Habt ihr schonmal eine Überflutung selbst erlebt?
Hey zusammen,
Also ich selbst habe schon eine erlebt. Zum Glück nicht bei mir zuhause sondern im Urlaub in Rabac 2023. Nach einem Tornado auf der anderen Seite gab es zusätzlich zum starken Regen so hohe Wellen, dass unser Campingplatz Oberschenkel Tief mit Wasser überflutet war. Alles schwamm weg, die Leute konnten nicht mehr wegfahren und mehrere Campingwagen und Wohnwägen sind durch das Wasser kaputt gegangen.
Unser Zelt ist komplett weggeschwommen.
Wie war es bei euch? Habt ihr mal sowas erlebt? Wenn ja in welchem Ausmaß?
5 Antworten
Ja, als ich ein Kind war. Wir wohnten in einer Reihenhaussiedlung, die direkt an einem Fluss gebaut ist. Der Ort war wirklich schön; im Sommer verbrachte ich jeweils viel Zeit mit meiner Schwester oder meinen Freunden am Flussufer. Mit dem Bus war man zwar schnell im Stadtzentrum, aber bei uns fühlte es sich recht ländlich an. Das Problem war, dass es im Herbst oft starke Stürme gab. Aufgrund der Uferbegradigungen in den 1980er-Jahren schwoll der Fluss bei starkem Niederschlag jeweils stark an und trat auch einige Male über die Ufer. Zu oberst an der Uferkante gab es einen Dammweg (ein kleiner Spazierweg). Von dort ging das Gelände dann jedoch stetig bergab, ca. 20 Meter bis zu unserer Haustüre. Wenn das Wasser also erst einmal den Dammweg erreichte, konnte man es nicht mehr zurückhalten. Als ich 8 oder 9 war, gab es eine besonders schlimme Überschwemmung. Das Wasser kam über den Dammweg, flutete die Vorgärten und floss in die Häuser. Ich erinnere mich daran, dass mein Vater Sandsäcke kaufte, die er vor unserer Haustüre aufbaute. Damit konnte er das Wasser zum Glück aufhalten. Andere Nachbarn hatten aber weniger Glück. Ein weiteres Problem war, dass wir in unserem Vorgarten Kaninchen und Meerschweinchen hatten. Die konnten wir natürlich nicht mehr frei im Gehege rumrennen lassen, die wären alle ertrunken.
Über den Fluss gab es eine Holzbrücke. Diese Holzbrücke mussten ich und andere Nachbarskinder jeden Tag 4 Mal überqueren, um in die Schule zu gehen bzw. wenn wir mittags/nachmittags von der Schule nach Hause kamen. Wenn der Wasserstand im Fluss hoch war, hatten wir oft ein mulmiges Gefühl, über diese Brücke zu gehen. Man konnte regelrecht spüren, wie das Gebälk unter seinen Füssen von der gewaltigen Kraft des Wassers vibrierte. Das Wasser war dann jeweils auch ganz braun und toste unfassbar laut. Einmal sah ich einen ganzen Baumstamm unter der Brücke hindurchschwemmen und einen Augenblick später war er schon verschwunden. Was mir besonders Bauchweh machte war der Umstand, dass die Brücke einen Pfeiler hatte. Ich war damals zwar noch klein, aber ich konnte mir gut vorstellen, dass die Brücke einstürzen würde, wenn der Pfeiler von der Flut weggerissen wird. Meine Eltern meinten aber immer, ich solle mir keine Sorgen machen und die Brücke sei schon stabil gebaut. Letztendlich hatte ich auch keine Wahl, denn eine andere Brücke gab es in der Nähe keine. In dem Herbst, als die Überschwemmung besonders schlimm war, kam ich eines Tages von der Schule nach Hause... es war ca. 12 Uhr und ich freute mich schon aufs Mittagessen... da stand einfach keine Brücke mehr da. Ich konnte zunächst gar nicht glauben, was ich sah. Nur noch ein paar Überreste waren zu sehen. Offenbar war genau das passiert, was ich befürchtet hatte. Die Brücke war eingestürzt und vom Fluss mitgerissen worden. Das Verrückte daran ist, dass es ca. um 9.30 Uhr passierte. Wie durch ein Wunder war zum Zeitpunkt des Einsturzes niemand auf der Brücke. Wäre der Einsturz jedoch knapp 2 Stunden früher passierte, wären zahlreiche Schulkinder ertrunken, möglicherweise auch ich. Danach baute die Stadt dort eine Stahlbrücke ohne Pfeiler hin. Wir hatten ausserdem eine Gemeinschaftsgarage, die komplett überschwemmt war und von der Feuerwehr ausgepumpt werden musste. Aber Sachschaden ist ja nicht so schlimm. Das Wichtigste ist, dass niemand verletzt wurde.
Ja - das grosse Rheinhochwasser in Bonn zu Weihnachten 1993; ich habe direkt am Fluss gewohnt, allerdings im dritten Stock…😂
Ja in meiner Stadt war 2021 glaub ich eine Überschwemmung aber ich war nicht da sondern im urlaub ,aber zum glück blieb mein Haus ungeschaded
Definiere „selbst erlebt“
Nicht bei mir zuhause. Wird auch schwer, ich wohn auf nem Berg. Da müsste der Pegel schon 50/60 Meter steigen.
Aber die flussnahe Innenstadt meiner Heimatstadt war mal ordentlich überflutet. Noch Jahre später rochen Cafe‘s und Restaurants wie ein Öltank.
Ja, bei mir schräg gegenüber, die sind samstags ins frisch renovierte Haus eingezogen, dann war's "bissi nass", sonntags sind sie wieder ausgezogen, weil der Hagel durch die Toilette hochkam...
Kein Witz!
...montags haben sie mir dem Radlader (sic!) den Hagel aus der über einen Meter tief überfluteten Garage gefahren...
Das Haus stand unterhalb der Straße, meines oberhalb - bei mir war gar nix, außer dass der Hagel die Bananen wie Lametta geschlitzt hat...