Hat Struwwelpeter auch eure Kindheit zerstört?

8 Antworten

Waren eigentlich immer eine Lehre für mich, was man nicht machen sollte oder auch wichtig war wie Fingernägel schneiden, nicht mit Feuer spielen usw.

Nein. Ich habe schon als Vierjährige die Geschichten nicht ernst genommen.

Na gut, außer dem Suppenkaspar. Ich war ein sehr schlecht essendes Kind. Nicht essgestört, aber ich mochte halt sehr vieles nicht und war dann auch stur.

Meine Mutter hat mir dann mal die Geschichte vom Suppenkasper vorgelesen. Und meine REaktion darauf war: "Warum hat sie dem Suppenkasper immer nur Suppe vorgesetzt (vermutlich jeden Tag dieselbe)? Vielleicht hätte er lieber Fleisch mit Kartoffeln gemocht.?

Mit diesem Argument hatte ich meine Mutter ausgeknockt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
fritzimitzi 
Fragesteller
 29.09.2019, 13:50

hahaha das ist gut!!! :D

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Dieses Buch habe ich mit drei Jahren in die Finger bekommen und fand es schon damals vollkommen unlogisch. Mir wollte einfach nicht in den Kopf wie man so etwas machen konnte für Vergehen die keine waren. Deshalb habe ich darüber nicht weiter nachgedacht.

schlappeflicker  29.09.2019, 00:00

Früher hat die Welt halt noch ein bisschen anders getickt

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Überhaupt nicht. Eher belehrend und interessant.

Am liebsten mag ich die Geschichte vom Paulinchen, weil sie auf ein ziemlich ernstes Problem anspielen. Gott sei Dank hab ich gelernt: Messer, Gabel, Schere, Flamme, Licht dürfen kleine Kinder nicht!

Paulinchen war allein zu Haus, Die Eltern waren beide aus. Als sie nun durch das Zimmer sprang. Mit leichtem Mut und Sing und Sang, Da sah sie plötzlich vor sich stehn, Ein Feuerzeug, nett anzusehn.

»Ei«, sprach sie, »ei, wie schön und fein! Das muß ein trefflich Spielzeug sein. Ich zünde mir ein Hölzchen an, Wie’s oft die Mutter hat getan.«

 Und MINZ und MAUNZ, die Katzen, Erheben ihre Tatzen. Sie drohen mit den Pfoten:

»Der Vater hat’s verboten! Miau! Mio! Miau! Mio! Laß stehn! Sonst brennst du lichterloh!«

Paulinchen hört die Katzen nicht! Das Hölzchen brennt gar hell und licht, Das flackert lustig, knistert laut,Grad wie ihr’s auf dem Bilde schaut. Paulinchen aber freut sich sehr. Und sprang im Zimmer hin und her. Doch Minz und Maunz, die Katzen, Erheben ihre Tatzen. Sie drohen mit den Pfoten:

»Die Mutter hat’s verboten! Miau! Mio! Miau! Mio! Wirf ’s weg! Sonst brennst du lichterloh!«

Doch weh! die Flamme faßt das Kleid, Die Schürze brennt; es leuchtet weit. Es brennt die Hand, es brennt das Haar, Es brennt das ganze Kind sogar.

Und Minz und Maunz, die schreien, Gar jämmerlich zu zweien:

»Herbei! Herbei! Wer hilft geschwind? In Feuer steht das ganze Kind! Miau! Mio! Miau! Mio! Zu Hilf ’ ! das Kind brennt lichterloh!«

Verbrannt ist alles ganz und gar, Das arme Kind mit Haut und Haar; Ein Häuflein Asche bleibt allein, Und beide Schuh’, so hübsch und fein.

Und Minz und Maunz, die kleinen, Die sitzen da und weinen:

»Miau! Mio! Miau! Mio! Wo sind die armen Eltern? Wo?«

Und ihre Tränen fließen, Wie’s Bächlein auf den Wiesen.

Erst im Nachhinein finde ich die Geschichten schon ein bisschen Krass. Aber ich bin fest davon überzeugt, dass sie ihre Wirkung nicht verfehlen.

Nein, diese Geschichten haben weder meine noch die Kindheit von Personen die ich kenne zerstört.

Das waren für mich und alle die ich kenne, nichts weiter als Geschichten ohne jegliche reale Relevanz.