Gibt es heute noch die Industrialisierung?

5 Antworten

Ja. Nicht nur weil die Technik und Industrie sich bei "uns", in den Zentren der industrialisierten Welt, weiterentwickelt. Sondern vor allem auch, weil die Gegenden der Welt unterschiedlich weit "entwickelt" sind, und das heißt auch: unterschiedlich stark industrialisiert sind.

Übrigens gibt es auch den umgekehrten Prozeß, die Deindustrialisierung. Ehemalige Industriezonen werden unprofitabel, Jobs werden gestrichen, Betriebe stillgelegt und ganze Städte und Fabriklandschaften verfallen. So z.B. im "Rust Belt" der USA.

Wir haben mehr Industrialisierung denn je. Es ist halt nicht mehr die Raumgreifende und protzige Großindustrie, wie man sie im Weltkulturerbe Völklinger Hütte noch bestaunen kann. Doch gibt es kaum noch Waren, die nicht mehr in Großpackungen abgepackt sind für Pfennige, Lebensmittel, die in der Haltbarkeit gestreckt und in Folie eingeschweist sind mit professioneller Vermarktung. Nahezu alle Produkte in den Großmärkten sind industriell gemanagt und schau Dir auch mal die Herkunfstländer an. Das wird sich jetzt durch die Digitalisierung bis in kleine Verkaufsstellen steigern. Da verschwinden bald auch die Kassiererinnen und Roboter füllen die Regale auf.

Die Industrialisierung ist nie abgeschlossen, schließlich entwickelt sich die Technik immer weiter.

KolnFC  09.03.2019, 10:50

Jeder Sektor, nicht nur der Sekundär Sektor, unterliegt ständigen Neuerungen.

Mit Gentechnik, neuen Pestiziden und Anbaumethoden entwickeln wir auch den Primär Sektor stetig weiter.

Heute ist aber die Industrie nicht mehr für den Wandel unserer Infrastruktur und Gesellschaft verantwortlich, das ist v.a. der Veränderung der Kommunikation durch neue Medien geschuldet.

Auch das meiste Geld wird heute im Tertiären Sektor erwirtschaftet (durch Börse und Banken um genau zu sein).

Deswegen befinden wir uns im postindustriellen Zeitalter.

Die Frage ist allerdings ungeschickt formuliert, den kein Prozess, völlig egal in welchem Sektor wird jemals 'abgeschlossen' sein.

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voayager  09.03.2019, 10:53
@KolnFC

Auch die neuen Medien sind Teil einer Industrialisierung. Der Ausdruck postindustrielles Zeitalter bezieht sich darauf, dass die Aufbauphase einer Industrialisierung längst abgeschlossen ist, das heißt aber nicht, dass es ständige qualititative Umwandlungen gibt. Im Grunde ist es eine Frage der Betrachtungsweise, von welchem Blickwinkel man aus es betrachtet.

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KolnFC  09.03.2019, 11:14
@voayager

Wie gesagt, dass Problem ist wie die Frage formuliert ist.

Die Industrialisierung, die Umwälzung von Macht, Gesellschaft und Besiedlung, ist fast überall auf der Welt abgeschlossen. Der Prozess der Industrialisierung findet aber noch statt (und wird auch so lange stattfinden wie es Menschen gibt).

Dass tatsächlich eine industrieller Entwicklung Machtgefüge verschiebt passiert nur noch äußert selten (z.B. durch Fracking hat sich die Abhängigkeit der USA von den OPEG Staaten verändert) aber auch hier sieht man, dass eher nicht-industrielle Überlegungen wie Umweltschutz, Verbrauchschutz u.ä. in der Abwägung solche Technologien zu nutzten häufig die Oberhand gewinnen. Und selbst diese Technologie ist 70/80 Jahre alt. Auch Funk-Techniken und optische Technologien helfen beim Aufbau und Beschleunigen des Internets, allerdings sind auch diese Techniken nicht grundlegend neu.

Vergleicht man das z.B. mit der Veränderung die durch den Fall nur einer einzigen großen 'bad bank' wie Lehman Brothers 2007 geschah, lässt sich schnell erkennen, welche Institutionen heute das Potential haben, die Welt zu verändern.

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flaglich  09.03.2019, 11:24
@voayager

Neue Medien sind nicht Teil der Industrialisierung. Egal an welchen Merkmalen du Industrialisierung glaubst erkennen zu können (Betrachtungsweise).

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KolnFC  09.03.2019, 11:32
@flaglich

Nicht die Medien selber aber die Infrastruktur dafür schon (die Backbones, Curbes, Kabel, Funkmasten und die Konsortien für die Übertragungsstandards usw.).

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voayager  09.03.2019, 11:36
@flaglich

Deren Technik aber schon, übersieh das mal nicht, flaglich

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flaglich  09.03.2019, 13:39
@voayager

Damit ich verstehe was ihr meint: Verratet mir doch mal, woran ihr Indusrialisierung erkennen könnt und wie sich "Industrialisierung" von ähnlichen Begrifen wie Vorindustrialisierung, Postindustrialsierung, Digitalisierung, handwerklicher Fertigung usw unterscheidet, oder geht es euch um die alte Auseinandersetzung zwischen Arbeit und Kaptial? Un wie kommt ihr darauf, dass neue Medien da zur Industrialisierung gehören? Werden Neue Medien in den stillgelegten Stahlwerken oder am Fließband produziert? Wird das industrielle Proletariat jetzt von youtube geknechtet?

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voayager  09.03.2019, 14:23
@flaglich

Neue Medien erhalten Sendemasten und Glasfaserkabel, Satellitenschüssel usw., alles Dinge die was mit Technik und somit was mit Industrialisierung zu tun hat. Dabei kommt es recht selten zu einem quantitativen Wachstum wie im eigentlichen Industriezeitalter, wohl aber zu einem qualitativen Wachstum.

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flaglich  09.03.2019, 14:47
@voayager

Der Taxifahrer hat einen handpolitierten Schaltknauf. Es deswegen alles was damit zu tun hat Handwerk?

Wenn du alles was mit Technik zu tun hat automatisch der Industrialisierung zu rechnest, ist alles Industrialisierung und es gibt nichts anderes mehr. Damit kannst du den Begriff getrost fallen lassen, denn er erklärt Alles und damit Nichts.

Das hat der arme Begriff allerdings nicht verdient. Da kommt der Begriff bei mir besser weg. Ich habe ein Verständnis dafür was damit gemeint ist und kann gut damit leben, dass andere das etas anders sehen. Wenn KolnFC oben z.B. Industrialisierung auf industrielle Revolution verengt weiß ich zumindest was er meint.

Warum ich bezweifele, dass "neue Medien" Teil der Industrialisierung sind, kannst du meinem Kommentar oben entnehmen.

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voayager  09.03.2019, 15:08
@flaglich

Nee, siehste falsch, denn viele Dienstleistungen, haben nur am Rand was mit Industrialisierung oder gar nichts zu tun, also bleib mal auf dem Teppich. Es geht vielmehr um Produktionsprozesse, wie sie in den Fabriken erfolgen und die gibt es nun mal und sie spielen eine große Rolle. Auch dein Handy, deinTV, Videogerät usw. alles industrielle Produkte. Wie kannst du so was denn nur übersehen.

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flaglich  09.03.2019, 15:35
@voayager

Das übersehe ich überhaupt nicht. Aber wie du sagst geht es z.B. um Produktionsprozesse wie sie in der Fabrik erfolgen und die spielen bei den neuen Medien keine Rolle, schon gar keine große, denn es geht um die Medien, nicht um die Werkzeuge mit denen sie erstellt wurden. Das gedruckte Buch (seid ca 1490) und die Zeitung wurden industriell gefertigt und sind Teile der Industrialisierung. Neue Medien (Internet, Web 2.0) sind da etwas anders, sie sind postindustriell (oder siehst du die Influencer und Youtuber in irgendwelchen Fabriken produzieren). Ob das gut oder schlecht ist steht auf einem anderen Blatt.

Nebenbei: wieso glaubst du, ich wäre nicht mehr auf deinem Teppich?

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voayager  09.03.2019, 15:40
@flaglich

Hier beweist du es erneut, weil du den Medien eine viel zu große Bedeutung beimißt, so als wenn die allein den Markt bestimmen würden, sie absurd du argumentierst.

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flaglich  09.03.2019, 15:47
@voayager

Ich hatte ja schon länger Probleme dich zu verstehen, aber jetzt setzt es bei mir ganz aus. Wie kommst du darauf, dass ich den Medien ein große Bedeutung beimesse? Und was soll das heißen: "sie absurd du argumentierst" ? Das kriege ich in dem Satz echt nicht hin. Ist das einfach unadiburges Geharse oder schon Blafasel?

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voayager  09.03.2019, 18:38
@flaglich

Weich nicht aus, du priorisierst die Medien, so als wenn diese hier den Ausschlag darüber geben, was als industriell angesehen werden kann und was nicht.

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flaglich  09.03.2019, 19:28
@voayager

Na wenigsten kann ich den Satz wieder verstehen. Es liegt mir fern auszuweichen. Ich priorisiere nicht.

Du hast geschrieben : "... die neuen Medien sind Teil einer Industrialisierung." Ich habe deine Satz negiert und weiter behauptet, dass die neuen zu keinem Merkmal passen, mit dem der Begriff Inustrialisierung gefasst werden könnte (ich hoffe du kannst nachvollziehen, dass ich das so gemeint habe). Dann habe ich dich gebeten Merkmale zu nennen, die deinen Begriff von Industrialisierung konkretisieren. Du hast sinngemäß geantwortet, dass neue Medien Technik verwenden "und somit was mit Industrialisierung zu tun" haben. Technik als das eine Merkmal der Industrialisierung zu nehmen, halte ich nicht für besonders hilfreich s.o..

Weiter unten schiebst du nacht, dass Industrialisierung etwas mit Arbeit/Produkion in Fabriken zu tun. Das ist ein Merkmal, das mir auch spontan eingefallen wäre. Industrielle Produktion als Gegenpol zu handwerklicher Fertigung. Eigentum an den Produktionsmitteln usw. Aber genau da passen die neuen Medien nicht so recht ins Bild, weil sie eben nicht zur Industrialisierung gehören.

Auf deine Gedanken zur Markt-Bestimmung, quantitativem und qualitativem Wachstum, dem "eigenlichen Industriezeitalter" bin ich nicht eingegangen und werde ich nicht eingehen, ich will ja nicht ausweichen.

Ich hoffe Zodapop hat bei unserer spannenden Diskussion Material für seine Hausaufgabe abgestaubt.

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voayager  09.03.2019, 19:41
@flaglich

Wie würdest du denn die Errichtung von Sendemasten und Glasfasern anders bezeichnen als eine industrielle Sache ?

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voayager  09.03.2019, 19:44
@voayager

Kommt hinzu, dass die Medien ja nur einen eher kleineren Teil der Produktion ausmachen, also nicht das Maß der Dinge sind, lediglich halt auch was bedeuten, mehr aber auch nicht. Es macht also keinen Sinn einem pars-pro-toto Prinzip folgen zu wollen.

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flaglich  09.03.2019, 23:52
@voayager

Glasfaser ist eher industriell, Sendemasten natürlich eher Handwerk, da sich die weniger für die industrielle Fertigung (Serien und Massenproduktion) eignen. Aber was hat das mit unserem Thema "neue Medien" zu tun. Hast du immer noch nicht verstanden, dass das Benutzen von Werkzeugen oder Infrastruktur nichts darüber aussagt, ob etwas anderes zur Industrialisierung, zur Dienstleistung, zur handwerklichen Fertigung oder sonst etwas gehört? Da braucht es andere belastbarere Merkmale um zu vernüftigen Aussagen zu kommen.

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flaglich  09.03.2019, 23:58
@voayager

Ups, und schon sind wir wieder so weit, dass ich deinen Gedankengängen nicht mehr folgen kann. Wie groß der Anteil der neuen Medien an der Produktion ist geht mich nichts an. Und wie du in dem Zusammenhang auf pars-pro-toto-Prinzip kommst kann ich nicht nachvollziehen. Ich will dir nicht mit einem Teil das Ganze erklären. Selbst wenn ich es könnte.

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voayager  10.03.2019, 01:51
@flaglich

Sendemasten werden fabrikmäßig in einer Großproduktion hergestellt, versuch also nicht dich herauszuwinden.

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flaglich  10.03.2019, 07:40
@voayager

Wer windet hier? Ob Sendemasten, Glasfaserkabel oder Schraubendreher in der Fabrik oder am Küchentisch hergestellt werden, ist für die Frage ob "neue Medien" Teil der Industrialisierung sind, völlig unerhebllich.

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voayager  10.03.2019, 11:06
@flaglich

Noch unerheblicher ist es sich auf die neuen Medien zu kaprizieren, statt zu erkennen, dass jede entwickelte Gesellschaft sich stetig weiter industrialisiert.

Du hast unsinnigerweise die neuen Medien ins Spiel gebracht, was völlig unerheblich und unsinnig ist. Ich hätte auf diesen Unsinn von dir gar nicht eingehen sollen,.

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flaglich  10.03.2019, 13:03
@voayager

Da ist dir was entgangen. Scroll mal nach oben und lies dir alles noch mal in Ruhe durch.

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voayager  10.03.2019, 13:06
@flaglich

Hier ist er dein unnötiger Quatsch:

 Un wie kommt ihr darauf, dass neue Medien da zur Industrialisierung gehören? Werden Neue Medien in den stillgelegten Stahlwerken oder am Fließband produziert?

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flaglich  10.03.2019, 13:47
@voayager

Dann scroll noch etwas weiter und schau was du geäußert hast. Wenn ich jetzt noch mal darauf sehe fällt mir auf, das im ersten Wort ein "d" fehlt und weiter im Satz ein "da" stehen geblieben ist. Das tut mit Leid und dafür bitte ich um Entschuldigung, die Fehler waren auf keinen Fall bös gemeint.

Und meine Nachfrage war kein unnötiger Quatsch, weil ich wirklich wissen wollte wie jemand auf so eine Idee kommt. Und da bin ich trotz deiner Bemühungen noch nicht viel weiter gekommen.

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Die Industrialisierung bezeichnet ein Zeitalter, in welchem durch die Industrielle Revolution soziale, ökonomische und ökologische Strukturen umgeworfen worden.

Dieses Zeitalter ist vorbei.

Es werden auch stetig unsere Methoden im Agrarsektor verbessert, dennoch befinden wir uns nicht im Zeitalter der Agrarwirtschaft.

Industrie 4.0??? Naja doch eher abgeschlossen