Hat man jederzeit das Recht Schluss zu machen?
Wenn man aus welchen Gründen auch immer die Beziehung nicht mehr weiter führen will? Oder schuldet man dem Partner irgendetwas? Eine Rechtfertigung? Einen guten Grund? Die Gewissheit alles versucht zu haben um es doch noch mal hinzukriegen?
11 Antworten
Hallo Devoid8👋
Wenn man aus welchen Gründen auch immer die Beziehung nicht mehr weiter führen will?
Ja, im Grunde schon, jedoch werden einige Gründe besser angenommen als andere, wenn jemand keine Gefühle mehr hat, dann ist das ein Grund hier und da nicht nachvollziehbar aber ein Grund, wenn jemand aber einfach mit dem falschen Bein aufgestanden ist und einfach so aus Spaß Schluss macht, weil er grad Bock drauf hat, dann ist man entweder impulsiv, ein Arsch oder will einfach, was den Grund angeht, Bock drauf zu haben ist zwar ein Grund aber kein guter.
Oder schuldet man dem Partner irgendetwas?
Das glauben viele und leider hängen sie sich sogar nach der Trennung noch voll in die Schusslinie. "Meiner Freundin geht es nicht gut, weil ich das nicht ertragen habe, hab ich Schluss gemacht, aber sie braucht mich noch, deshalb überschütte ich sie weiter mit Liebe und Zuneigung aber als guter Freund nicht als Beziehung" Schuldgefühle sind doch was tolles, sie führen zu nichts, sie zeigen einfach nur, dass Menschen sich selbst im Weg stehen und nicht vorwärts gehen wollen, weil sie sich selbst nicht mögen oder nicht mit der Schuld leben wollen und sich selbst bestrafen weil sie den anderen ja auch bestraft haben, furchtbar, aber Schmerz gehört dazu.
Eine Rechtfertigung? Ein Grund?
Wenn es einen Grund gibt, dann ist es sicher nett, wenn man diesen auch mitteilt und nicht einfach so die Flatter macht oder einen vor die Tür setzt, das heißt aber nicht, dass man dazu verpflichtet ist, auch einen zu nennen.
Die Gewissheit alles versucht zu haben um es doch noch mal hinzukriegen?
Das mit der Gewissheit ist so eine Sache, Menschen kämpfen auch dann, wenn schon alles im Eimer ist, einfach weil sie es nicht sehen wollen, nicht akzeptieren wollen oder weil sie Angst haben, was danach kommt. Werden sie es bereuen, wenn sie das tun? Ist es schwach einfach aufzugeben? Es muss doch nicht sein, es gab auch gute Zeiten, betont auf gab, während man versucht, die schlechten Momente zu verdrängen. Auf der anderen Seite sollte man aber nicht gleich Schluss machen, nur weil man auf bockig macht und der Schatz nicht der gleichen Meinung ist wie man selbst, das stärkt nicht den Charakter.
Ihr habt es versucht, die Beziehung zu kitten, aber weißt du was passiert, wenn man ein einem Boot hockt, dass voller Löcher ist? Es sinkt, egal wie sehr man sich auch bemüht die Löcher zu stopfen mit dem was man hat. Jeder Mensch hat eine Grenze und du hast deine erreicht. Ist es traurig, ja, wäre es schön gewesen, wenn es gehalten hätte wenn man die Tiefphase überwunden hätte, sicher aber so ist es nun einmal nicht, du solltest nichts stückweise von ihm hören, sag deinem Kumpel er soll damit aufhören einen auf Brieftaube zu machen, du musst heilen. Dein Freund hat dich kaputt gemacht, dein Verhalten und dich selbst von dir so abgetrennt, dass du nicht in der Lage warst, früher zu gehen, was nicht dir vorzuwerfen ist, sondern ihm, weil er es vermutlich manipulativ absichtlich gemacht hat aber jetzt wo du frei bist, kannst du darüber nachdenken und wieder zu dir selbst finden, du wirst ohne ihn nicht eingehen, du wirst aufblühen und wieder zu dir finden, was du willst und wer du bist, nicht was andere dir einreden wer du zu sein hast.
Wenn man wirklich die Beziehung nicht mehr führen möchte, wäre es natürlich Quatsch und nicht fair, trotzdem zusammen zu bleiben, da macht man dem Partner nur was vor.
In der Regel gibt es ja aber Gründe dafür, dass es kriselt und da sollte man je nach Grund schon erst Mal versuchen, das zu klären (wenn die Beziehung dann denn noch eine Chance hätte. Wenn man so oder so nicht mehr möchte, auch wenn es sich klären ließe natürlich nicht).
Schluss machen sollte man am besten persönlich und dann sollte man auch erklären, was einen zu dieser Entscheidung gebracht hat, meiner Meinung nach. Denn sonst weiß die Person nicht, ob sie was falsch gemacht hat oder woran es lag und das kann die Trennung erschweren und auch für zukünftige Beziehungen schwierig sein.
Das hängt von deinen eigenen Werten und deinem Moral System ab.
Mein Werte System beinhaltet, dass man mit allen Menschen aber insbesondere mit solchen welchen man so eine intensive Zeit erlebt hat wie in einer Beziehung, kein Arsch ist. Und man ist ein Arsch wenn man ohne irgendetwas zu erklären jemanden Sitzen lässt. Zumindest in meiner Welt.
Natürlich hat man das Recht, jederzeit Schluss zu machen. Das heißt aber nicht, dass man dem Partner nichts schuldig ist.
Ein offenes Gespräch, Respekt, Empathie, die Wahrheit...
Achso, ja das habe ich ihm alles lang und breit erklärt, er leugnet die Probleme einfach nur.
Natürlich hat man das Recht, jederzeit Schluß zu machen.
Man kann und sollte keinen Menschen dazu zwingen, eine Beziehung aufrecht zu erhalten, die dieser in ihrem empfinden nicht mehr gut tut.
Wann das der Fall ist, muß jeder für sich abwägen. Aber ein Recht oder eine Pflicht auf Beziehung mit einer bestimmten Person gibt es nicht.
Entweder es passt, oder es passt nicht
Aber ich denke auch, daß der Partner oder die Partnerin durchaus ein Recht haben, auch den Grund dafür zu erfahren.
Nur so kann man dann auch abschließen.
Vielleicht hätte ich die Frage nicht so unkonkret stellen sollen
Mein Ex und ich sind erwachsene Männer. Die Beziehung ging über mehrere Jahre und ich war durchgehend nicht wirklich glücklich, aber es gab auch viele schöne seiten ja. Ich habe ihm schon sehr oft und viel ruhig und sachlich gesagt was mich stört, wir waren sogar schon oft bei einer Paarberatung. Es war also weder ein spontaner Entschluss noch habe ich versäumt ihm die Probleme aufzuzeigen
Jetzt habe ich das Elend vor ein paar Tagen endlich beendet aber ich fühle mich schlecht. Schuldig. Daraus bestand unsere Beziehung auch. Er ist schwer depressiv, kriegt sein Leben nicht auf die Reihe und hat mir so lang ein schlechtes Gewissen mit seinem armseligen Zustand gemacht, bis ich mich so für ihn krummbiege wie er es wollte. Er hat mir immer das Gefühl gegeben er würde untergehen wenn ich mich trenne. Ich hab den Kontakt abgebrochen, höre aber von einem Freund stückweise von ihm. naja.
Hast du eine Idee was ich tun kann um mich weniger schuldig zu fühlen?