Gespräch im Zug?
Ein Gedankenexperiment:
Stell dir vor du bist im zug und jemand spricht dich freundlich an. Daraus entwickelt sich ein nettes Gespräch, das dir Spaß macht. Was hat die person zu dir gesagt, damit das passiert?
10 Antworten
Hallo Laffymae,
das war am letzten Freitag sogar passiert. Ich saß schon am Platz, die andere Person setzte sich auf den Nachbarplatz, sagte fröhlich "hallo" und bemerkte, dass dieser Platz, wo sie sich hinsetzte, erst ab der nächsten Haltestelle reserviert sei.
Ich habe genauso fröhlich geantwortet - und es ergab sich einfach ein sehr intensives Gespräch.
Es ist schwer zu sagen, was jetzt das Gespräch initiiert hatte. Da ist auf irgendeiner Metaebene etwas hin und her gegangen, was vielleicht sonst nicht der Fall ist. Vielleicht ist es ein Blickkontakt, das Lächeln, das Hallo - und auf jeden Fall eine Antwort auf all das.
Nun - wir fanden auch gleich ein gemeinsames Thema - doch dazu musste erst mal die Connection da sein.
Solche Momente kommen immer wieder mal vor - aber sie sind auch eher selten.
Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen
Ums einfach zu machen; Du willst wissen wie du fremde ansprechen kannst ohne dass sie genervt sind?
Ganz einfach beachte ihre Körperhaltung + Mimik, jemand der angespannt ist und zb nachdenkt will weniger reden, jemand der gerade Mucke hört auch nicht. Jemand der bissel in der Gegend rumkuckt und relativ locker rumsitzt vermutlich schon eher, am einfachsten ist es sich daneben zu setzen aus Platzmangel, der sowieso öfter vorhanden ist und einfach einen Guten Tag wünschen, anhand der Reaktion der Menschen merkt man ob sie reden wollen. Wer nicht reden will den sollte man nicht Nerven und damit hat das eig zu tun. Nicht mit dem Reden sondern schon direkt davor das Beachten der Körperstimmung.
Achja und etwas Empathie wenn man die Gefühle des andern etwas erfassen kann ist verbal allgemein nützlich.
Kommt gar nicht drauf an, was die Person sagt, sondern wie die Person das sagt.
Die Art und Weise, die Stimme und die Sympathie der Person.
Freundlich, lustig, sympathisch mit leuchtenden und interessierten Augen.
Ich hatte schonmal so etwas. Nach der Arbeit, ich kam von 3 Geschäftskunden, ich war müde & ich hatte Hunger. Ich setze mich in einen Vierer in der S-Bahn, neben mir im Vierer saß ein Mann. Ich dachte laut "Wann fährt der Zug bloß ab", er hörte mich, er sagte mir wann der Zug fährt. Ich sagte "Ich hole mir etwas vom Süßigkeiten Automaten". Er schrie mir hinterher "Ich halte deinen vierer frei". Als ich wieder in den Zug stieg, war mein vierer besetzt, ich setze mich also zu dem mann. Wir fingen ein Gespräch an. Wir stellten uns gegenseitig vor. Er war nicht aufdringlich, er war 40, er sah jünger aus. Er erzählte mir, dass er drogenabhängig war, er kam aus der selben Gegend wo ich damals gewohnt habe, eine eher schlechtere Gegend. Wir verstanden uns. Ich hatte keine minute das Gefühl das er mehr wollte, ich hatte das Gefühl er sah mich wie eine Schwester aus dem selben Viertel. Als seine Haltestelle kam, gaben wir uns die Hand, wir sagten "Wir werden uns eines Tages wiedersehen" , wir lachten beide, er stieg aus. Er war ein guter Mensch, der auf die falsche Bahn kam.
Ich denke, solche Situationen gab es früher öfters mal, jedenfalls im Vergleich zu heute. Ob nun in Bus und Bahn, beim Einkaufen, oder eigentlich überall. Da haben die Menschen meistens noch in ganzen Sätzen gesprochen. Ja, so richtig viele Wörter.
Das was verbindet, nennt man dann Sympathie. An der Satzbildung, der Sprechweise, dem Menschen gegenüber, an der Gestik konnte/kann man andere Menschen sehr gut einschätzen.
Das ist natürlich auch wichtig und Voraussetzung für das Gedankenexperiment