Reines, raffiniertes Gold wurde mit Silber und Kupfer legiert, in Stangen gegossen, dann zu dünnen Drähten in vielen Schritten gewalzt und gezogen. Aus diesen Drähten wurden dann die Glieder Deiner Kette geformt, zusammengesetzt und verlötet, damit sie nicht aufgehen. Dafür gibt es spezielle Kettenmaschinen. Dann wurde die Endloskette in Abschnitte geschnitten und vorbereitete Verschlüsse eingesetzt, damit Du die Kette auch schließen und öffnen kannst.
Diese Kette ist dann über mehrere Handelsstufen zuletzt im Juweliergeschäft zu Deiner Mutter gekommen.
In den 399,- Euro stecken ca. 65 Euro MwSt., also schon mehr als der Goldinhalt und die Kosten der Herstellung und der Handelsstufen, denn Deine Mutter kann nicht wie ein Großhändler regelmäßig 1000de Ketten pro Monat der Fabrik abnehmen. Das braucht die Fabrik aber, damit sie fortlaufend produzieren kann.
Und der Juwelier, der Deiner Mutter einige Kettchen vorlegen konnte und sie beraten konnte, muss auch Miete, Versicherung und Personalkosten bezahlen, braucht also auch eine Handelsspanne.
Wenn Du sie jetzt für 50 Euro verkaufst, wird der Goldgehalt, der vermutlich theoretisch 60,- Euro wert ist, durch Schmelzen, auswalzen in dünne Bleche und danach galvanisch in Feingold und Silber in einem riesigen Behältersystem wieder zu Feingoldpulver getrennt. Das kann dann wieder zu 12,5 Kilo Barren geschmolzen werden und an Edelmetallbörsen verkauft werden.
Auch hier geht das Gold durch viele Arbeitsschritte und viele Hände, die dafür bezahlt werden müssen. Hier ist aber die Spanne zwischen dem Betrag, den Du bekommst und dem Börsenwert des enthaltenen Feingoldes viel geringer. Nur eben die 10 Euro.
von: Heinrich Butschal, Goldschmiedemeister und Gutachter für Schmuck und Edelsteine.