Hat meine Freundin ihren Trauma bewältigt?

7 Antworten

Man kann es verarbeiten aber begleiten wird es einen trotzdem immer, auch wenn man es nicht möchte. Das ist bei Traumata einfach so. Wenn sie weiß das sie dir vertrauen kann wird sie nicht grundlegend etwas sagen. Aber nach so kurzer Zeit von Heilung zu sprechen ist leicht naiv.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Es ist ersteinmal schön mit anzusehen, dass du dir Sorgen um sie machst und versuchst, ihren Wünschen nachzukommen. Soetwas sollte das A und O in einer Beziehung sein, denn es schafft vertrauen und tut ihr sicherlich gut.

Jeder Mensch aber verhält sich bei einem Trauma und solchem Vorfall anders. Natürlich kann es sein, dass es ihr besser geht und die Therapie geholfen hat, unwahrscheinlich ist es nicht. Ich denke, es wäre wichtig, dass du vielleicht nicht ständig darüber sprichst oder das Thema darauflenkst, da es ihr ja besser zu gehen scheint.

Gib ihr nicht das Gefühl, dass sie komisch ist oder das das Erlebte sie ausmacht. Klar, wird diese Erinnerung sie immer begleiten, doch sie ist immer noch ein eigenständiger Mensch mit eigenen Charakterzügen, Vorlieben und interessanten Facetten, über die gesprochen werden kann. Sie ist zwar vergewaltigt worden, doch ist das nicht das einzige, was sie erlebt hat.

Sei am Besten für sie da, wenn sie dich braucht und versucht, offen mit einander zu reden.

Mit den besten Wünschen für euch und einem lieben Gruß, Marillenbaum.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich finds süß, wie du dir um sie Gedanken machst. Ich würde das Thema an sich vllt nur nicht so oft ansprechen, weil sowas absolut nicht hilft. Da es eine sehr schmerzende Erfahrung ist, vergewaltigt zu werden ( hab ich zum Glück noch nicht erleben müssen, aber andere Dinge), denke ich nicht, dass sie es überwunden hat. Vllt kann sie jetzt damit besser umgehen, aber so ein Trauma bleibt fürs Leben. Gerade wenn man denkt, dass alles wieder normal sei, kommt alles hoch. Ich würde mich also nicht drauf verlassen, dass es so bleibt. Sei am besten einfach für sie da und rede nicht auf sie ein was das Thema angeht. Wenn sie darüber reden möchte, wird sie zu dir kommen

Ich denke jede Person verarbeitet Trauma anders. Ich persönlich habe ähnliche Erfahrungen gemacht. Diese sind schon über 5 Jahre her aber ich habe es immer noch nicht überwunden. Ich habe oft Panikattacken und Flashbacks. Ich war zwei Jahre oder so in Therapie. Mir hat sie nicht geholfen.

Ich würde dir vorschlagen, rede nicht so viel mit ihr darüber, sei aber natürlich für sie da wenn sie mal einen Flashback oder so hat.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
AbstractDark 
Fragesteller
 27.12.2021, 23:27

Danke für deine Antwort. Ich gebe mein bestes immer für sie da zu sein

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Der eine oder andere hat schon den Rat gegeben, es nicht zu oft anzusprechen, bzw. es in den Aufmerksamkeitsfokus zu nehmen. Dem schließe ich mich an.

Offenbar ist es ihr gelungen, auch durch die Therapie, einen guten Abstand zu diesen Erfahrungen zu finden. Das heißt aber erfahrungsgemäß nicht, dass es damit völlig 'aus der (inneren) Welt' wäre. 'Trauma' heißt ja (im Griechischen) 'Wunde'.
Und so kann man es sich ganz gut vorstellen: eine frisch verheilte Wunde ist immer noch eine Verletzung auf dem Weg zur Heilung.

Sei möglichst normal und natürlich im Umgang mit ihr - kein spezieller Eiertanz im Alltag und keine verkrampfte Übervorsicht. Es kann sein, dass sie irgendwann mal nicht so gut beinander ist und bei ihr doch mal etwas davon 'aufstößt'. Dann sei verständnisvoll und für sie da, ohne mit deiner Hilfsbereitschaft aufdringlich zu sein.