Haben Insekten Spaß am Sex?
Insekten wissen ja nicht, dass sie durch Sex Nachkommen erzeugen. Sie tun es instinktiv, durch Hormone whatever. Hormone verursachen Gefühle. Heißt das, Insekten sind geil auf Sex?
6 Antworten
Dazu können wir nichts sagen, da wir die Gedanken von Insekten nicht auslesen können.
Es ist natürlich auf den ersten Blick zu vermuten, dass die Steuerung durch Gefühle nicht nur bei Wirbeltieren, sondern auch bei Gliederfüßern verwendet wird - es ist eben ein effektives Verhaltenssteuerungsverfahren.
Dagegen könnte etwas ähnliches wie eine Entsprechung der Dolloschen Regel sprechen (zwei Strukturen mit ähnlicher Funktion entwickeln sich nur sehr selten unabhängig voneinander in gleicher Weise aus denselben Grundstrukturen) - die zentralen Nervensysteme von Urmündern und Neumündern unterscheiden sich erheblich. Wenn es also eine andere ähnlich effektive Möglichkeit der Verhaltenssteuerung wie Nutzung der Gefühle gibt, ist es nicht unwahrscheinlich, dass sich diese bei den Urmündern herausgebildet hat.
Es ist also durchaus vorstellbar, dass Insekten überhaupt keine Emotionen in unserem Sinne haben und sich im Grunde wie programmgesteuerte seelenlose Roboter verhalten.
Die Grundannahme ist hier natürlich, dass Gefühle im Gehirn berechnet werden und nicht schon in einfachsten Nervennetzen mit Hilfe von Botenstoffen aller Art.
Die Natur hat das perfekt eingerichtet: natürlich gibt es einen 'Antrieb', wahrscheinlich ein bestimmter Duft, der Tiere auf die Piste schickt, bis sie ihr Ziel erreicht haben. Das ist ein so starker Impuls, dass sie oft blind gegenüber Gefahren sind, z.B. das Wild auf unseren Straßen - in der Brunftzeit ist da ordentlich was los. Von daher gehe ich davon aus, dass der Paarungsvorgang enorm Spaß machen muss.
Beim Menschen hat Sex nicht nur die Aufgabe der Fortpflanzung, sondern dient auch der Kommunikation und zur Festigung des sozialen Status. Deshalb ist Sex für uns auch wichtig, wenn wir gar nicht die Absichz haben, uns Fortzupflanzen, oder auch, wenn wir aus irgendeinem Grund dazu gar nicht imstande sind.
Bei Insekten erfüllt die Sexualität keine sozialen Zwecke und dient allein der Reproduktion. Deshalb haben Insekten - wie die meisten Lebewesen - auch keinen Spaß am Sex und tun es nur rein instinktiv.
Männer sind so programmiert, dass sie beliebig oft etwas für die Arterhaltung tun können
schön wär's ...
"die Natur" gibt es nicht, und wollen kann sie schon mal gar nichts.
Alles andere ist Romantizismus, oder schlimmesres.
Ich versuche, auf derartige Kommentare schon gar nicht mehr zu reagieren, weil mich die daraus resultierenden Diskussionen so oft dazu bringen, den Kopf auf meine Schreibtischplatte zu schlagen und ich befürchte, dass entweder sie oder mein Kopf irgendwann kaputt gehen werden.
Peter Wohlleben hat gerade ein Buch geschrieben (derzeit Platz 1 der Spiegel Bestellerliste; "Das Gefühlsleben der Tiere")
Er behauptet, ja, Tiere, auch Insekten, haben Spaß am Sex.
Ich fürchte, da musst du sie selber fragen. Mein Tipp: Beginne beim Gletscherfloh, die haben ein besonders intensives Sexleben :-)
Ich meine eher, dass die Natur beim Menschen ebenfalls nur die Arterhaltung sicherstellen wollte - von sozialem Status und dessen Stärkung war da keine Rede.
Es ist allerdings so, dass weibliche Wesen eher jemanden als Vater ihrer Kinder haben wollen, der gewissen sozialen Anforderungen gerecht werden kann.
Männer sind so programmiert, dass sie beliebig oft etwas für die Arterhaltung tun können - egal mit wem. Dafür sorgt allein der Trieb - unabhängig von gesellschaftlichen Gepflogenheiten.