Heilpflanzen, eine Gute oder schlechte Idee?
Was sind eure Erfahrungen mit Heilpflanzen, ist es humbug und verschwendet man nur seine Zeit daran oder habt ihr sogar schon Erfolge damit feiern können? Habt ihr jemals Gesundheitliche Probleme durch den Gebrauch von Pflanzen bekommen?
Wie aktuell sind alte Heilpflanzen-Bücher? Noch brauchbar oder längst überholt?
9 Antworten
Nicht alles, was grün ist, ist gesund. Hast du schon einmal etwas von Giftpflanzen gehört? Natürlich können Kräuter auch helfen, keine Frage - allein die Dosis macht's, ob ein Ding giftig ist.
Heilpflanzen sind ja nicht so etwas wie Homöopathie. Sie sind nicht umbedingt immer so stark wie chemische Produkte, aber dafür auch gesünder.
Ich kann dir den Magister Botanicus (Magisches Kräuterkompendium) sehr empfehlen, da steht alles über Vorkommen, Pflege, aussehen, Heilwirkung und den Volksglauben zu fast jeder heilpflanze und fast jedem Kraut
> Gesundheitliche Probleme durch den Gebrauch von Pflanzen
Klar. Vorwiegend durch das Rauchen von Tabak, das Trinken fermentierten Traubensaftes und den Verzehr von Hanf-Produkten.
Man sollte nicht annehmen, nur weil Pflanzen etwas "natürliches" sind, seien sie harmlos.
> alte Heilpflanzen-Bücher
Nur von historischem Interesse. Da steht Richtiges neben Falschem, und wer das auseinanderhalten kann, braucht das Buch nicht. Dann lieber ein aktuelles Werk, sogar frei verfügbar:
https://www.apotheken-umschau.de/heilpflanzen-lexikon
Diejenigen Heilpflanzen, die wirksam und sinnvoll sind (gegen Kopfschmerz ist eine Aspirin sinnvoller als Weidenrinde zu kauen...), findet man meist auch in Form von Teebeuteln oder Kapseln mit standardisiertem Extrakt in der Apotheke.
Vorteil: Lange haltbar, exakte Dosierungsanleitung, Beipackzettel mit Auflistung der Risiken und Nebenwirkungen.
Hallo
Die Aussagen über die Wirkung von Heilpflanzen in solchen Büchern sind unzuverlässig. Erfahrungen sollte man damit gar nicht erst großartig machen.
Die meisten (>95%) aller "traditionellen" Wirkbehauptungen von Heilpflanzen sind nicht überprüft, von den restlichen einige widerlegt und einige anerkannt.
"Uraltes Wissen" darüber ist sehr eingeschränkt, weil vieles davon der Signaturenlehre entstammt oder anderen magischen Vorstellungen und nur ein kleiner Teil davon tatsächlich etwas mit einer existierenden Wirkung der Pflanze zu tun hat- aber selbst dann heißt das nicht dass die Anwendung gegen Krankheiten sinnvoll ist, z.B. wegen Nebenwirkungen oder Dosierungsproblemen.
Man sollte am besten nie versuchen Heilpflanzen mit "Wissen" aus solchen Büchern gegen schwere Krankheiten einzusetzen.
(Mit einigen Ausnahmen vielleicht...)
Pflanzen können durchaus helfen und heilen. Die wurden schon lange verwendet, bevor es den selben Wirkstoff künstlich hergestellt in Tablettenform zu kaufen gab.
Aber es ist auch zu bedenken:
Der Umgang mit Heilpflanzen bedarf einer deutlich größeren Übung bzw. mehr Wissen. Denn zum Einen sind die Wirkstoffe in der Pflanze nicht immer gleich stark und richtig dosiert (so wie in den Tabletten) und zum Anderen muss man ggf. den Wirkstoff aus der Pflanze erst auf die richtige Weise extrahieren. Und man muss sicher sein, dass man die Pflanze auch richtig identifiziert und wissen, wie sie genau anzuwenden ist.
Das ist mit mehr Übung und Wissen verbunden als einfach eine bestimmte Anzahl Tabletten zu einem bestimmten Zeitpunkt am Tag zu schlucken.