Gleichstrom bei Fernbahnen?

2 Antworten

Wechselstrom bei Leitungen hat den Nachteil, dass auch im lastfreien Betrieb, d.h. die Leitung steht nur unter Spannung, die Transportverluste mit steigender Leitungslänge sich erhöhen. Es bilden sich kapazitive und induktive Blindwiderstände bzw. entstehen Blindströme. Je länger die Leitung, umso größer diese Ströme, die nicht in Arbeit umgesetzt werden können und die Versorgung belasten.

Gleichstrom (idealisiert) hat eine Frequenz von 0 Hz. Blindwiderstände hingegen sind abhängig von der Frequenz. Ist diese Null, dann sind auch die Blindwiderstände Null, sodass diese Art der Verluste bei Gleichstrom nicht auftreten. Das ist der wesentliche Grund, warum sehr lange Versorgungsleitungen von hunderten bis tausenden kilometern, im Gleichstrombetrieb fahren.

Allerdings muss dafür die Spannung auf sehr hohe Werte transformiert werden und das ist bei Gleichstrom wesentlich aufwändiger, komplizierter und teurer als bei Wechselstrom, weshalb sich allein aus diesen Gründen insbesondere für kurze bis mittlere Längen der Transport über Wechselstrom mehr rentiert.

Wikipedia sagt:

Wegen der technisch anspruchslosen Regelbarkeit und des hohen Stillstandsdrehmoments erwies sich der Gleichstrom-Reihenschlussmotor als idealer Antrieb für Schienenfahrzeuge.
Dreamdrummer  04.04.2024, 10:12

Die meisten E-Loks laufen heute allerdings mit Drehstrom.
Für die ~ und = Netze der einzelnen Bahnen sind dementsprechende Umrichter und Transformatoren eingebaut.

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