Handelsfachwirt - was wenn Filiale pleite geht?

2 Antworten

Kommt drauf an, welche Art Filiale es ist.

Es gibt "Regiemärkte" die Rewe selbst betreibt und der Marktleiter ist bei Rewe angestellt. Da kann kaum was passieren bzw es ist mehr als unwahrscheinlich dass die Rewe-Gruppe pleite geht. Die haben soviel Geld in der Hinterhand..... (und eine einzelne Filiale kann hier nicht alleine pleite gehen da die rechtlich nicht selbständig sind)

Die meisten Rewe-Märkte werden aber von selbständigen Kaufleuten auf eigene Rechnung betrieben. Rewe ist da nur als Teilhaber drin. Die Aufteilung ist so dass der Inhaber (also der selbständige Marktleiter) das Risiko trägt, Rewe aber ein Mitspracherecht hat. Erkennt man daran, dass auf dem Kassenbon oben der Name des Inhabers mit dem Zusatz OHG steht.

Geht so ein Markt "den Bach runter" ist der Marktleiter bzw Inhaber natürlich auch selbst mit betroffen und in Insolvenz. Unternehmerisches Risiko.....

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
RayLaMue  07.07.2020, 12:46

Mitspracherecht ist gut ;)

Man muss es sich mal auf der Zunge zergehen lassen was REWE da eigentlich treibt...

Wie du bereits geschrieben hast gründen REWE und der Kaufmann eine OHG.
Die Anteile werden 80/20 verteilt.

80% bekommt der Kaufmann und 20% REWE.

REWE ist jedoch so dreist und vergibt sich im Gesellschaftervertrag 50% "Stimmkraft".

Heißt: Obwohl der Kaufmann das überwiegende wirtschaftliche Risiko trägt, hat REWE die gleiche Stimmkraft!

Man könnte hierzu auch schreiben:
Rewe schafft sich seine Selbständigen in Ketten.

Hut ab vor dieser Dreistigkeit!

Highlands  07.07.2020, 14:04
@RayLaMue

Ich weiß.... :-)

REWE bedeutet ja auch: Restloser Einsatz wird erwartet !!

Neben der Dreistigkeit gehört immer noch ein "doofer" dazu, der so einen Vertrag unterschreibt

RayLaMue  07.07.2020, 14:20
@Highlands

:)
Da haste voll Recht!

Vor ca. 2 Jahren hatte ich den Auftrag erteilt bekommen einen unserer Mandanten nach Wiesloch zu begleiten. Es ging darum, dass ich eine Einschätzung zu dem "REWE-Kaufmann-Modell" abgeben soll.

Die Präsentation wurde von 2-REWE-Mitarbeitern aus der Personalabteilung, einem Steuerberater und einem Anwalt gehalten.

Bereits bis zur 1. Pause hatte ich genug gehört. Leider konnte ich nicht die gewünschten Fragen stellen, da ich damit meinen Mandanten hätte in Gefahr bringen können.....

Kurz und knapp kann ich sagen: Finger weg von diesem Modell.... (Meine Aussage bezieht sich auf die Gegebenheiten von damals. Keine Ahnung wie es heute ist...)

Man könnte dann versuchen mit Hilfe der Arbeitsagentur und/oder eines Lehrers der Berufsschule einen Platz zu finden wo du die Ausbildung zu Ende machen kannst. Das hat es alles schon mehrfach gegeben.