Haltet ihr Handyverbot für eine gute "Erziehunsmethode"?

Das Ergebnis basiert auf 48 Abstimmungen

Je nach Situation (z.B. falsche/gefährdende Nutzung des Handys) 58%
Nein 25%
Ja 17%

19 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Je nach Situation (z.B. falsche/gefährdende Nutzung des Handys)

Bis zu einem gewissen Alter schon. Ansonsten je nach Einzelfall. Wenn das Kind dadurch soziale Kontakte deutlich vernachlässigt, finde ich das nicht unbedingt gut.

Nein

Damit wird nicht gezeigt, was falsch gemacht wurde. Das Kind oder der/die Jugenliche lernt daraus nur, dass es/er/sie etwas nicht machen darf, weil dann das Handy weggenommen wird. Das sollte doch nicht das Ziel sein. Sowas führt nur zu Frustration bei beiden Seiten. Wenn das Kind oder der/die Jugendliche etwas falsch gemacht hat, liegt es an den Eltern, zu erklären, weshalb das falsch war, aufzuklären, welche Gefahren das mit sich bringen kann/könnte, aber eben auch, herauszufinden, weshalb es soweit kam. Aufklärung ist gefragt, nicht (meist) sinnlose Verbote. Dadurch fühlen sich Kinder/Jugendliche meist nur noch mehr in die Ecke getrieben, nicht ernst genommen, missverstanden.

Vielleicht bin ich auch einfach nur zu dumm, um mir einen guten Grund vorzustellen, in welchem ein absolutes Handyverbot zum Ziel führt. Das Handy mal kurz wegnehmen, um seine eigene Gefühlslage als Elternteil und die Gefahrenlage zu erklären, ja. Mag Sinn ergeben. Aber wo gibt sowas wie "eine Woche Handyverbot" Sinn? Wenn man es geschafft hat, seinen Kindern zu verklickern, was daran jetzt so schlimm war (Das, was sie Schlimmes gemacht haben, muss noch nicht einmal im Internet stattgefunden haben), sollte man es nicht nötig haben, ihnen ein Handyverbot aufzuerlegen. Das klingt für mich so, als würde man ihnen nicht vertrauen und ich denke, wenn man seinen eigenen Kindern nicht vertraut, vertrauen sie einem selbst nicht mehr. Bzw. es führt einfach zu noch mehr Problemen.

Und jenachdem, was sie gemacht haben, liegt das Problem eben nicht am Handy oder an der Handyzeit. Dann geht sowas viel tiefer und da hilft es nicht, für ein paar Tage, Wochen oder Monate das Handy wegzunehmen. Meine Mutter wäre niemals auf so eine Idee gekommen. Selbst "übermäßiger Internetkonsum" würde das nicht rechtfertigen, solange das Kind oder der/die Jugendliche noch immer seine eigenen Grenzen kennt. (Nun gut, das war seltsam formuliert. Bei übermäßigem Internetkonsum hilft es nicht, das Handy wegzunehmen, weil es immer einen oder mehrere Gründe hat, weshalb es überhaupt soweit kam. Und der Grund ist nicht "Handy böse, Handy weg müssen". Mit "übermäßigem Internetkonsum" meine ich eher, was für manche Eltern z.B. übermäßig ist, für die Kinder/Jugendlichen selbst jedoch vollkommen normal und bei dem sie auch nicht ihre anderen, außervirtuellen Hobbys, Freunde etc. vernachlässigen.)

Ich wusste auch schon beim Fernsehgucken, als ich noch klein war, wann es mir genug wurde. Meine Mutter musste mir nie Grenzen aufzeigen, da ich meine schon sehr gut kannte. Klar, ich saß auch mal mehrere Stunden vor der Glotze, aber das hatte sich ganz von alleine abgemildert. Irgendwann fand ich Fernsehen total langweilig. Jetzt schaue ich nur noch sehr selten Fernsehen. Ich war sofort weg vom Bildschirm (Internet/Fernseher), wenn meine Freundin klingelte oder ich mit meiner Mutter ein Museum besuchte. Dafür brauchte ich keine eingeteilte Computer-/Handy-/Fernsehzeit oder gar ein Verbot. (Wobei ich gestehen muss: Mein erstes, richtiges Smartphone bekam ich sowieso erst mit 17, aber am PC/Laptop war ich wesentlich früher.)

Ein Stures "Ich nehm dir jetzt dein Handy weg und jetzt auf in dein Zimmer und jetzt will ich nichts mehr von dir sehen und hören und du wirst dein Handy erst in drei Monaten zurückbekommen und in der Zwischenzeit kannst du mal darüber nachdenken, was du angestellt hast, Bernd Julius Amadeus Philipp Junior!" hat sicherlich noch nie viel geholfen. Die Eltern sind wütend, das Kind ist wütend, alle fühlen sie sich missverstanden und das Kind hat nur gelernt, dass es das und das nicht machen darf, weil es sonst das Handy weggenommen bekommt. Ich weiß ja nicht, ob das so sein soll. Bei sowas wie Handysucht (oder generell bei irgendeiner Sucht) hilft "wegnehmen für einen gewissen Zeitraum" nichts. Wer sein Kind wirklich nicht vom Handy wegbekommt und das über längere Zeit hinweg, der sollte sich fragen, ob da nicht doch mehr dahintersteckt.

Nein

Nein. Eher nicht. "Einschränkung" (keine Spiele oder überlange Bildschirmzeit) - ggf. ja.

Aber das Handy gehört doch - gerade bei der heutigen Jugend (und darum geht es ja, beim Thema Erziehung) zum Alltag dazu. Das wäre in etwa wie früher Hausarrest. Wenn dann soziale Kontakte unberbunden werden. Könnte im Extremfall sehr schwerwiegend sein.

Computerverbot/Konsolenverbot - das war früher angemessen. Weil das rein Unterhaltung war. Heute ist das Handy nicht mehr rein Unterhaltung.

Anders gefragt: Ist es bei nem Hund ne gute Erziehungsmethode, ihn einfach allein zu Haus irgendwo kacken zu lassen - und ihm den "Auslauf" zu verbieten? (Manche die hier sich bei Hundethemen auskennen sprechen beim Gassigehen von "Zeitunglesen" und dass der Hund das auch braucht um sich über die Umgebung, etc. zu informieren. Quasi soziale Komponente.)

Sehe das wegen der sozialen Komponente beim Handy - als kritisch. Würde man komplett einschränken. Vor allem falles es über längeren Zeitraum wäre und in Ferien, etc. wo eh dann kein Kontakte durch Schule möglich sind. Wir sind halt auch im digitalen Zeitalter.

Je nach Situation (z.B. falsche/gefährdende Nutzung des Handys)

Für Jugendliche unter 16 vielleicht, darüber bringt es eher weniger, da man langsam erwachsen werden sollte. Besser ist es, wenn man die Kinder so gut wie es geht ohne Handy aufwachsen lässt.

Nein

Finde Verbote sowieso der falsche Weg, ein Handy gehört zur heutigen Zeit einfach dazu. Man sollte aber natürlich über die Gefahren aufklären, aber verbieten ist der falsche Weg finde ich.