großes Loch im Apfelbaum, was tun?

4 Antworten

Hallo,

an der Stelle ist vor langer Zeit ein größerer Ast abgebrochen oder abgesägt worden. Es hat sich eine Faulstelle entwickelt, die aber mehr oder weniger überwallt würde. Da Flüssigkeit austritt ist davon auszugehen, dass der Fäulnisprozess noch weiterläuft. Normalerweise geht so etwas aber ziemlich langsam, solche Bäume können noch viele Jahrzehnte stabil stehen. Theoretisch könnte ein Spezialist, ein "Baumchirurg" die Fäule bis ins Gesunde herausschneiden und die Wunde versiegeln, damit keine neue Infektion mit Fäulnis erregenden Pilzen stattfindet. (Der Wundverschluss, den ihr auf die alte Wunde gestrichen habt, hat keinerlei Effekt!) Eine solche Behandlung ist aber sehr kompliziert und teuer. Im Privatgarten kommt eigentlich nur in Frage, den Baum von jemandem ansehen lassen, der sich auskennt. Man muss abschätzen, ob die Stabilität noch gegeben ist (was ich vermute,) falls aber nicht, ob mit einem "Entlastungsschnitt", dem Entfernen eines Teils der Äste, das zu tragende Gewicht soweit reduziert werden kann, dass es wieder funktioniert, oder ob er doch gefällt werden müsste. Ein Tipp vielleicht: lasst euch, wenn ihr an dem Baum hängt, eine Veredelung machen, dann kann dieser Baum auf einem neuen "Gerüst" weiterleben, auch wenn der ursprüngliche irgendwann einmal gefällt werden muss!

Übrigens sind solche Baumhöhlen wertvolle Lebensräume für sehr viele Terarten, nicht nur für Asseln und ein Grund für den hohen ökologischen Wert von Streuobstwiesen!


Pomophilus  23.05.2025, 17:03

Edit: verschließen würde ich das nicht! Was da innen drin sitzt, ist ein Pilz, und der wächst unter Luftabschluss geschützt und eher besser!!!

PatchrinT  24.05.2025, 05:23

Ich kenne Apfelbäume mit diesen "Symthomen" die schon seid mindestens 40 jahren stehen und immer noch Äpfel tragen.. Eigentlich so gut wie alle innen morsch ......

Wie tief ist das Loch? Erde solltest du da natürlich nicht reinmachen, das ist ein Spielplatz von Pilzsporen und Bakterien die dann direkt den Baum angreifen und in schneller faulen lassen und eine Wundverschlusspaste gibt da eigentlich auch nicht wirklich Sinn. Das kann eher Schaden. Wenn sich darin Wasser staut, dann solltest du versuchen eine kleine Drainage zu machen, direkt im Stamm, wo das Wasser aus dem Loch restlos ablaufen kann.

https://www.ardmediathek.de/video/mdr-garten/loch-im-baum-was-muss-ich-tun/mdr/Y3JpZDovL21kci5kZS9iZWl0cmFnL2Ntcy8zN2QxNzg5MC04MGExLTRmMWQtOGM4MC01NTgxNjZlZjBkMGE

Das Loch muss ja schon sehr alt sein. Wenn da jetzt Sekret ausläuft, wird ein Tier drin gegraben oder gehackt haben. Ich würd versuchen, die Kellerasseln zu entfernen und das Loch mit Baumpaste (gibts im Gartenhandel) zuzumachen.

Man kann auch eine Gemisch aus Wasser und Erde nehmen, damit das einfach verschlossen ist und heilen kann).

Falls du eine einen Luftdruck Kompressor zu Hand hast das Loch ordentlich ausblasen. Einen kleinen Holzstöpsel schnitzen und das Loch damit zustöpseln. Dann das ganze mit etwas Baumteer einstreichen. Um die natürliche Wundheilung des Baumes anzuregen, kannst du mehrere längliche Schnitte mit einem scharfen Teppichmesser in die Borke seitlich neben dem ehemaligen Loch schneiden. (1-2mm tief) Im Umkreis von 5 cm. Keine Angst davon stirbt der Baum nicht.