Haben Bären in deutschen Wäldern Platz?

Leider nein.

Denn inzwischen sind in den Wäldern der BRD soviele Leute zu Fuß oder mit Bikes unterwegs, dass es unweigerlich zu vielen Toten kommen würde.

Ich denke da gerade daran, was man mir heute erzählt hat - nämlich wie der budnesdeutsche Tierfilmer Andreas Kieling von einem Bären angegriffen wurde (war nicht in der BRD, aber kann man gut auf diesen Staat übertragen).

Und ich denke an die Wälder Canadas, wo Bären gang und gäbe sind und immer wieder auf Wanderer treffen - oft zum Leidwesen des Wanderers.

Unsere bundesdeutschen Wälder sind inzwischen viel zu klein für Mensch und Bär. Das größte Landraubtier hat einfach keinen Platz mehr und würde kein Revier für sich erobern können.

Sehr schwere und polarisierende Frage. Ein Recht auf diesen Platz sollten die Bären auf jeden Fall besitzen. Doch ob dieser aufgrund unseres dekadenten Lebensstils (wenn man ihn so nennen mag) noch vorhanden ist, ist eine andere Frage. Wir haben vergessen wie man mit Wildtieren lebt, wir haben uns hier so weit ausgebreitet, dass es kaum noch wilde unberührte Orte gibt und viele sind nicht bereit diesen Luxus, den sie durch den zerstörerischen Lebensstil besitzen, wieder herzugeben. Dieses Land ist so überbevölkert, dass ein Konfliktloses zusammenleben zwischen Tier und Mensch schwer möglich ist. Wir sehen das in anderen Ländern. Von den Medien werden diese „Übergriffe“ von Wildtieren auf Menschen leider einseitig dargestellt. Die Bären sind NIEMALS Schuld am Tod eines Menschen. Sie handeln nach der Selbsterhaltung (wie wir auch). Sie schützen sich, ihr Revier und ihrer Familie. Das ist total legitim, weil wir das auch tun. Sollten wir wegen diesen Konflikten alle Bären direkt abballern (wie das ein gewisser Herr Meßner teilweise will, damit der Mensch Ungestört seinen Charakter in der Natur ausleben kann)? Aber wer sind wir wenn wir als rationale und (manchmal) einfühlsame Wesen einfach Tiere abschießen ohne es anders zu versuchen. Können wir nicht versuchen mit den Tieren zu leben? Möglichst Abstand zu halten bzw. Respektvoll ihnen gegenüber zu sein? Und wenn es dann zum Konflikt kommt, nicht gleich in Panik geraten. Herr Kieling hat das nach seinem Bärenangriff extrem vorbildlich gehandhabt. Ein Paradebeispiel wie wir mit solchen Dingen umgehen sollten. Ich denke, dass noch Platz für Bären in Deutschland vorhanden ist. Und klar heißt das dann, dass wir uns ein bisschen einschränken müssen, indem wir uns in der Natur respektvoll verhalten. Aber das sollte sowieso geschehen! Wenn’s nicht anders geht, dann ist der Bär vielleicht sogar ganz gut um das zu erzwingen.
PS: ich möchte damit nicht sagen, dass wir uns jetzt komplett zurück ziehen und dem Bären weichen sollten. Regulierung wäre nach wie vor wichtig (falls es zu krass wird). Aber wir sollten mindestens lernen wie wir mit Wildtieren und der Natur umzugehen haben.

Grundsätzlich ja. Unsere Wälder sind immernoch riesig und vorausgesetzt sie wären da, nimmt man für alle Fälle etwas Reiz/CS-Gas, Pfefferspray oder von mir aus auch Bärenspray mit, dann wird voraussichtlich auch niemandem etwas passieren. Aber bevor man sagt es würde unweigerlich zu vielen Toten kommen, sollte man sich vielleicht einfach mal Statistiken aus dem Ausland anschauen, dann wird man schnell merken das die Wahrscheinlichkeit vom Auto überfahren, oder in der Dusche tödlich zu stürzen um ein vielfaches höher sind, als vom Bären getötet zu werden. Und sollten wir sie nicht hier auswildern (und warum sollten wir sowas tun), laufen hier wenn es Bären geben sollte, keine hochgradig gefährlichen Grizzlybären (Ursus arctos horrobilis) oder riesige Kodiakbären (Ursus arctos mittendorfi) herum, sonder eine weniger aggressive, etwas kleinere Variante des Braunbären, nämlich der Ursus arctos arctos. Und in der Regel machen Bären, genau wie Wölfe unserer Regionen einen großen Bogen um Menschen. Die Tiere die irgendwann Menschen attackieren, sind wahrscheinlich jene, die durch Idioten, die meinen sie müssten Wildtiere füttern, ihre natürliche Scheu vor dem Menschen verloren haben.

Definiere "Platz haben" und "deutsche Wälder".

Es gibt da wohl nur noch in ganz wenigen, einzelnen Ecken Lebensraum für sie in dem sie nicht früher oder später in Konflikt mit den Menschen drum herum kommen werden.

Die allermeisten Wälder sind keine "unberührte Natur" mehr die abseits des Menschen existiert und wo ein Bär parallel zum Menschen leben könnte ohne Kontakt mit ihm zu haben. Das ist wirtschaftlich genutzte Kulturlandschaft, vom Menschen gesteuert und wegen seiner Ressourcen benötigt.

Wohl eher nicht. Die meisten Wälder sind ja nicht unberührt und in Kontakt mit Menschen wird er kommen.

andere Sache.
Wir kommen alle darauf das hier wieder Bären seien werden? Weil da jetzt vor einem Monat ein Bär in Beier gefunden wurde/gesichtet wurde? Aber naja.