Gibt es Götter im Buddhismus?

8 Antworten

Zum einen ist der Buddhismus nicht direkt eine Religion, sondern eher eine Philosophie, zum anderen gibt es verschiedene Richtungen oder Konfessionen des Buddhismus, z.B. die Selbsterlöser, das Große Fahrzeug und das diamantene Fahrzeug. Das erste bedeutet, dass ein Mensch Buddhist sein kann und gleichzeitig die Götter/innen verehren kann, die sonst in seinem Volk verehrt werden oder worden. Das ist z.B. oft in den Völkern des Himalayas und denen Hinterindiens der Fall, kommt auch in Japan vor, wo der Zen-Buddhismus gar nicht als Religion, sondern als reine Philosophie angesehen wird. Die älteste und reinste Form des B. sind die Selbsterlöser (auch "kleines Fahrzeug genannt). Sie verehren gar keine Götter, keine Geister, keine Ahnen, keinen Kaiser, keinen Buddha als Gott. Das Problem ist, dass der Weg der Selbsterlösung nur von wenigen gegangen werden kann. Daher ist diese Konfession nicht als Volksreligion geeignet. Die wichtigste buddhistische Volksreligion ist das Große Fahrzeug. Es heißt so, weil es geeignet ist, große Mengen von Menschen zur Erlösung zu bringen. Hier wird der in einer Höheren Sphäre lebende Buddha, der mehrere Inkarnationen hatte, deren letzte Siddharta Gautama war, als Gott oder gottähnliches Wesen verehrt. Er erlöst die Menschen hin zum Nirvana. Wenn dort noch andere Götter, Geister oder Ahnen verehrt werde, steht der Buddha über ihnen. Der B. des diamantenen Fahrzeugs ist hier der bekannteste, da er vom Dalai Lama repräsentiert wird. Es ist der der Tibeter. Dort werden vielfach Geister verehrt, aber nicht vom Dalai Lama.

der buddhismus kennt diverse götter (devas)

Nein, es gibt keinen Gott. Nur einen erleuchteten, den Buddha nämlich. Das Ziel eines Buddhisten ist es, ins Nirwana zu gelangen. Das Nirwana ist der komplette stop des Kreislaufes des Todes und der Wiedergeburt. Dort kommt man hin, wenn man sein Leben nach den ''Richtlinien'' des Buddhistischen Glaubens gelebt hat. Vielleicht ist das damit gemeint, aber an einen Gott glauben Buddhisten nicht.

Ich bin Buddhist und versuche zu helfen.

Im Buddhismus gibt es keinen allmächtigen Schöpfergott.

Allerdings hat der Buddhismus, der ja seinen Ursprung im Grenzgebiet von Nepal und Indien hat, auch Elemente aus dem Hinduismus aufgenommen, vermutlich  auch als Teil der Volksgläubigkeit.

Anstatt zu sagen  "Gottheiten (Devas) oder Schlangenwesen (Nagas)  gibt es nicht!" hat der Buddhismus sie kurzerhand assimiliert und sie zum Teil als "Schützer der buddhistischen Lehre" eingefügt, so dass die einfache Bevölkerung an ihren Vorstellungen festhalten konnte.

Somit gehören Elemente wie Devas und Nagas einfach zum asiatischen Lokalkolorit.

Ich persönlich halte nichts von der allgemein akzeptierten
Annahme, der Begriff der Wiedergeburt beziehe sich auf Dinge, die nach dem körperlichen Tod geschehen.

Der Buddha hat sich nie zu metaphysischen Fragen geäußert, sondern stets darauf verwiesen, dass solche Fragen nach dem Ursprung der Welt einen nicht bei der Befreiung weiterhelfen.

Weshalb sollte er also ausgerechnet bei einer Theorie zu einer Wiedergeburt nach dem Tod eine Ausnahme machen?

Ich folge daher einer anderen Auslegung, die zB auch von den japanischen Priestern Sekkei Harada und Shohaku Okumura unterstützt wird:

https://www.gutefrage.net/frage/wenn-es-die-wiedergeburt-wirklich-geben-sollte-wie-kann-es-dann-sein-dass-aus-vielleicht-10000-menschen-milliarden-geworden-sind-rest-steht-unten?foundIn=list-answers-by-user#answer-189570040

In diesem Modell sind die sechs Daseinsbereiche der Wiedergeburt lediglich eine Bezeichnung für bestimmte Geistesverfassungen, von denen sich Menschen unterschiedlich stark dominieren lassen.

Hoffe, die Antwort war hilfreich.

Es gibt zwar überirdische Wesen ( Devas). Sie sind aber auch sterblich und spielen keine wichtige Rolle im Verständnis und in der Ausübung dieser Religion / Philosophie.