Gibt es einen Stoff der Kälte speichert?

7 Antworten

Diese Wärmepads funktionieren durch Ausnutzen der Enthalpie thermodynamischer Zustandsänderungen. In den meisten Fällen ist das der Wechsel von flüssig nach fest, bei dem Wärme freigesetzt wird. In diesen Pads befinden sich meistens Salze, die durch Erhitzen im Wasserbad verflüssigt werden. Kühlt man die auf Raumtemperatur ab, hat man eine unterkühlte Schmelze, also eine Flüssigkeit die unterhalb ihres Gefrierpunktes immer noch flüssig ist. Durch drücken dieses kleinen Metallplättchens aktiviert man die Kristallisation, durch die die gespeicherte Wärme freigesetzt wird.

Für ein "Kühlpad" müsste man das ganze quasi umkehren. Also einen Feststoff der über seinem Schmelzpunkt noch fest ist und sich durch manuelle Aktivierung verflüssigt und dabei Energie aufnimmt. Das Problem ist allerdings, dass es einfacher ist Flüssigkeiten unter dem Gefrierpunkt zu halten als Feststoffe darüber. Man könnte alternativ auch eine Flüssigkeit über dem Siedepunkt nehmen, die sich durch manuelle Aktivierung gasförmig machen lässt. Da hat man dann ein Problem mit dem großen Volumen eines Gases. Bei beiden hat man zusätzlich noch das Problem, dass die Energie, die die Stoffe brauchen, um den Aggregatszustand zu wechseln, ja schon vorhanden ist. Die Umgebung kühlt sich also wenn dann nur minimal ab.

Dritte Möglichkeit wäre eine endotherme Reaktion mit hoher Aktivierungsenergie zu verwenden. Das heißt sie kann auch manuell ausgelöst werden und nimmt sich dann Energie aus der Umgebung und kühlt diese ab. Hier besteht aber das Problem, dass sie vermutlich nicht so einfach umkehrbar ist. Außerdem ist die Energieausbeute vermutlich nicht die beste und es ist schwierig den Start der Reaktion zu verhindern, wenn man sich nur knapp unterhalb der Aktivierungsenergie befindet.

Wie du siehst sind Kältepads theoretisch möglich, aber unpraktikabel. Gäbe es eine sinnvolle Möglichkeit dafür, würden solche Teile wahrscheinlich auch schon existieren.

Es gibt kälteakkus. Die legst du z.b in die Kühlbox

pohmkin 
Fragesteller
 08.08.2018, 23:14

sind die mehrfach verwendbar?

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Idris164  08.08.2018, 23:14
@pohmkin

Ja... mehrere jahre

kosten nicht viel . Gibt es jetzt bestimmt bei tedi kik nkd oder so

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pohmkin 
Fragesteller
 08.08.2018, 23:18
@Idris164

kühlakkus sind aber nicht manuell auslösbar sonder erwärmen sich nachdem man sie aus der kühltruhe rausnimmt das ist der unterschied zwischen kühlakkus und wärmepads und für diesen unterschied such ich eine lösung

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Trockeneis entspricht am ehesten Deiner Beschreibung: das Kohlenstoffdioxid wird unter Druck verflüssigt (das heimische Gefrierfach ist also nicht geeignet) und kann dann bei Zimmertemperatur gelagert werden. Öffnet man die Flasche, verdampft es und entzieht der Umgebung die dafür erforderliche Wärme.

Es gibt noch andere Alternativen, der Oberbegriff dafür ist "Kältemischung".

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Abschluss als Diplom-Physiker

Hi,

wegen der zu Grunde liegenden Physik kann es keine Kältepads geben, die wie die Wärmepads arbeiten.

vermutlich ist es die technisch einfachste Lösung für dein Problem, einen kalten Gegenstand (z.B. einen Kälteakku aus der Kühlbox) bis zum Gebrauch gut zu isolieren und bei Bedarf dann auszupacken.

Die Idee ist nicht neu. In "Eiskellern" hat man früher Eisblöcke bis in die Sommermonate gelagert.

m.f.G.

anwesende

"Kälte" in dem Sinne gibt es nicht, es gibt nur Wärme. Die Kältepads speichern keine Kälte sondern sie entziehen durch ihre geringere Temperatur der Umgebung Wärme, wodurch diese kälter wird.

pohmkin 
Fragesteller
 09.08.2018, 21:43

das ist einem schon bewusst wenn man sich mit dem thema ein bisschen auseinandersetzt aber wollte es in meiner frage nicht so unnötig lang formulieren deswegen der ausdruck *speichern*

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