Habt ihr einen Partner mit einer Krankheit, wie geht man damit um?
Abend ihr da, ich habe irgendwie etwas ,was mir auf dem Herzen liegt. Ich weiß nicht so genau wie ich manchmal mit der Krankheit meiner Freundin umgehen soll.
Vorab: Sie hat eine schwere Epilepsie und bekommt regelmäßig Anfälle. Bei Stress, Schlafmangel etc mehr, bei manch anderen Tagen weniger.
Ich war oft bei Anfällen dabei und habe auch super laut ihr und Sanitäter reagiert.
Ich weiß manchmal nicht wie ich damit umgehen soll.. wenn sie da liegt und krampft und ich kann nichts großartiges machen..Das sieht immer so schrecklich aus und ich kann das nicht sehen. Ich muss und will aber für sie da sein.
sie nimmt über 2000mg pro Tag an Tabletten und diese haben Nebenwirkungen..
Sie ist eine super super super Frau und ich bin super glücklich sie meine Freundin nennen zu dürfen. Wenn aber die Nebenwirkungen wie “Stimmungsschwankungen”, oder irgendwas ähnliches eintritt, ist sie total unwiderstehlich. Zwar immer ruhig , aber Worte können bekanntlich auch töten. Sie sucht dann quasi Streit.
Ich hoffe ihr habt irgendwelche Tipps
7 Antworten

Wenn sie trotz der Medikamente Anfälle bekommt ist sie vielleicht nicht gut eingestellt oder das Medikament ist nicht das richtige für sie. Es wäre besser das alles nochmal von einem Neurologen checken zu lassen. Die meisten Patienten kommen mit Carbamazepin in der richtigen Dosierung gut klar und die Anfälle bleiben aus, natürlich muss das ganze Leben auch ein bischen darauf eingestellt werden das Situationen die einen Anfall auslösen können vermieden werden, das wiederum hat dann Einfluss auf die Dosierung. LG

Ich glaube kaum, dass deine Situation mit anderen zu vergleichen ist. Ich habe einen Mann mit 5 Bandscheibenvorfällen vorzuweisen. Das ist nicht annähernd dasselbe, denn zum Beispiel die Problematik mit Nebenwirkungen der Medikamente haben wir nicht. Beruflich habe ich mit Kranken zu tun. Aber da gibt es den großen Unterschied: es ist beruflich. auch wenn ich oft genug mitleide und auch überlege, ob ich alles und das richtige getan habe, so bin ich doch mit meinen Patienten nicht in Liebe verbunden.
Dennoch würde ich dir einen Tipp aus dem Bereich geben: Schaffe dir Auszeiten. Ein Hobby, das ausgleicht. Besuche wenn möglich auch eine Schulung. Je mehr du über die Krankheit deiner Freundin weißt, umso leichter ist es auch damit umgehen zu können. Auch mit dem "Nichtstun" oder den "Nebenwirkungen", wenn man sich immer bewusst machen kann, dass gerade wieder die Medikamente aus ihr sprechen und nicht sie selbst.
Vielleicht hat deine Freundin diesbezüglich auch noch eine Idee, wenn sie selber merkt, dass sie gerade unfair wird, wie ihr damit umgehen könnt.
Du bist ihr sehr wichtig.


Mit kranken Menschen umzugehen ist mitunter schwierig. Finde es sehr positiv, dass Du nach einer Lösung suchst.
Informiere Dich als Erstes gut über Ihre Krankheit. Sprich mit ihr darüber. So lernt ihr beide. Ihr tut Dein Interesse sicher gut.

Im Bezug auf Epilepsie kann ich dir leider nicht helfen, aber mein Mann hat Bronchalasthma und COPD. Wenn er einen Anfall bekommt, kann ich überhaupt nichts machen, das muss er selbst tun. Ich kann in seiner Nähe sein, damit er merkt, dass im Notfall jemand da ist, der einen Krankenwagen rufen kann. Mehr geht nicht.
Ich selbst habe MS, zum Glück nur selten Schübe, aber wenn ich dann das Cortison nehmen muss mit den Nebenwirkungen ... Bei meinen Kindern hatte ich mich immer schon im Vorraus entschuldigt, dass sie es doch bitte nicht so ernst nehmen möchten, wenn ich bei jedem Pups gleich an die Decke ging. Ich konnte es nicht kontrollieren. Mein Mann ging mir schon immer aus dem Weg mit der Antwort "aber ja doch, Schatz" :). Und jeder Schub ist unterschiedlich, man kann sich auf nichts einstellen.
Es ist super, dass du zu deiner Freundin hältst trotz der Erkrankung. Das nehmen nicht viele auf sich. Besuche eine Schulung und besorge dir Infos. Weiß bzw. merkt deine Freundin wie sie sich während der Stimmungsschwankungen verhält und kann es nur nicht kontrollieren?

Ich kann zwar keinen Partner vorweisen, aber meine Mutter und mein Kater haben auch Epilepsie. So wie du das beschreibst, geht es mir auch. Ich kann dir halt nur sagen, dass du nur für sie da sein kannst und ich weiß wie schwer das ist, bei Anfällen anwesend zu sein.