Gibt es eine Möglichkeit, mit einem Abischnitt von 2,3 Psychologie zu studieren?

7 Antworten

Eine Möglichkeit findet sich immer. Aber pass auf, es gibt eine Menge unseriöse Unternehmen, die versuchen, aus Leuten wie Dir Geld herauszuholen (und nicht zu knapp, da geht es um 5stellige Summen). Also mach es ganz offiziell über Studien-/Berufsberatung und investier evtl. noch mal Zeit in eine Zusatzausbildung. Studiengänge im Ausland sind da uch eine Option, wenn sie seriös sind.

Hey Brownie!

Ich studiere jetzt im 7. Semester Psychologie in den Niederlanden, und zwar in Nijmegen. Also JA, es gibt natürlich eine Möglichkeit :)!

Einen Sprachkurs muss natürlich gemacht werden, bzw. musst du das NT2-Examen machen, weil das Studium auf Niederländisch angeboten wird. Ich selbst habe an einer VHS einen 6-wöchtigen Sprachkurs gemacht, der extra vorbereitend war auf das notwenidge NT2 Examen. Aber auch an den Unis (zumindest in Nijmegen und auch in Enschede) wird der Kurs in den Sommerferien angeboten. Wegen der Sprache würde ich mir keine Sorgen machen. Ich habe mir selbst gedacht, dass andere es vor mir auch geschafft haben, und bei mir hat ja auch alles gut geklappt! Und außerdem ist die Sprache so sehr verwandt mit der Deutschen, dass es den meißten ganz leicht fällt. Das muss also kein Hindernis sein.

Zumindest in Nijmegen gibt es einen Numerus fixus, das heißt eine feste Anzahl an Studienplätzen (hier sind es 450). Wenn diese überschritten wird, wird gelost, wobei es 5 Kategorien gibt von A-E. Wer in Gruppe A ist (beste Noten) bekommt sowieso einen Platz. Der Rest wird in einem Verhältnis von etwa (ich weiß es grad nicht ganz genau) B:C:D:E = 9:7:3:1 verteilt. Als Ausländer ist man automatisch in Kategorie C. Bis jetzt hat allerdings hier an der Uni noch jeder einen Platz bekommen. Dieses Jahr sind allerdings sogar 600 Leute angenommen worden. Scheinbar wurde die Zahl der Zulassungen hochgesetzt... An dem starken Anstieg (vor 4 Jahren 450 Bewerber die alle genommen wurden und dieses Jahr 600) sieht man, dass die Deutschen hier nach Holland kommen. 2007, als ich begonnen bin, waren wir schon 1/3 Deutsche Studenten, inzwischen ist es mit Sicherheit schon die Hälfte in diesem Studiengang. Also du wärst nicht allein ;).

Was die Studiengebühren angeht: Liegen bei etwa 1600€ im Studienjahr. Bafög gibt es nicht, stattdessen Studiefinancering. Das heißt man arbeitet 32 Stunden pro Monat und bekommt 270€ pro Monat geschenkt zusätzlich zu den Einnahmen im Job. Ich selbst arbeite nicht, aber viele machen es nebenbei. Da muss man natürlich immer schauen, wie viel Zeit man übrig hat, ob das Studium darunter leiden würde, ob man es sich auch ohne Arbeit leisten kann, oder ob man auch mit Arbeit gut zurechtkommt... Zu der Studiefinancering gehört auch eine OV-Karte, also eine Karte für die öffentlichen Verkehrsmittel innerhalb Hollands, mit der man am Wochenende oder unter der Woche umsonst fahren kann..

Ja, und nun am wichtigsten vielleicht ob das Studium auch Spaß macht. Ich muss sagen, ich würde es hier in Nijmegen sofort wieder machen. Inhalt ist super, man wird nicht wie in Deutschland am Anfang nur mit Statistik bombardiert (was übrigens gar nicht so schlimm ist wie alle sagen), sondern die Fächer werden ausgewogen angeboten.

So.. das war's erst mal, vielleicht hast du ja so einen kleinen Einblick in das Studium in Holland bekommen können und dir fällt die Entscheidung ein wenig leichter. Übrigens wurde die Radboud Universiteit Nijmegen für Psychologie laut Ranking der Zeitung "Die Zeit" zur besten Uni (zumindest was den Master angeht) in Europa gewählt. Hier auch noch ein Link der Uni: http://www.ru.nl/deutsch/

Viel Spaß und viel Erfolg bei der Wahl!

Grüße!

Annekatrin  16.11.2010, 00:05

(Ich glaub ich muss mich noch einmal korrigieren: Bafög gibt es glaub ich doch. ich bin selbst nciht darüber informiert, weil ich keins bekomme.) Und was vielleicht noch eine Niederländische Uni besonders macht: Die Studiengebühren gehen komplett an die Uni (nicht wie in Deutschland, wo nur ein Winzbetrag übrig bleibt). Dadurch sind die Uni hochmodern und super ausgestattet! Und was auch klasse ist, ist der Campus in Nijmegen! Alles auf einem Fleck und leicht zu erreichen :)!

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Hallo Brownie, wenn man es wirklich will geht es! Ich hab nur nen 2,5-er Schnitt gehabt und trotzdem Psychologie studiert (in D). Aber: Ich hatte 6 Semester Wartezeit. Ich hab die Zeit genutzt um einige Zeit im Ausland in einer gemeinnützigen Orga zu arbeiten (war selbstorgansiert, geht ja aber z.B. auch in Form von FSJ o.ä.). Dann hab ich noch ne Zeit lang ganz banal gearbeitet (damals als Briefträger bei der Post) und dann hab ich zwei Semseter als "Teilzeitstudent" an der FernUni Hagen studiert und parallel dazu verschiedene jobs gemacht. Damals war das ein Magister-Studiengang "Soziale Verhaltenswissenschaften", inhaltlich Psychologie. Der Trick ist, Teilzeitstudium stoppt nicht die Wartezeit. Ich habe das Ganze (drei "verlorene" Jahre) zu keinem ZEitpunkt bereut, sowohl der Auslandsaufenthalt, als auch der Ausflug in die Arbeitswelt waren höchst wertvolle Erfahrungen. Die Idee, eine einschlägige Ausbildung vorher zu machen ist auch gut, ich hab viele getroffen, die das gemacht haben und ich denke das Plus an LEbenserfahrung, praktischer Fähigkeit, etc. ist gerade bei einem Psycho-Studium absolut wertvoll (je nach dem, was man mit dem Studium anfangen will zumindest). Viel Erfolg! Achim

Wie bereits geschrieben kannst du es in den Niederlanden oder Österreich probieren! Wenn du Glück hast und gute Noten im Studium nimmt dich nach einigen Semestern eventuell sogar eine deutsche Uni an (ich kenne einige Leute die grad von Wien nach Kiel gewechselt haben - nach ihrem Vordiplom).

Wenn du es über Wartesemester versuchst dauert das bei dem Schnitt bestimmt 2 - 3 Jahre (in denen du an keiner Uni eingeschrieben sein darfst).

Ansonsten könntest du es noch über das Losverfahren versuchen! Die Unis verlosen kurz vor Semesterstart die Plätze, die noch nicht vergeben sind! In Landau waren das z.B. im Jahr 2008 20 Plätze! Da viele nicht glauben, dass man da Chancen hat, machen beim Losverfahren wenige mit.. Dementsprechend steigen deine Chancen natürlich! Ich wünsche dir viel Glück!

Grandi  16.11.2010, 12:48

Wenn du während deiner Wartezeit eine Ausbildung machst, wird dir das verkürzend angerechnet, d.h. du bekommst eher einen Studienplatz, als derjenige mit derselben Wartezeit ohne Ausbildung. Das kann deine Wartezeit u.U. 1-2 Semester verkürzen.

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hopeless1982  16.11.2010, 13:12
@Grandi

Welche Ausbildung meinst du? Ich kenne keinen an meiner Uni bei dem die Ausbildung bei Psychologie angerechnet wurde!? Meine auch nicht..

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Mit Sicherheit gibt es die - nur wird die Wartezeit auf einen Studienplatz entsprechend lang sein. Die sollte dann sinnvoll überbrückt werden - vielleicht mit einem normalen Ausbildungsberuf der zum Studienplatz passt.