Gott und die Sprache?

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In der Geschichte geht es nicht um die Erfindung von Sprachen.

In der Bibel steht, am Anfang war das Wort. So das das Wort schon immer existiert hat.

Die Geschichte zu Babel hat etwas damit zu tun, dass wir Menschen uns gern aufspielen als seien wir die Herrscher über alles. Das wir aber nicht das Recht haben uns so aufzuspielen. Wir sind nicht das größte und tollste was so im Universum herumwandelt, sondern wir sind ein Teil davon und wir haben alles um uns herum mit Respekt zu behandeln. Die Geschichte will aussagen, dass es uns nicht möglich ist losgelöst von allem als einziges zu einer solchen Größe aufzusteigen. Das das Große Ganze in diesem Fall Gott genannt uns alle umfasst und Größer ist als jeder einzelne von uns.

Die Geschichte selbst regelt das, in dem der Turm zusammenfällt und die Menschen sich nun nicht mehr Verstehen.

Natürlich ist die Geschichte so geschrieben, dass man sich was darunter vorstellen kann. Aber es geht hier nicht unbedingt um die Sprachen an sich. Die es auch ganz unabhängig bereits vorher gegeben haben kann.

Es geht hier eher um das gegenseitige Verstehen, also das aneinander vorbei reden.

Du hattest doch bestimmt schon mal einen Disput mit einer anderen Person, auch wenn ihr die gleiche Sprache sprecht, so ist es doch häufig der Fall, dass man sich dennoch nicht versteht und komplett aneinander vorbei redet. Für den einen bedeutet der gleiche Satz etwas anderes als für das Gegenüber. Beide benutzen die gleichen Worte, meinen jedoch etwas anderes. Das ist mit der Verwirrung gemeint.

In der Bibel geht es häufig um solche Aspekte. Wir sind ja alle eins und dadurch müssten wir uns eigentlich alle verstehen. In der Babel Geschichte taten die Menschen das, dennoch haben sie die falschen Ziele verfolgt, weil sie nur ihr Menschsein über alles gestellt haben.

Dann kam eine weitere Isolierung. So müssen die Menschen, jeder für Sich erst einmal lernen. Und erst wenn die unteren Lektionen gelernt sind, dann kann die Einheit Stück für Stück wieder hergestellt werden, aber nicht mehr aus einer Überheblichkeit heraus, sondern aus einer echten Gemeinsamkeit. Das macht dann auch den Unterschied aus.

Um im und mit dem Universum wieder eins zu werden mussten wir Menschen von ganz unten anfangen. Der Anfang beginnt mit der völligen Vereinzelung. Nur so können wir lernen. Es gibt durchaus schon erleuchtete Menschen auf der Erde, die wieder sehen können wie es ist wenn alles eins ist. Doch sie sind nicht mehr die Menschen von der Turmbau Geschichte. Es ist ein Lernprozess. Jedes Leben, dass du lebst bringt dich ein Stück weiter.

Eigentlich ist das ganz simpel.

Der Turmbau zu Babel erzählt im Prinzip von einem Falschen Weg. Dies wurde korrigiert indem Man dem Menschen die Chance gegeben hat nochmal von vorn anzufangen.

Mit der Erfindung von Sprachen hat das nicht das geringste zu tun.

Woher ich das weiß:Hobby

Menschen, Tiere und sogar Pflanzen kommunizieren miteinander. Sie haben alle eine Sprache. Die Bibel geht davon aus, daß Menschen am Anfang eine gemeinsame Sprache hatten. Die Turmbaugeschichte ist die Zäsur. Ab da sprechen Menschen unterschiedliche Sprachen und verstehen sich nicht mehr. Die Umkehrung der Sprachverwirrung ist übrigens die Pfingstgeschichte. Die Apostel, vom Heiligen Geist erfüllt, predigen plötzlich in verschiedenen Sprachen, und im multiethnischen und multilingualen Jerusalem versteht jeder, was die da reden. Wenn sich in diesen Tagen Menschen über Sprachgrenzen hinweg verstehen, dann wird das dem Heiligen Geist zugeschrieben. Das kann im privaten sein oder bei großen Events.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich habe Religionspädagogik studiert.

Die Geschichte ist nur ein bildlicher Vergleich. Zudem haben selbst laut der Bibel die Menschen schon vorher Sprache gehabt. Ich würde das so interpretieren, dass die Hebräer in Babylon (welches damals eine große und internationale Stadt war) mit vielen verschiedenen Sprachen in Kontakt kamen. Das fiel eben auf.

Und einen Turm kann es auch gegeben haben.

Und da Babylon bei den Hebräern nicht beliebt war, hat man diese Dinge eben so interpretiert, wie sie in der Bibel stehen. Babylon (und dessen König) wird in der Bibel als Negativbeispiel für allerlei Dinge angesehen.