Hausarbeit Quellen wie viele?
Hallo,
ich schreibe bald meine erste Hausarbeit im Studium. Ich wüsste gerne, ob es besser wäre mehrere Quellen zu benutzen oder ob es ausreicht, seine Informationen nur aus einem einzigen Buch zu holen?
Meine 2. Frage wäre, wie man zitiert. Ich weiß nämlich nie, ob ich jetzt angeben muss, woher die Information stammt, weil immerhin basiert ja mein ganzes Wissen über dieses Thema von externen Quellen. Die stammen ja nicht aus meinem Kopf. Aber ich kann ja schlecht hinter jedem Satz eine Fußnote mit Literaturangabe machen. Kann jemand erklären, wie man das richtig macht? Bitte.
3 Antworten
Zu 1) verschiedene Quellen. Eine reicht definitiv nicht aus.
Zu 2) Doch, gefühlt steht hinter jedem (Ab-)Satz ein Kurzbeleg mit Ausnahme der Passagen, in denen etwas Selbstentwickeltes erläutert wird, wobei auch dort Quellen zur Untermauerung des Konzepts vonnöten sind.
Hey Lisa,
- Niemals nur ein Buch heranziehen. Das hat mit wissenschaftlicher Arbeit nichts zu tun; es ist vielmehr eine Umkehr wissenschaftlicher Arbeit. Um überhaupt einen Überblick über den Forschungsstand und ggf. über eine Forschungsentwicklung zu bekommen, brauchst du mehrere Werke. Sich auf eine Sicht auf den Gegenstand zu beschränken und diese einfach wiederzugeben, zeugt von fehlender kritischer Distanz sowie von fehlender Recherchebereitschaft und wird zum Nichtbestehen führen. Wenn du mehrere Sachbücher und Aufsätze zu deinem Thema recherchieren kannst (über Google Scholar, über andere einschlägige Portale, über die Bibliotheken, über die Onlinepräsenz von Bibliotheken etc.), vergleiche auch mindestens zwei Herangehensweisen und mindestens zwei Schlussbetrachtungen. Generell würde ich sagen, dass ein guter Richtwert für die Anzahl an verschiedenen Literatureinträgen (Monographien, Aufsätze, Artikel etc.) die Anzahl der Seiten deiner Arbeit mit zusammenhängendem Text ist. In einem dreizehnseitigen Aufsatz, den ich zuletzt geschrieben habe, hatte ich 22 verschiedene Literaturangaben im Literaturverzeichnis.
- Doch, genau das musst du in einer wissenschaftlichen Arbeit machen. Je nach Disziplin gibst du im laufenden Text nur Kurzbelege und führst dann die vollständige Literaturangabe im Literatur- bzw. Quellenverzeichnis auf. In der Geschichtswissenschaft ist es üblich, diese Kurzbelege als Fußnote zu geben. Ich habe dabei die Eigenheit, beim ersten Beleg die vollständige Angabe mit Seitenangabe als Fußnote zu geben und erst danach bei weiteren Bezügen zu diesem Werk mit Kurzbelegen zu arbeiten, sodass es von Anfang an transparenter und verständlicher ist. In den Sprachwissenschaften zum Beispiel ist es dagegen üblich, im laufenden Text die Kurzbelege in Klammern zu geben. Die Seitenangabe kannst du dabei mit Doppelpunkt oder mit S. geben.
Es gibt sehr viele Zitationsstile. Ich möchte hier einmal zwei vorstellen. Wichtig dabei ist vor allem die einheitliche Verwendung eines Stils. Da kannst du dir auch einen eigenen aneignen, aber wenn es ein Einführungskurs ist, würde ich dir raten, einen von denen zu nehmen, die dein Dozent dir vorgestellt hat.
Beispiele:
Gutefrage.net ist demnach eine beliebte Ratgeberplattform (Müller 2006: 12).
Laut Müller ist Gutefrage.net eine beliebte Ratgeberplattform (2006: 12).
Gutefrage.net ist demnach eine beliebte Ratgeberplattform³.
³ Müller, Vorname: Titel des Buches, Untertitel des Buches, Erscheinungsort Erscheinungsjahr, S. X.
³ Müller 2006, S. X.
Wenn du dich zweimal (oder mehr) hintereinander auf dasselbe Werk beziehst, kannst du mit "ebd." abkürzen (ebenda), wenn dieselbe Seite gemeint ist, oder mit zusätzlicher Seitenangabe, wenn eine andere Seite gemeint ist.
³ Ebd., S. X.
³ Ebd.
Literaturverzeichnis:
Monographie:
Müller, Vorname: Titel des Buches. Untertitel des Buches, Erscheinungsort Erscheinungsjahr.
oder
Müller, Vorname (Erscheinungsjahr): Titel des Buches. Untertitel des Buches, Verlag.
Sammelband:
Müller, Vorname: Titel des Aufsatzes. Untertitel des Aufsatzes, in: Vorname Nachname (Hrsg.): Titel des Sammelbands. Untertitel des Sammelbands, Erscheinungsort Erscheinungsjahr.
oder
Müller, Vorname (Erscheinungsjahr): Titel des Aufsatzes. Untertitel des Aufsatzes, in: Vorname Nachname (Hrsg.): Titel des Sammelbands. Untertitel des Sammelbands, Verlag.
Online:
Müller, Vorname: Titel des Artikels. Untertitel des Artikels, online in: Webseitenname bzw. Unternehmen, Erscheinungsdatum, Link (abgerufen am Datum).
oder
Müller, Vorname (Erscheinungsdatum): Titel des Artikels. Untertitel des Artikels, [online] Link [abgerufen am Datum].
Hrsg. steht dabei für Herausgeber. Auf Englisch ist die Abkürzung (Ed.).
Erscheinungsort und -jahr sind in diesen Beispielen ohne Komma hintereinander.
Nicht den Punkt hinter Literaturangaben vergessen!
Weitere Informationen zu weiteren Quellenarten findest du z. B. auf Scribbr.de. Die Seite kann ich grundlegend empfehlen, um sich einen Überblick über Zitierstile zu schaffen.
1) logischerweise versch. Quellen
2) Quellenangaben/Literatur kommen am Schluss
Quellenangaben/Literatur kommen am Schluss
Das Quellen-/Literaturverzeichnis steht am Schluss; im Text stehen Kurzverweise.