Genitiv als Subjekt?
Hallo, ich habe eine Frage zu folgendem Satz:
Mihi venit fani, loci, illius religionis in mentem.
Übersetzung:
Mir kommt der Tempel, der Ort und jenes Heiligtum in den Sinn.
Dieser Satz stammt aus Cicero in Verrem, in meinem Lektürebuch war unten angegeben, dass man hier die Genitive als Subjekt sehen soll. Warum dies so ist, leuchtet mir nicht ein.
Vielleicht hat ja jemand eine Idee.
Vielen Dank im Voraus!
2 Antworten
Kann man das nicht partitiv sehen? Immerhin fällt dem Sprecher etwas zum Tempel ein, aber vermutlich nicht alles, was es bei diesem Thema zum Einfallen gibt (Mir geht etwas von diesem Tempel etc. durch den Kopf).
Im Griechischen werden Verben der Wahrnehmung grundsätzlich mit dem Genitiv konstruiert, man hört also des Gerüchts ebenso wie man des Weines trinkt. Das ist eine erstarrte partitive Konstruktion, denn wenn die Totalität der Wahrnehmung betont werden soll, kann man auf den Akkusativ ausweichen (Ich höre den Bericht des Kundschafters). Vielleicht baut der græcophile Cicero hier einfach die griechische Konstruktion nach?
Hallo,
Du könntest es z.B. als Ellipse betrachten, daß also ein Wort weggelassen wurde:
Mir kommt (aliquid) des Tempels usw. in den Sinn.
Herzliche Grüße,
Willy