Grafiker möchte mir meine Dateien nicht geben?
Hallo, ich habe eine Restaurant, wo ich Döner und Pizza verkaufe.
Ein Grafiker hat mir die Backlights, Speisekarte etc. erstellt.
Nun haben wir uns zerstritten und ich möchte diese neu drucken, aber er weigert sich mir weder etwas zu drucken, noch die offenen Grafikdateien zu geben.
Gehören die Dateien rechtlich mir oder ihm?
5 Antworten
Das kommt ganz auf euren geschlossenen Vertrag bzw. die AGB des Grafikers drauf an.
In der Regel sind die Daten Eigentum des Grafikers. Dieser stellt Dir einmalig die Druckdaten zur Verfügung, mit denen Du die Karte dann beliebig oft drucken kannst. Jede Änderung erfordert dann eine Bearbeitung der Daten und eine Neuerstellung der Druckdatei, was gesondert berechnet wird.
Man kann aber natürlich auch mit dem Grafiker vereinbaren, dass er Dir nach Abschluss des Projekts die offenen (bearbeitbaren) Daten zur Verfügung stellt, das wird dann aber meist auch gesondert berechnet.
Ok... das kommt natürlich ganz darauf an, was vereinbart wurde. Wenn der Auftrag darin bestand, eine Karte zu erstellen und nach Deiner Freigabe Anzahl x an gedruckten Karten zu liefern, dann sieht es für Dich schlecht aus.
Ich mach das grundsätzlich anders, ich liefere an meine Kunden Druckdaten, so dass diese die Daten dann entweder digital nutzen, drucken lassen oder selbst ausdrucken können. Offene Daten gebe ich aber auch nur bei entsprechendem Auftrag und mit entsprechender Berechnung heraus. Denn da steckt sehr viel Arbeit drin, zudem die sehr teure Hard- und Software, Schriftlizenzen usw., mit der die Daten erstellt worden sind. Und das muss dann alles mit einberechnet sein - entweder teurer inklusive offener Daten (dann ist der Auftrag für mich mit Gewinn abgeschlossen) - oder günstiger ohne offene Daten (dann in der Hoffnung, dass daraus Folgeaufträge resultieren).
Wie würdest du das dann berechnen?
Beispiel:
Du brauchst 8 Stunden x dein Stundensatz für eine Speisekarte ohne die offene Datei.
Was würdest du berechnen für das einmalige drucken für deine Arbeit und was würdest du für die offene Datei berechnen?
Stundensatz x Arbeitszeit ist schon korrekt - je höher der Aufwand (der ja vom Umfang, aber auch von den Vorlagen abhängt), desto teurer wird es.
Für die Herausgabe der offenen Daten muss man eigentlich einen 100%igen Aufschlag verlangen. Bei kleineren Kunden ist das aber in der Regel nicht möglich, da spricht man dann eher von 75%. Bei Kunden ohne Gewinnabsicht, beispielsweise öffentliche Einrichtungen, Vereine usw. eher auf 50%.
Tatsächlich ist es aber auch rechtlich ein wenig... sagen wir mal "kritisch", offene Daten weiterzugeben. Zumindest dann, wenn man die Schriften und lizensierte Bilder mitliefert. Denn Schriften müssen eigentlich für jeden Computer, auf denen diese genutzt bzw. verwendet werden gekauft werden. Und Stockbilder werden meist auch nur projektweise lizensiert. Wenn ich nun als Grafiker diese Bilder einkaufe, sie dann mit den offenen Daten dem Kunden zur Verfügung stelle und der (oder ein anderer Dienstleister) diese Bilder ohne Neulizensierung weiter verwendet, dann geht das erst einmal auf mich zurück.
Interessant... danke für den Input. Das klingt echt nicht immer einfach und ich hätte niemals gedacht, dass da rechtlich so viel hintersteckt. Warum auch? Ich bin Gastro Inhaber und brauche Flyer und nur weil die Person mich persönlich nicht mehr mag, kann ich doch wieder ein Haufen Geld jemand anderes zuschmeißen...
Schade aber muss ich mir zukünftig was überlegen, um mich rechtlich abzusichern.
Schade aber muss ich mir zukünftig was überlegen, um mich rechtlich abzusichern.
Man lernt ja aus Fehlern ;-)
Ich würde einfach beim nächsten mal vorher schriftlich (und wenn auch nur per E-Mail) mit dem Grafiker oder der Agentur vereinbaren, was genau er zu liefern hat bzw. auf eine schriftliche Auftragsbestätigung beharren. Dort muss dann aufgeführt sein, dass der Grafiker Dir am Ende ein Endprodukt (z.B. ein Druck-PDF) sowie die offenen Daten der Karte bereitstellt.
Ob er das dann berechnet oder nicht, ist seine Sache - aber er kann dann auf jeden fall keine nachträglichen Dinge mehr in Rechnung stellen oder sonst wie Probleme machen und Du bist dann auf der sicheren Seite.
Das dürfe davon abhängen, was genau im Vertrag steht.
Ich habe außer mündliches und Lieferschein/Rechnung nichts von ihm
mehrere Tausend-Euro
Für Speisekarten? Oha! Ohne jetzt den Aufwand zu kennen, aber ich denke, da hat er Dich ganz schön abgezockt. Und das dann auch noch ohne Vertrag.
Ansonsten ist es so, wie schon geschrieben: Wenn nichts vereinbart wurde, muss er Dir die Daten nicht geben. Allerdings darf er die Sachen auch nicht einfach so weiterverwenden, aber das ist wieder eine andere Geschichte.
Für Speisekarten? Oha! Ohne jetzt den Aufwand zu kennen, aber ich denke, da hat er Dich ganz schön abgezockt.
Naja bitte lies richtig...
Backlights, Speisekarten ETC
War auch viel Folierung usw.
Aber auch dafür müssen Druckdateien erstellt werden, die kosten eben Zeit und Geld und die bekomme ich von ihm nicht
Schreib Du mal richtig ...
Klar kommt es auf den Umfang an, aber wenn das einen normalen Umfang hat, ist das immer noch zu teuer. Es sei denn, die Produktion war auch dabei. Ist mir aber egal, ist ja Dein Geld.
Und ja, die Druckdaten bekommst Du nicht von ihm ohne entsprechenden Vertrag.
Da dürfte wohl das Urheberrecht bei ihm liegen, wenn er die grafische Darstellung entworfen hat.
Ja, er hat alles entworfen. Selbst die Lizenzen der Fotos auf der Speisekarte hat er. Aber das ist für mich kein Ding, könnte ja neue Stocklizenzen kaufen. Nur die "Rohdatei" brauche ich ja
Ihm, da er sie erstellt hat.
Wende Dich an einen anderen Dienstleister.
Das Problem ist, dass er diese sogar selbst drucken lassen hat und mir diese nur zugeschickt hat. Sprich: Nicht einmal eine Fertige PDF oder ähnliches habe ich.