Gilt man bei Arbeitgebern als unqualifiziert, weil man bereits jahrelang am Fließband gearbeitet hat?
Ein Nachbar hat im KfZ-Bereich seinen Meister gemacht und ist zur Zeit arbeitslos. Er sagt, er habe zuvor ein paar Jahre bei Mercedes am Fließband gestanden (so wie bei BMW und Audi nun mal auch) und ist jetzt auf der Suche nach neuer Arbeit. Jedoch sagt er, das Ihn Arbeitgeber als unqualifiziert einstufen bzw er Arbeitsrechtlich als unqualifiziert gelte, aufgrund dieser einseitigen Fließband-Tätigkeit bei Mercedes und nun wahrscheinlich seine Kenntnisse als KfZ-Meister in Frage gestellt werden.
Ist es wirklich so, dass man aufgrund vorheriger Arbeitstätigkeit und speziell wegen Fließbandarbeit arbeitsrechtlich als unqulifiziert eingestuft wird?
Ich bedanke mich im Vorraus für eure Mühe und Antworten. LG Martin
5 Antworten
Jedoch sagt er, das Ihn Arbeitgeber als unqualifiziert einstufen bzw er Arbeitsrechtlich als unqualifiziert gelte,
Das sagt er, weil er sich denkt dass daher die Absagen rühren. Die Firmen würden so etwas nie offen sagen. Die schreiben dann "dass sie einem Bewerber der noch besser auf das Anforderungsprofil passt, den Vorzug gegeben haben".
Und JA - es ist normal, dass Firmen sich denjenigen suchen, der ihnen am besten erscheint. Wenn man viele Bewerbungen erhält, hat man entsprechend Auswahl. Dann ziehen die meisten Unternehmen eben einen Mitarbeiter mit viel Erfahrung im gefragten Bereich vor.
Eine Frau die nach mehreren Jahren "Zuhause beim Kind bleiben" Bewerbungen schreibt, hat auch mehr Schwierigkeiten genommen zu werden als eine, die lückenlos in ihrem Job gearbeitet hat und der man somit die fachliche Qualifikation sofort zutraut.
Mit Arbeitsrecht hat das nichts zu tun. Den Meister als Qualifikation hat man.
Die Frage ist jedoch, was bzw. wen genau der Arbeitgeber sucht? Wenn man einen Meister sucht, der in einer Autowerkstatt arbeiten soll, dann wir man auch versuchen jemanden zu finden, der das auch bisher gemacht hat.
Hier ist es wichtig für den Bewerber zu vermitteln, dass man das auch drauf hat, selbst wenn man am Fließband gearbeitet hat.
Das muss zu meinen in der Bewerbung rüberkommen, aber auch im Vorstellungsgespräch.
Das scheint tatsächlich erst mal so im Raum zu stehen.Ich hab auch jahrelang den Leiharbeiter gemacht.Es ist so, dass man abgestempelt ist,es traut einem niemand mehr etwas zu.Dabei arbeiten Leiharbeiter meist härter,als die Festangestellten,die da so häufig mit ihren Kaffeetassen durch die Gegend laufen.Wenn dein Nachbar seinen Meister hat,muss er ausdrücklich seine Erfahrungen und Kenntnisse in den Vordergrund stellen.Immerhin hat er gearbeitet.
da ist was wahres dran..
Also, es ist sicherlich NICHT so, dass die Arbeit am Fließband die bisherige Qualifikation abwertet. Wenn dein Nachbar den Meister gemacht hat, dann hat er nach wie vor einen Meistertitel (den hat er sich ja auch zuvor irgendwie erarbeitet). Er kann halt nur noch keine Berufserfahrung in der Tätigkeit als Meister nachweisen. Ich glaube, das verwechselt er wohl ein bisschen, das eine ist Qualifikation, das andere ist Berufserfahrung.
wenn heute ein arbeitgeber einen KFZ Mechatroniker oder Meister einstellt oder Stellen anbietet dann wird in der Regel eine Probearbeit oder bei Menschen oder Stellen mit Führungspositionen eine Situation mit entsprechenden Prüfkriterien erstellt bei der sich der zu Prüfende richtig beweisen kann.,. Joachim