Gibt es überhaupt noch Menschlichkeit?
Egal wo ich auch hinsehe, überall nur Hass, Neid, Gier und so weiter. Das letzte mal das ich jemanden freundliches getroffen habe ist wirklich schon lange her. Jeder nur auf sich selbst fokussiert. Am Bahnhof lief ein alter Obdachloser Mann rum der die Kippenstummel aus den Ritzen des Bürgersteigs gekratzt hat. An ihm sind Geschäftsleute mit Anzug, Leute mit Gucci, Prada, Balenciaga an ihm vorbei gelaufen mit einem spöttischen Blick. Ich war der einzige der hingegangen ist und ihm meine letzten Kippen gegeben hat. Dazu noch ein paar Tempos damit er sich seine Hände ein wenig sauber machen konnte. Und solche Sache erlebe ich nur. Bin ich da zu weich? Oder zu gut für die Welt? Oder ist die Welt einfach nur zu krank? Auch hier in den Kommentaren werden sich bestimmt genug Leute finden die nur darauf aus sind Hass zu verbreiten. Meiner Meinung nach eine tolle Welt in der wir gerade leben.
17 Stimmen
Toll als negativ gesehen?
Toll im Sinne von Ironie.
14 Antworten
Menschlichkeit würde bedeuten, dass man Wert auf andere Menschen legt. Menschen waren aber schon Egoisten. Menschlichkeit bedeutet also, dass man egoistisch handelt und es so aussehen lässt, als würde es dem anderen auch etwas bringen. (Arbeit -> Geld, Gespräche -> Informationsbeschaffung, Selbstinszenierung, etc). Und das gibt es :)
Das Problem des Homo Sapiens ist, dass er sich mehr von Negativem beeinflussen und beeindrucken lässt als von Positivem.
Tatsächlich gibt es noch eine Unmenge Menschlichkeit.
Würde man sonst die Ukrainischen Flüchtlingen nach Deutschland einreisen lassen ohne Formalitäten? - Nur mal so als Beispiel.
Oder denken wir an die Tafeln, welche ehrenamtlich Menschen mit dem nötigsten zum Leben versorgen, weil das Geld vom Staat vorne und hinten nicht reicht.
Und schlussendlich denken wir mal bitte an die Tierheime. Hier opfern sich Menschen Tag und Nacht für zwei bis x-beinige Tiere auf.
Ja, es gibt Menschlichkeit - die meisten Leute müssen nur erst wieder lernen, diese zu sehen und wahrzunehmen.
Super Frage.
Darüber mache ich mir auch ständig Gedanken. Die Welt ist so kalt und Asi geworden. Alle denken nur noch an ihre eigenen lächerlichen kleinen Probleme.
Und das Schlimmste ist, je mehr Geld die Leute haben, desto geiziger werden sie.
Ich finde es gut, dass es überhaupt noch Menschen gibt, denen das auffällt.
Also wenn Du magst, ich bin immer daran interessiert, mich über diese Themen zu unterhalten!
LG Oliver
Und das Schlimmste ist, je mehr Geld die Leute haben, desto geiziger werden sie
Das sehe ich als weiteres Indiz für die These meines kleinen Beitrags
Ja, toll.
Seit ich wieder hier bin, erlebe ich Menschen.
Meist nett, aber nicht immer. Zwei davon habe ich schon auf "ignorieren" gestellt.
Mir fehlt die Kraft, alles lesen zu können
In jedem Menschen gibt es sowohl gute, als auch schlechte Seiten. Vermutlich gibt es auch bei jedem die potentielle Möglichkeit, dass die eine oder andere Seite überwiegt.
Ich sehe eigentlich ganz oft die guten Seiten. Negatives fällt aber öfter auf.
In einer Situation wie von dir beschrieben, ist es aber so, dass man nicht immer weiß, was der Person lieber ist. Manche wollen keine Hilfe. Eventuell traut man sich nicht zu helfen. Dann wiederum verstehe ich jetzt im Speziellen nicht, was genau die Unterstützung war. Die Zigaretten? Da hätte ich nicht helfen können.
Trotzdem ist es gut möglich, dass einige Klassisten vorbeigegangen sind.
Dass die egoistische Seite häufig stärker ausgeprägt ist, ist glaube ich ein eher strukturelles Problem. Es ist das System. Man lernt, dass man besser dran ist, wenn man auf sich achtet und sich um sich kümmert. Man hat viel zu verlieren und möchte nicht in die untere Schicht rutschen. Dieses System ist auf den Grundgedanken aufgebaut, dass wenn jeder auf sich selbst achtet, jedem geholfen ist. Glücklicherweise nur in stark abgeschwächter Form, denn es gibt auch staatliche Unterstützungen, wenn auch unzureichend.
Ich würde sagen, dass das die Grundlage für den stärkeren Egoismus schafft. Mitgefühl ist eher eine Art Schwächs im Kapitalismus.
Dazu gekommen ist es vermutlich, weil sich auf natürliche Art und Weise das Recht des Stärkeren durchsetzt. Es sind die Menschen an die Macht gekommen, die dazu in der Lage waren und die auch über andere gestellt sein wollten. Ich glaube, das grundlegende Prinzip hat sich nicht geändert.
Dennoch kann man darüber diskutieren, ob das Unterstützen Hilfsbedürftiger nicht auch eine Form des Egoismus ist. Schließlich macht man das aufgrund des Mitgefühls, das einen quält, und/oder weil man sich danach besser fühlt.
Joa, da bin ich ein wenig abgeschweift😅
So erkläre ich mir jedenfalls die Welt😉