Haben Raubtiere gar keine Empathie?
Habe eben eine Naturdoku gesehen. In der Dokumentation haben Löwen vollkommen brutal das Neugeborene eines Zebras in Stücke gerissen. Natürlich habt ihr recht wenn ihr sagt =
- das ist die Natur
- sie müssen es machen um zu überleben
Trotzdem frage ich mich, ob Löwen zum Beispiel wirklich 0 Mitgefühl empfinden können. So herzlos können doch Tiere nicht sein - oder können sie das Gefühl tatsächlich nicht wahrnehmen? Das eine schließt das andere ja nicht aus. ✌️
10 Antworten
Die wenigsten Tiere haben wirklich echtes Mitgefühl für andere Arten. Spatzen, meisen und Stare haben schon die brut kleinerer Vögel getötet um einen Nistkasten für sich zu bekommen. Schwäne haben schon Küken von Graugänsen getötet weil diese zu nah am Nest waren. Ein Elefant ist einfach mal zu einem Büffel gegangen hat ihn getötet und ging dann wieder weg. Flusspferde haben schon öfter Antilopen und andere kleinere Arten angegriffen und getötet weil sie ihnen zu nahe kamen Delfine töteten die kleineren Schweinswale einfach ohne sie fressen zu wollen, einige Robben töten Pinguine nur um an den Fisch zu kommen den diese gefressen haben den Pinguin selbst lassen sie liegen.
Bei der eigenen Art ist auch nicht immer alles friedlich. Störche haben zu schwache Küken schon oft aus dem Nest geworfen oder sogar gefressen. Delfine, Pferde, Zebras, Nagetiere, Raubkatzen, Schweine, so einige Vögel, Elefanten, Flusspferde, Hunde, Wölfe, Affen, Bären haben schon Jungtiere die nicht von ihnen stammen umgebracht .
Schimpansen lauern manchmal einen Mitglied einer anderen Gruppe zu mehreren auf und prügeln es mit voller Absicht zu Tode. Auch jagen und fressen sie regelmäßig kleinere Affen oder junge Antilopen. Manche spitzen sogar Stöcke an und spiessen damit Buschbabys in Baumhöhlen auf sie nutzen Jagdwaffen.
Orcas haben mal 6 Stunden lang ein grauwalkalb gejagt es getötet und dann nur die Zunge und den Unterkiefer gefressen. Sie ließen fast alles zurück.
Erpel haben im paarungseifer schon Enten umgebracht wenn sie sich zu mehreren auf sie stürzten um sich zu paaren. Das haben wir schon gesehen konnten sie aber auseinander jagen so dass die ente wegfliegen konnte.
Bei Adlern und anderen greifvögeln auch Reihern töten die starken Küken die schwachen sobald sie schlüpfen.
In der Natur geht es oft hart zu. Es ist nicht die kitschige kinderfilmwelt die viele gerne hätten
Viele Tiere haben mit Artgenossen oder zu bestimmten schon Empathie aber zu anderen Arten nur selten sie müssen erst mal sehen dass sie selbst durchkommen
Ich weiß schon, wer als die „Hilfreichste Antwort“ ausgezeichnet wird 😄 Danke!!
Die meisten Individuen unserer Spezies haben auch kein Problem damit, wenn Rinder, Schweine oder andere Tiere geschlachtet und gegessen werden.
Ich bin davon überzeugt, dass soziale Raubtiere Empathie besitzen. Anders ist ein soziales Miteinander kaum möglich. Anne E. Rasa beschreibt z. B. in ihrem Buch Die perfekte Familie eindrucksvoll, wie eine Gruppe von Zwergmangusten (Helogale parvula) sich rührend um ein verletztes Gruppenmitglied, von der Autorin Tatu genannt, kümmert. Für gewöhnlich teilen Zwergmangusten ihre Beute nicht mit anderen (erwachsenen und halberwachsenen) Gruppenmitgliedern. Mit Tatu wurde nicht nur das Futter geteilt, sie wurde auch intensiv von den anderen Gruppenmitgliedern geputzt, weil sie selbst das nicht konnte. Die Gruppe wich auch dann noch nicht von ihrer Seite, als sie längst tot war. Ohne die Fähigkeit des Einfühlungsvermögens wären derartige Handlungen kaum vorstellbar.
Wir dürfen aber nicht den Fehler begehen, Tiere zu vermenschlichen und ganz besonders nicht, unsere ethischen und moralischen Maßstäbe eins zu eins auf das Denken und Fühlen anderer Tierarten zu übertragen. Unsere Moralvorstellungen gelten nicht für andere Tiere, sie gelten ja nicht einmal für alle Menschen.
Auch hier darf man nicht vermenschlichen. Es ist nicht ganz klar, ob nichtmenschliche Tiere ein Konzept vom Tod kennen. Trauer scheint es bei vielen Tieren aber zu geben, wir dürfen sie aber nicht mit menschlicher Trauer gleichsetzen.
Von Elefanten ist bekannt, dass sie beim Tod eines Kalbs oft noch stundenlang beim Kadaver verharren anstatt weiterzuziehen und sich mit Rüsselberührungen verabschieden. Ähnliche Beobachtungen wurden auch bei Walen gemacht. Schimpansenmütter tragen ein totes Jungtier manchmal noch tagelang herum. Trauer scheinen Tiere auf jeden Fall zu empfinden. Ob sie aber dabei "verstehen", dass ein Individuum gestorben ist oder einfach nicht mehr da, ist ungewiss.
Auch Löwen haben Empathie, aber nicht für ihre "Lebensmittel".
Quasi haben sie die Möglichkeit diese auf „Knopfdruck“ auszuschalten..
sie haben alle gefühle wie wir auch und auch wir schalten die Empathie ja im Kriege aus...
Schaltest Du Deine Gefühle ein, wenn Du Schnitzel isst?
Ich geb dir ein Jagdmesser und da vorne steht die Kuh. Jetzt will ich dich mal sehen
dann würden wir alle ganz schnell vegetarierer werden bis auf die ausnahmen, die schon jetzt jäger oder schlachter sind oder die sadisten und psychopathen sind.
Das denke ich nicht! Sobald der Mensch echten Hunger hat und es muss, tötet er zum Überleben. Auch Ihr!
Nö, haben sie idR nicht für artfremde Rassen. Wozu, das ist für ihr eigenes Überleben eher hinderlich. Was bringt es ihnen, wenn das Zebrafohlen überlebt und sie selbst verhungern? Und darauf zu verzichten, weil es ein "Baby" ist, ist ein rein menschlicher Moralgedanke. Tiere sind egoistisch. Von Ausnahmen abgesehen. Und das ist nichts verwerfliches.
es gab schon ausnahmen wo eine Löwin eine kleine Antilope adoptierte in der freien Wildbahn und wo in einem Zoo ein Tiger den lebenden Beute-Ziegenbock nicht fraß sondern sich mit anfreundete und ihm das jagen von Vögeln beizubringen versuchte und wo in einem anderen Falle ein Seeleopard dem Taucher und Forscher seine gefangenen Robben brachte und dem Taucher und Forscher auch das Jagen beizubringen versuchter oder wo ein Schlange den Beutetier-Hamster nicht fraß sondern friedlich mit dem lebte usw. pp.
Das liegt in der Regel aber daran, dass das weibliche Raubtier kurz zuvor ein eigenes Junges geboren hat und dieses Verlor. Es ist dann aber noch so im Hormoncocktail drin, dass es seine Muttergefühle auf das nächste Baby projiziert.
Häufig werden diese "adoptierten Kinder" später aber doch noch gegessen.
ja, das kann sein, aber gefühle wie z. b. eben trauer usw haben alle säugetiere.
Das ist so. Dass ist in dem Sinne also keine Empathie.
Ob Tiere Mitgefühl so wie wir Menschen empfinden, dass kann man wohl kaum zutreffend sagen, allerdings gibt es eine Formel, die die Wahrscheinlichkeit angibt, wann ein Individuum selbstlos handelt. Dafür ist es aber notwendig, dass es sich um artgleiche Individuen handelt.
Orang Utan hat schon Mann aus Fluss zu helfen versucht usw. pp. auch artübergreifend.https://www.orangutan.de/news/orang-utan-reicht-mann-die-hand-die-geschichte-hinter-dem-foto
hunde haben schon oft ihren herrn gerettet.
Danke.
Ich hätte da folgende Überlegungen zu:
- Tiere, die in Gefangenschaft leben und nicht ausreichend Kontakt zu Artgenossen haben, könnten sich zusammenschließen. z.B. das Kamel und der Elefant
- Beim Ziegenbock und dem Tiger ähnlich: Beide in Gefangenschaft, der Tiger also gut genährt. Vermutlich war er einfach übersättigt. Tatsächlich hat er den Ziegenbock später ja auch getötet.
usw. im Allgemeinen verhalten sich Tiere in Gefangenschaft einfach zuweilen abnormal. Die Ursachen für die verschiedenen Übereinkünfte der Tiere, werden aber nicht Mitgefühl o.ä. gewesen sein, sondern schlichtweg der Erfüllung bestimmter Bedürfnisse gedient haben.
ja, das kann sein. der orang oben lebte aber ganz in freiheit.
Empathie haben Raubtiere durchaus, aber beschränkt auf ihre Art. Gegenüber der Beute wäre das mehr als hinderlich.
Dass sich die Löwen auf ein Zebrafohlen gestürzt haben, liegt einfach daran, dass es leicht zu erbeuten war. Leichte Beute wird einer wehrhaften in der Regel vorgezogen.
Heißt das dann, dass Tiere auch traurig sein können, wenn ein Tier, welches einem anderen sehr nahe steht (zum Beispiel Familienmitglied) gestorben ist?