Ständig fragen Leute wann es denn bei uns so weit ist. Auch sein jüngerer Bruder, welcher genauso lange mit seiner Freundin zusammen ist heiratet 2017, ebenfalls haben schon Paare Termine welche zum Teil erst 2014/15 zusammengekommen sind. Eigentlich ist es mir ziemlich egal was andere Leute mit ihrem Leben anfangen, jedoch fühle ich mich manchmal etwas zurückgestellt. Mein Freund sagt, er "habe kein Geld" für eine Hochzeit, stellt aber erstmal seinen Motorradführerschein+Motorradkauf an oberste Stelle. Ich bin auch Motorradliebhaberin, jedoch der Meinung, man solle sich erstmal auf die wichtigen Dinge im Leben konzentrieren. Sobald die Kinder aus dem Haus sind hat man doch mehr als genug Zeit sein Hobby auszuleben. Er macht auch keineswegs Anstalten in Richtung Antrag. Er ist eben so zufrieden wie es is. Persönlich möchte ich jedoch eine "Bestätigung" dass wir zusammen bleiben, dann würde es mir auch leichter fallen über eine gemeinsame Zukunft zu reden. Leider damit noch nicht genug...(wer es bis hierhin geschafft hat - vielen Dank für Eure kostbare Zeit <3) Ich habe bald Geburtstag und er ist mit mir vor Kurzem in die Stadt und hat gesagt wir gehen zum Juwelier, weil ich mir dort etwas aussuchen muss. Er sagte es ist etwas, was man gravieren lassen kann. Jedoch hatte ich fast einen Kloß im Hals als er sagte "Armbänder, damit man sieht dass wir zusammen gehören und nicht jeder fragt". Ich bin immer noch maßlos enttäuscht darüber.. Im Nachhinein habe ich ihm das auch gesagt und er hat alles mit Absicht so formuliert, dass es wie eine Andeutung auf Ringe klang und er fand das auch noch lustig... Bei uns in der Gegend muss eine kirchliche Hochzeit etwa zwei Jahre im Vorraus "bestellt" werden. 2020 wäre ich schon gerne verheiratet und davor noch etwa 1 - 2 Jahre verlobt. Doch da bleibt nicht mehr viel Zeit... ich weiß nicht was ich machen soll. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass er erst 2020 einen Antrag macht. Dummerweise hat er explizit am Anfang unserer Beziehung gesagt, dass ich ihm bloß keinen Antrag machen soll. Ich werde immer traurig wenn wieder jemand seine Verlobung/Hochzeit bekannt macht, weiß aber auch nicht wirklich wie ich mit ihm darüber sprechen soll, ohne dass es wie ein Zwang/Ultimatum/usw. klingt.
Kennt jemand diese Situation? Wie war es bei Euch? Männliche Meinungen sind ebenfalls sehr erwünscht, da man als Frau ja schon etwas anders "tickt". Schon einmal Danke für Eure Antworten!
8 Antworten
Aus meiner Sicht ist er noch nicht so weit. Er sieht auch nicht wirklich eine Notwendigkeit, weil ja eh alles super läuft.
Dass Du anscheinend Deine innere Uhr ticken hörst, davon hat er keine Ahnung. Du willst ihm nix sagen, um ihn nicht unter Druck zu setzen, wirst aber immer unzufriedener werden. Der Umgebungsdruck nimmt ja auch zu, wenn rundherum die gleichaltrigen wegheiraten, sozusagen.
Wie lange braucht er denn noch, mit seinem Studium? Vielleicht möchte er ja erst etwas vorweisen, erreicht haben, bevor er heiratet...
Du könntest einmal versuchen - in einer stillen Stunde über Deiner Zukunftspläne zu sprechen, so als ob ihn das gar nichts anginge. So, wie Du es hier beschrieben hast, also 2020 zu heiraten, mit 1 -2 Jahren "Vorlaufzeit"... Wenn er sich dann so anstellt, als ob ihn das nichts anginge, kannst ihn ja fragen, ob er sich das so vorstellen könnte?
Ich wünsche Dir viel Glück dabei.
Hallo Schwoaze, danke für deine Antwort. Gerade die ersten beiden Absätze deiner Antwort spiegeln genau meine/unsere Situation wieder. Sein Studium dauert exakt noch dieses Sommersemester. Deine Idee ist wirklich gut. Aus dieser Perspektive habe ich es überhaupt noch nicht betrachtet, dass man erstmal wirklich seine "eigenen" Pläne äußert ohne ihn da mit hineinzuziehen. Falls sich so eine Situation mal ergibt, werde ich dies auch versuchen. Vielleicht bringt dies ja etwas mehr Klarheit für beide. Herzlichen Dank nochmals!
Hast du ihm denn von deinem Wunsch undvon deinem Plan 2020 verheiratet zu sein erzählt? Wie hat er darauf reagiert?
Während des Studiums zu heiraten bzw. eine Hochzeit zu planen finde ich etwas früh. Im Zuge des Studienabschlusses, der Jobsuche und des Starts in das Berufsleben verändern sich Menschen bzw. setzen ihre Prioritäten neu.
Von den 10 Pärchen mit denen ich während des Studiums zu tun hatte (fast ausnahmslos langjährige Beziehungen) sind 8 getrennt, bei einem läuft die Scheidung und eins plant seine Hochzeit. Ich sage nicht, dass eine Beziehung diese Phase nicht überstehen kann aber ich würde das abwarten. Außerdem wäre es ja schade, wenn die Hochzeit vom Thema sparen bestimmt wird, weil ihr noch nicht genug dafür zur Seite legen konntet.
Hallo Schnuppi3000, auch dir danke ich für deine Antwort! Wie ich bereits unter einem anderem Beitrag vermerkt habe ist mir die Idee "die Sache von hinten aufzurollen" überhaupt noch nicht in den Sinn gekommen, sprich: erstmal seine eigenen Pläne zu äußern, ohne irgendjemandem mit rein zu ziehen und sich erstmal Klarheit verschaffen. Dies werde ich irgendwann bei Gelegenheit nachholen. Was die Jobs angeht: da hast du natürlich völlig recht! Doch vielleicht müsste man noch erwähnen, dass wir beide voraussichtlich gleich im Anschluss an das Studium eine Stelle finden werden (was wieder etwas mit unserer Herkunft usw. zu tun hat) und bis zur Hochzeit genug Zeit vergeht um etwas anzusparen. Außerdem ist es bei uns noch üblich, dass beide Elternpaare einen reichlichen Obulus beisteuern (was wiederum historisch-kulturelle Gründe hat).
Es gibt Entschlussunfreudige Männer die sich irgendwann durchringen und solche die es nie tun. Ich hatte Freunde, deren Freundinnen sie jeweils nach drei Jahren verlassen haben weil kein Antrag kam.
Drei Jahre scheinen daher ein Zeitraum zu sein der maximal üblich ist. Auch wenn ich von Paaren gehört habe die fast ein Jahrzehnt gewartet hatten und dann geheiratet haben. Es scheint viele Lebensentwürfe und Modelle zu geben.
Misstrauisch macht mich der Satz zu Anfang, Du solltest auf keinen Fall einen Antrag machen. Da muss schon etwas vorgefallen sein, sonst macht man das nicht.
Aber letztlich ist es egal was er will. Du musst für Dich entscheiden was Du willst und erst dann kann man sehen welcher Kompromiss oder welche Gemeinsamkeit möglich ist.
Natürlich ändert das die Situation wenn Du ihm einen Antrag stellst oder ein Ultimatum, aber das sind die allgemeinen Lebensrisiken und Lebenschancen. Von Angst oder Bequemlichkeit sollte man sich nicht leiten lassen.
Vielleicht will Dein Freund überhaupt nicht heiraten? Oder nicht Dich, weil es noch andere optionen gibt? Woher sollen wir das wissen. Wenn Du ihn heiraten willst, mach Du doch den Antrag. Dan merkst Du schon, ob er mit Ausflüchten kommt.
Für was brauchst du eine Bestätigung in Form einer Urkunde und eines Ringes?
Was muss man sich unter "sprachlicher Minderheit" vorstellen?
Wenn in eurer Ecke eine Hochzeit quasi dazugehört, dann musst du deinen Freund eben direkt darauf ansprechen, wann er gedenkt, diesen Schritt zu gehen. Hier kann dir jedenfalls keiner diese Frage beantworten.
Was eine Minderheit eben so ausmacht :D "Eigener" Siedlungsraum mit eigener (anerkannter) Sprache und eigener Kultur. Dass mir keiner diese Frage beantworten, wann er sich "ausmährt", kann ist glaube ich jedem hier klar. Aber vielleicht steckt(e) jemand in einer ähnlichen Situation und mag davon berichten. Oder hat vielleicht eine Idee wie man vorgehen könnte um ein Gespräch aufzubauen, ohne dass es wie Zwang klingt.
Verrate doch mal deine Zugehörigkeit, klingt spannend.
Das Gespräch könnte mit dem Armband beginnen oder gelenkt werden. Du hast ihm nun zwar schon gesagt, dass du darüber enttäuscht warst, aber du könntest ja trotzdem sagen, dass du sie doch nicht ganz so schlecht findest.
Ganz an Direktheit wirst du aber nicht vorbeikommen. Männer behaupten ja immer, sie wollen klare Ansagen, also mach eine, verbunden mit einem Egoschmeichler. Sage, dass ein Armband kein eigentliches Verlobungszeichen ist. Du möchtest aber gern nach außenhin zeigen, dass du in ihm den Mann fürs Leben gefunden hast.
Diese Äußerung bricht ihn nicht auf ein Datum runter, aber er kennt dann deinen Wunsch. Und wenn er denselben Wunsch hat wie du, dann sollte einem Antrag in nächster Zeit eigentlich nichts im Wege stehen. Zumal, wenn die Verlobungszeit so lange dauert.
Wenn du magst, kannst du ja mal einen Blick auf meinen Kommentar unter "fremdgebinde"s Antwort werfen, ich glaube da habe ich es soweit beantwortet.