Gibt es ein "zu versalzen" oder ist es geschmackssache?

Es gibt einen Bereich wo es Geschmacksache ist, und einen wo es klar zu viel ist. Ein Essen mit 3% Salz kann man nur essen, wenn es kaloriendicht ist und/oder man viel Wasser dazu trinken darf. Ein Essen mit 15% Salz kann man quasi gar nicht in größeren Mengen essen.

Aber es gibt außerdem auch küchenmäßige Standards.

Nudeln in Meerwasser (38 g pro l) gekocht ist sehr salzig, es gibt wenige Leute die das gut finden und in der Kochprüfung nicht so anzuraten. Nudeln schmecken für uns "nudelig normal" wenn man so ca. 9 g Salz pro l benutzt.

Reis dagegen da ist man noch empfindlicher, einfach nur aus Gewohnheit/kultureller Prägung. Reis wirkt mit 9 g Salz pro l gekocht so versalzen wie die Nudeln mit Meerwasser. Üblicherweise wird er ungesalzen gegessen.

Also es gibt auch ein kulturell bedingtes, trotzdem "intersubjektiv ohne Zweifel feststellbares" versalzen sein. Unabhängig davon, ob tatsächlich physiologisch zu viel Salz drin ist.

Ein anderes Beispiel wäre der Vergleich zwischen Eiern und Fleisch: Fleisch verträgt aus Geschmackskonventionen heraus viel mehr Salz als Eier- es sei denn es sind Soleier dann erwartet man es 😄.

Tatsächlich ist das nicht Geschmackssache, ab einer Menge von ca. 3.5g auf 100ml oder 35g auf 1 L Wasser führen bei den meisten Menschen zu Erbrechen.

Das Trinken von Salzwasser ist sogar eine herkömmliche Methode um künstliches Erbrechen auszulösen.

Ich finde, dass es Geschmackssache ist.

Das was ich zu versalzen nenne, nennen meine Freunde "Salz fehlt".

Natürlich wird es jeder zu versalzt finden wenn eine ganze Packung Salz in einer kleinen Suppe wäre. Aber ansonsten ist es "Geschmackssache".

Ja, gibt es.

Es gibt aber auch ein "zu wenig Salz".

Menschen haben eine unterschiedliche Toleranzgrenze was Salz angeht. Manche mögen nur ganz wenig Salz, andere kippen sich mehr ans Essen, weil es ihnen besser schmeckt.

Was für den einen schon versalzen ist, kann für den anderen gerade richtig sein.