Hassen Kinder die von ihren eltern geschlagen, misshandelt oder sexuell missbraucht wurden eigentlich ihre eltern?

Das Band zwischen Eltern und ihren Kindern hält sehr starken Belastungen stand. Selbst jahrelange seelische und körperliche Qualen können dieses Band oft nicht trennen.

Hass zu entwickeln wäre nicht ratsam, da Hass nicht das Gegenteil von Liebe ist. Hass nimmt dem Hassenden außerdem zuviel Energie, die er für sich selbst bräuchte.

Das Ziel könnte sein, dass das gequälte Kind die Geschehnisse verarbeitet und sich von den Eltern vollständig löst - eine emotionale und irgendwann räumliche Distanz herstellt. Unabhängig von Lob oder Tadel durch Eltern zu werden und die eigene Selbstliebe zu entwickeln und ggfs. an die Stelle der vermissten Elternliebe zu setzen. Das schafft man manchmal mit Hilfe von psychologisch geschulten und sehr empathischen Menschen. Aber trotzdem bleibt oft noch ein unsichtbares Band bestehen.

Vergebung wäre ein Ansatz und gleichzeitig das Ziel (in der Theorie). Vergebung ist eine bewusste Entscheidung, wenn auch die verletzten Gefühle bleiben können.

Ein ganz schwieriges Thema, bei dem jeder individuell fühlt und damit umgeht.

In der Regel nicht, zumindest nicht am Anfang, wenn sie noch jung sind. Später richtet sich der Hass auch eher gegen sich selbst, aber manche richten ihn nach außen.

Das kann man nicht so verallgemeinern. Da hat wohl jeder Betroffene seine eigenen Ansichten.

Meine Eltern haben mich geschlagen und mich mein Leben lang ohne große Zuneigung erzogen: keine Umarmungen, keine aufmunternden Worte, kein Lob, sondern nur Kritik (wie siehst du denn wieder aus), haben mein Selbstbewusstsein quasi komplett zerstört. Resultat: Angst- und Essstörungen, bin in Therapie…

Hasse ich meine Eltern (die heute noch glauben, dass sie doch ganz gute Eltern waren)? Nein, denn ich habe gelernt, dass auch sie quasi Opfer ihrer eigenen Erziehung sind. Ich entschuldige ihr Verhalten nicht damit, lasse mir jetzt als erwachsene Person auch nicht mehr alles gefallen, grüble aber nicht über die Vergangenheit nach bzw reibe mich nicht mehr daran auf, denn ich kann es nicht ändern. Ich schaue nach vorne…

Das ist ein sehr schwieriges Thema. Ich denke als Kind findet man sich irgendwann damit ab, was die Eltern mit einen machen. Da man als Kind da sich nicht wehren kann. Manche Kinder bekommen es aber auch eingeredet, dass das normal ist und die denken dann auch, dass es so ist und machen leider sogar bei Missbrauch mit.
Es sind nun mal Kinder, die die Situationen nicht wirklich einschätzen können, was dann eben dazu führt, dass die sogar die Missbraucher noch in Schutz nehmen. Oder eben weil es die Eltern sind.

Später als Erwachsene sehen die es anders. Das kann nach dem die sich von den Familien gelöst haben passieren, aber auch erst sehr viel später.

Zb. Bei dem Münster fall haben die Reporter etwas gesagt was grauenvoll klingt aber leider die Wahrheit ist: Für Kinder die missbraucht werden und misshandelt werden ist das ihr Alltag womit die dann letztlich sich abfinden zu leben.

Besonders da wo die gar keinen Schutz bekommen. Also wo die Mutter bescheid weis, wenn der Vater das Kind missbraucht. Ich mein, was wollen die kleinen da machen, wenn selbst die Mutter das zulässt. Du bist ein Kind und wirst von niemanden beschützt. Niemand hilft dir. Genau diese Kinder öffnen sich dann auch niemanden. Da die denken" Wenn Mama mir nicht hilft, dann hilft mir auch kein anderer. :(

Kommt drauf an. Wenn es von klein auf getan wird denken die Kinder das es in jeder Familie so abläuft. Meist nach dem ihnen klar wird würde ich sagen das sie eher einen Ekel und Wut nicht nur vor ihren Eltern haben.