Hat Euch die Schule auf das Leben vorbereitet?


29.08.2023, 08:36

Wißt Ihr wie man im Leben zurecht kommt. Wohnung mieten, Verträge, Sozialverhalten, Wirtschaftsabläufe/Zusammenhänge, Politische Auswirkungen, Verpflichtungen, aber auch Eure Macht und Möglichkeiten!

Allyluna  29.08.2023, 08:27

Was verstehst du unter "auf das Leben vorbereiten"?

Enja777 
Fragesteller
 29.08.2023, 08:55

Es hat mich viel Zeit, Geld und Nerven gekostet, die tatsächlichen Abläufen und Zusammenhängen im Leben zu erkennen.Nicht jeder hat/kann Eltern fragen.

9 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Überhaupt nicht. Gymnasium ist die "theoretischste" Schule, die es gibt. Man lernt fast nur Dinge, die man im Alltagsleben gar nicht braucht. Selbst, wenn man Hauswirtschaft oder Werken hat, bringt einen das später nicht weit.

Jede Schule müsste in den höheren Klassen vermitteln, wie man alleine lebt, was man alles haben muss, um selbständig zu werden...

ronalda  29.08.2023, 08:50

Soll der Steuerzahler auch noch finanzieren was Aufgabw der Eltern ist?

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Blindi56  29.08.2023, 10:44
@ronalda

Der finanziert ja auch, was Aufgabe der Kirche ist. Statt Religion eben Sozialkunde. Gab es damals einfach nicht. Und das können auch die wenigsten Eltern korrekt vermitteln.

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ronalda  29.08.2023, 10:54
@Blindi56

Zu meiner Schulzeit gab es Sozialkunde und WRL. Was allerdings Dinge des täglichen Lebens angeht von Miete zahlen bis Gebrauch von Bügeleisen und Auto auftanken ist es Aufgabe der Eltern dies zu vermitteln. Bezüglich Religionsunterricht sti.me ich dir zu.

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Blindi56  29.08.2023, 11:06
@ronalda

Klar, haushaltsdinge vermitteln die Eltern, daher ist Hauswirtschaft auch nicht unbedingt ein wichtiges Schulfach. Aber man wurde nach dem Abi irgendwie völlig ahnungslos ins Leben geworfen, mit Lateinkenntnissen und Mathe, das man nie wieder braucht. Mir ist schon klar, dass ein Gymnasium (vor allem früher) auf ein Studium vorbereitet hat und nicht aufs Leben, aber so ein bisschen mehr Allgemeinbildung wäre schon gut gewesen. Ich bin jetzt 50 Jahre aus der Schule raus und hab mein Schulwissen (außer Sprachkenntnisse) so ziemlich nie mehr gebraucht, musste mir alles "lebenswichtige" selber aneignen. Aber okay, DARAUF hat die Schule mich vorbereitet....(und das ganz ohne Internet).

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Von Experte spelman bestätigt

Ich finde, diese Frage zeigt in Teilen schon ein großes Missverständnis der Ziele von Schule. Sie soll dich nicht "auf das Leben vorbereiten" aka dir zeigen, wie du ein Rad wechselst, optimal einkaufst und die Steuererklärung machst oder eben eine Wohnung mietest. Sie soll dir die Methoden vermitteln, dir das selber beizubringen / anzueignen.

Auf der anderen Seite soll sie natürlich für ein angemessenes Sozialverhalten untereinander sorgen, (u.a.) politische Bildung vermitteln, Basics in BWL / VWL rüberbringen und aus dir einen möglichst eigenständigen Menschen machen. Wobei gerade letzteres ja nun auch von sehr vielen Faktoren außerhalb der Schule abhängt.

Ich persönlich kann mich in Bezug auf die oben genannten Punkte nicht großartig beschweren. Ich bin nach der Schule problemlos in ein eigenes Leben gestartet, ohne bei Verträgen über´s Ohr gehauen worden zu sein oder meinen Mietvertrag nicht verstanden zu haben. Bei der Steuererklärung war ich anfangs etwas unsicher und hab nen VHS-Kurs gebucht. Mir hat die Schule also die Basics gut vermittelt und mir ansonsten beigebracht, mir selbst zu helfen.

Insofern, dass mich z.B. eine Lehrerin KO schlug, weil ich nicht wusste, dass ich, als uneheliches Kind, einen anderen Hausnamen hatte als meine geschiedene Mutter. Auch das ist ein Symbol für mein lebenslanges Schicksal als Gewaltopfer.

Eigentlich schon. Obwohl ich unter einem anderen System zur Schule gegangen bin und in Staatsbürgerkunde nicht gelernt habe, wie man eine Steuererklärung macht, habe ich nicht das Gefühl, von der Schule schlecht auf das Leben vorbereitet worden zu sein. Ich habe die Grundlagen gelernt. Ich habe gelernt zu lernen und mir Informationen zu besorgen. Damals noch ganz ohne Internet, gab's ja noch nicht. (In dem Zusammenhang: es wäre spannend gewesen zu sehen, wie die DDR mit dem Internet umgegangen wäre, hätte es sie lange genug gegeben.)

Nach der Wiedervereinigung war dann alles anders. Am Anfang gab es da ein bisschen Verunsicherung, aber wie gesagt: die Grundlagen waren gelegt, und ich habe mir die notwendigen Dinge angelesen.

Die Schule kann einen gar nicht auf alles vorbereiten, weil sich, wie man sieht, die Dinge ganz schnell ändern können. Aber ein breites Grundwissen hilft, neue Dinge zu verstehen.

der Schulstoff eher weniger. Vieles von dem, was ich dort gelernt habe, habe ich wieder vergessen. Aber man lernt in der Schule vor allem das, was nur indirekt dort vermittelt wird: mit anderen auszukommen, sogar mit nicht so netten Mitschülern. Auch sich zu konzentrieren bei SAchen. die einen eher nicht so interessieren. Sich am Riemen zu reißen. Jedenfalls war es bei mir so.

Darum bin ich auch dagegen, Privatunterricht zu Hause zu erlauben, es sei denn, es geschieht krankheitshalber.

N aja, was mich angeht, ich habe zwar vieles vergessen, aber bei Jauch könnte ich rel. problemlos mitmachen und manchmal komme ich sogar bis zur 1MIo frage.