"Genieße das Leben ständig, den du bist länger Tod als lebendig."

10 Antworten

Naja, kommt drauf an, wie du es genießt. Du kannst es so genießen, dass du dir selbst schadest, wenn du übertreibst. Aber du kannst es auch in Maßen genießen, ohne zu übertreiben, also so, dass keine Konsequenzen entstehen.

Nur der wirklich bessere Satz wäre: Kann es dir nicht egal sein, ob du das Leben genoßen hast oder nicht? Am ende bist du tot, vollkommen weg, dein Leben kann dir komplett egal sein, dich gibt es nicht mehr, du merkst nichts, das Spiel ist aus. Oder nach dem Tod gibt es doch was, aber dann kommt natürlich die Frage, ob du das Diesseits lieber genoßen hättest oder nicht, niemand weiß, wenn es danach was gibt, wie die Umstände sein werden. Niemand ist von den Toten ins Leben zurückgekehrt.

5VyskocilJosef  05.08.2022, 23:59

Eine andere Version des Spruches sagt: Freue dich des Lebens. Das ergibt einen tieferen Sinn als "genieße".

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Viel mehr als der Reim ist an dem Spruch nicht dran.

Mathematisch ist es unsinnig, einen endlichen Wert (die Zeit des Lebens) mit einem unendlichen Wert (der Zeit des Tot-Seins) zu vergleichen. Doch selbst, wenn die Zeit des Totseins kürzer wäre, würde sich nichts an dem Problem der Lebensgestaltung angesichts der Endlichkeit des Lebens ändern.

Ständig zu genießen ist schon fast ein Widerspruch in sich, denn ständig ist fast wie zwanghaft und zwanghaftes Genießen ist kein Genuss mehr, ihm fehlt dann die Leichtigkeit. Aber auch Schwere und Ernsthaftigkeit gehört zum Genuss, es gibt keinen größeren Genuss, als Schwierigkeiten überwunden zu haben. Deshalb liegt auf dem Weg zum Genuss auch die Bereitschaft, Unannehmlichkeiten nicht zu scheuen, sich für etwas einzusetzen, sich zu verausgaben, zu geben und nicht nur zu nehmen.

Das was oft als Genießen angesehen wird, das Konsumieren, das sich abfüllen mit sogenannten Genussmitteln, führt nur zum Überdruss und damit auch oft zur Selbstzerstörung, aber nicht zum Genuss und einem erfüllten Leben.

Einige der Kommentatoren hier haben wohl den (jüdischen?) Spruch nicht begriffen. Einer sagte sogar, dass er mathematisch unsinnig ist. Gerade darum geht es! Das Absurde hier ist der Witz! Warum denken so viele Menschen das ganze Leben lang an den Tod, der irgendwann kommt?! Freue dich des Lebens, und kümmere dich nicht um den Tod, denn der kommt bestimmt, ob du dir Gedanken darüber machst oder nicht! Niebuhr schon vergessen? Gott, gib mir die Gelassenheit das hinzunehmen, was ich nicht ändern kann...

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Genuss und Genuss können Vielerlei bedeuten. Es kann durchaus ein Genuss sein einem Lebenssinn nachzugehen. Auch wenn der Weg anstrengend ist. Auch schwer erreichbare Ziele zu verfolgen kann ein Genuss sein. Damit muss also absolut nicht gemeint sein sich auf niederem und womöglich gesundheitsschädlichem Niveau zu begeben. Es aber bewusst wahrnehmen, dazu jederzeit stehen können, sich fest in die eigenen Augen sehen können ist mehr Genuss als viele Menschen aushalten können.

Ich würde von diesem Satz persönlich eher abraten. Denn:

Würde man ständig auf ein Genießen des Lebens aus sein, wäre man jetzt schon eigentlich "tot". Denn das wäre kein Genießen. Und auch ebenfalls kein Leben in dem Sinne, dass es lebenswert wäre. Ergo sollte man immer wieder auch "ungenießbare Zeiten", wie ernsthaftige Momente, Leid, unliebsame Arbeit durchleben dürfen, um in diesen sogenannten Genuss des Lebens überhaupt erst kommen zu können...

Ein ständiges Versuchen das Leben zu genießen würde sich zwar sicherlich nicht selbstzerstörisch auswirken - aber es würde die Lebensqualität rapide mindern.

Ein sehr weiser Mann sagte mal: "Stress ist das Salz des Lebens !"

marx67  21.05.2013, 10:35

Stress ist das Salz des Lebens

Man kann auch gelegentlichen Stress genießen. Denke nur mal an all die Bungee-Jumper ;)

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TimeosciIlator  21.05.2013, 10:39
@marx67

Klar, Stress ist ein weiter Begriff. Danke für Deine Ergänzung ! :) LG Time

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