Glauben grüne Wähler an Magie?

5 Antworten

Die Gründe dafür reichen tiefer.

Die Ursache davon ist, das schädliches verhalten bequemer oder günstiger ist als nachhaltiges Verhalten. Das liegt daran, dass die entstehenden Kosten durch den Schaden nicht eingepreist sind, diese sind im Nachhinein nicht mehr mit den einzelnen Ursachen und Zusammenhang zu bringen.

Insofern wäre eine mögliche Bekämpfung diese Ursachen, schädliches Verhalten politisch zu sanktionieren oder nachhaltiges Verhalten zu subventionieren

Zu erreichen dass Menschen von sich aus ein bewusst unbequemes und teureres Leben führen, ist keine erfolgsversprechende Strategie.

Woher ich das weiß:Hobby – An dem großen Ganzen interessiert

Weil der impact über Politik massiv stärker ist. Gerade wegen der Gewohnheit benötigt es ebenfalls den politischen Einfluss, deren Lenkung.

Nehmen wir den Strom - gebe es kein politischen Zwang würde jedes EVU den Strom produzieren mit dem sich am besten wirtschaften lässt. Wenn man dann gar nicht die Option bekommt regenerativen Strom zu beziehen, was soll der Kunde dann machen? Aus trotz auf Strom verzichten bis dieser durch z.b. Windräder entsteht?

Auch sorgt der Zwang zu E-Fahrzeuge, dass diese künftig günstiger werden und die Forschung darin verstärkt wird. Auch das passiert aber nicht wenn man als Endkunde denkt, man warte bis es von alleine geschieht, bis dahin muss ich laufen / Verbrenner fahren.

Die Gewohnheit der Leute entsteht wiederum aus dem Angebot. Wenn man täglich billiges Fleisch angeboten bekommt, dann wird das früher oder später gekauft. Wenn aber Aldi z.b. auf das Shreddern von männlichen Küken verzichten, dann ziehen viele nach. Dem Kunden damit erklären das es nun 5 Cent mehr je Ei kostet stört nur eine sehr kurze Zeitspanne. Zur neuen Gewohnheit wird sowas sehr schnell.

Selbiges war es z.B. mit der Gurtpflicht. Schreit keiner mehr das diese aufgehoben werden soll. Tempolimit wäre vermutlich ähnlich, nach paar wenigen Jahren würde sich kaum noch jemand daran stören. Geheule hierbei ist immer zu Beginn das selbe, wozu ein anderes System wenn das aktuelle doch (sehr stark subjektiv) funktioniert, bis das überlegene dann auch im letzten Dickschädel zur Gewohnheit wurde.

Das ist kein Phänomen grüner Wähler sondern der deutschen Gesellschaft. Genau genommen ist es die logische Folge unseres marktwirtschaftlich kapitalistischen Systems, das auf staatliche Grenzen zur Regulierung angewiesen ist. Dass Dinge politisch verbindlich geregelt werden, ist daher der normale Lauf der Dinge.

Deiner Argumentation liegt der Fehlschluss zugrunde, dass jede Umweltzerstörung allein auf Verbraucherverhalten zurückzufrühen ist, als auch, dass das Verbraucherverhalten eine legitime Entscheidungsinstanz in einem demokratischen Staat sei.

Die Realität sieht jedoch anders aus. Denn nicht nur haben Verbraucher wesentlich weniger Entscheidungsfreiheit, als gerne suggeriert wird z.B. aufgrund von Monopolen (komm z.B. mal um Cargill herum) oder anderweitigen äußeren Zwängen (Lohn, Arbeitsweg nicht via ÖPNV zurücklegbar etc.).

Ein Verbraucher hat zudem auch nur bedingten Einfluss. Wie und woher z.B. Stahl und Lithium kommen, kann man nicht beeinflussen und wie die unendlich komplexen Lieferkette von Unternehmen aufgebaut sind lässt sich nicht einmal mit eingehender Recherche ermitteln.

Aber auch die Annahme, dass Verbraucherverhalten ein Ersatz für demokratische Willensbildung sei, wie sie etwa bei Wahlen geschieht ist eine haarsträubend Argumentation, die nicht nur ignoriert, dass das Gesellschaft, Staatlichkeit und Demokratie Dinge sind die auch abseits von Wirtschaft und Konsum existieren. Ebenso werden Phänomene wie Lobbyismus vollends missachtet.

Ich könnte diese Argumentation sicherlich noch lange fortführen, doch ich denke ich habe meinen Punkt klarmachen können: Der von dir gezogenen Schlüsse liegen massive Fehlannahmen zugrunde. Es braucht von Menschen demokratisch legitimierte Politik, die Rahmenbedingungen und Spielregeln festlegt und damit regulierend in das Marktgeschehen eingreift und sicherstellt, dass die Wirtschaft stehts der Gesellschaft dient und nicht umgekehrt.

Warum gehst du davon aus, das das niemand tut?

Wir beziehen seit fast 12 Jahren 100% Strom aus Wasserkraft
Fahren kleine, wirtschaftliche Autos, kein E weil die alten noch gut sind und somit die bessere CO2 Bilanz haben
Essen Fleisch in Maßen und aus guter Haltung
Bevorzugen regionales Gemüse und Obst

Das geht ganz ohne magie und ich kenne etliche Menschen, die, ungeachtet ihrer politischen Gesinnung, versuchen der Umwelt weniger zu schaden.