Gibt es ernstzunehmende Wissenschaftler die davon überzeugt sind das es eine immaterielle geistige Realität gibt und das Gott real dort schon immer exestiert?

12 Antworten

Gibt es ernstzunehmende Wissenschaftler die davon überzeugt sind das es eine immaterielle geistige Realität gibt...

Natürlich gibt es die. Es sind sehr häufig Physiker.

Der Physiker und Nobelpreisträger Anton Zeilinger drückte mal das als Wissenschaftler so aus, dass die Welt allein materiell nicht zu erklären sei. Hans-Peter Dürr, erst vor ein paar Jahren verstorben, ging sogar so weit, dass er sagte, es gibt keine Materie. Das war auch für mich schwer verdaulich, aber letztlich stimmt es. Auf atomaren Skalen bestehen wie größtenteils aus Nichts, die "Zwischenräume" von einem Atom zum nächsten sind unvorstellbar riesig. Auch im Atomkern ist ständig alles in Bewegung und besteht aus virtuellen, subatomaren Teilchen, die ständig "entstehen" und "vergehen", aber je nach Zusammensetzung immer im Gleichgewicht eine bestimmte Anzahl von Protonen und Neutronen ergeben.

Nachgewiesen wurde mittlerweile, dass als Grundlage zur Entstehung der Materie — also das, was wir als Materie wahrnehmen — Information notwendig ist. Information ist aber etwas Immaterielles. Oder anders ausgedrückt: Die Grundlage für alle Materie ist immateriell.

...und das Gott real dort schon immer exestiert?

Das wiederum ist eine andere Frage. Die Frage, wie dieses Immaterielle bezeichnet wird und welche Eigenschaften das haben müsste, ist eine religiöse Frage und auch eine Frage der Definition. Zumindest ist es nicht völlig abwegig, dieses Immaterielle ganz traditionell als göttlich oder noch weiter als Gott zu bezeichnen.

In dieser Frage war sich sogar Steven Hawkings gegen Ende seines Lebens nicht mehr ganz so sicher, dass es Gott nicht gäbe; und das ausgerechnet von ihm, der Zeit seines Lebens bekennender Atheist war. Grundlage für diesen Zweifel an seiner Überzeugung war bestimmt auch dieser physikalische "Befund", wenn man das so sagen kann.

Jeder, der sich mit Naturgesetzen befasst, muss anerkennen, dass es immaterielle Gesetzmäßigkeiten gibt, die universelle Gültigkeit haben. Dass eine Ordnung in den Dingen ist. Dass es einen Urgrund allen Seins geben dürfte, dessen tieferes Verständnis sich zu erkunden lohnt.


Moegylein 
Beitragsersteller
 22.05.2025, 10:00

dessen tieferes Verständnis sich zu erkunden lohnt.?

zalto  22.05.2025, 10:05
@Moegylein

Ja, sowas wie die Jagd nach der Weltformel in der Physik. Oder warum, entgegen aller thermodynamischen Erfahrungswerte, es Weiterentwicklungen zu Höherem und Komplexerem gibt.

Moegylein 
Beitragsersteller
 22.05.2025, 10:08
@zalto

Sorry,ich hatte gelesen das es sich nicht lohnt

Es gab und gibt Naturwissenschaftler die an Gott geglaubt haben bzw. glauben. Darunter auch Nobelpreisträger. Allerdings ist das nicht Teil von deren Forschung, denn Wissenschaftler interessiert was sich beweisen lässt. Für die Existenz oder Nichtexistenz Gottes gibt es keine Beweise.

So bleibt alles Spekulation und das machen Wissenschaftler wohl auch privat, ist aber nicht Teil von deren Arbeit.

Die Frage ob das was wir als Realität kennen überhaupt real ist oder was es sonst sein könnte wird aber durchaus ernsthaft diskutiert - und sollte es eine Simulation sein auch wer der Architekt sein könnte. ChatGPT lernt anhand von Daten. Und würde sich zu diesem Thema nicht so differenziert äußern können wie im Gespräch Mensch/Maschine in diesem Video, wenn es zu diesem Thema nicht viel Datenmaterial gäbe.

https://youtu.be/ZkEODtjjmTw?si=YScpii1ifjO7SCui

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Erfahrungen mit Gott und Christentum

Wissenschaftler können nur untersuchen was ihrer Beobachtung zugänglich ist. Da eine geistige Realität das offensichtlich nicht ist, sind sie für die Frage nach ihrer Existenz auch nicht mehr qualifiziert als ein "einfacher Straßenarbeiter".

Aber ja, es gibt ernst zu nehmende Wissenschaftler, die an (einen) Gott und damit an eine geistige Realität glauben:

  • Isaac Newton gilt als Vater der klassischen Physik, war maßgeblich an der heutigen wissenschaftlichen Methode beteiligt und gilt als einer der bedeutendsten Naturwissenschaftler der Geschichte und er glaubte an Gott.
  • Johannes Kepler gilt als Vater der mathematischen Astronomie und er glaubte an Gott.
  • Galileo Galilei gilt als Vater der modernen Astronomie und er glaubte an Gott.
  • Max Planck gilt als Begründer der Quantenmechanik und er war gläubig.
  • Gregor Mendel gilt als Vater der Genetik und er war gläubiger Mönch.
  • Louis Pasteur gilt als Vater der Mikrobiologie er glaubte an Gott.
  • Francis Bacon war Philosoph, Wegbereiter der wissenschaftlichen Methode und er glaubte an Gott.

Das waren jetzt alles Menschen, die maßgeblich an der Entstehung der heutigen Naturwissenschaften beteiligt waren. Nun einige Wissenschaftler aus der heutigen Zeit:

  • Günter Bechly war Paläontologe und ein führender Experte für fossile Libellen. - Er erstellte über 165 Erstbeschreibungen. Er war früher Evolutionist, kam aber durch das Befassen mit schöpfungswissenschaftlichen Argumenten ins Zweifeln und wurde schließlich Christ. Er ist leider im Januar diesen Jahres bei einem Autounfall in Österreich gestorben.
  • Francis Collins ist ein weltbakannter Genetiker und war u.a. Leiter des Human Genome Project, wo das ganze menschliche Genom entschlüsselt wurde. Er glaubt an den christlichen Gott, wenn er auch kein Kreationist ist, sondern theistischer Evolutionist.
  • Peter Borger ist Experte für Molekularbiologie. Er lehrte und forschte u.a. an den Universitäten Groningen (Niederlande), Sydney, Basel und Zürich und veröffentlichte über 70 Artikel in führenden internationalen Fachzeitschriften. Er kam durch seine Forschung zum Glauben und ist mittlerweile hauptamtlicher Mitarbeiter bei "Wort und Wissen".
  • Boris Schmidtgall ist Chemiker und kam ebenfalls durch sein Studium zum Glauben.
  • John C. Sanford ist Pflanzengenetiker und hat die Genkanone erfunden, die die Pflanzenbiotechnologie revolutionierte. Und er ist Kreationist.
  • Viele weitere gläuige Wissenschaftler könnte man nennen, aber das soll mal reichen. Siehe ggf diese Links: https://veranstaltungen.wort-und-wissen.org/referenten/ ; https://creation.com/de/pages/who-we-are

https://youtu.be/yKZlbwE45iQ

lg

Woher ich das weiß:Hobby – Befasse mich autodidaktisch mit Schöpfung / Evolution.

Man kann sich auch als gläubiger Mensch mit Naturwissenschaften beschäftigen. Glaube und Wissenschaft müssen sich nicht immer widersprechen. So hat zum Beispiel Mendel, ein katholischer Mönch, wichtige Entdeckungen bei der Genetik gemacht. Der Mensch, der die Urknalltheorie aufgestellt hat, war katholischer Priester.