Geht Jesus mit der Bergpredigt nicht zu weit?!?

11 Antworten

sein Auge rausreißen,

Für mich ist das ein Ausdruck für die Dringlichkeit von der Sünde abzukehren. Wir können Gott darum bitten, dass er uns dabei hilft. Er hat uns versprochen, dass er das Wollen und Vollbringen in uns wirkt (Philipper 2:13), insofern wir es ihm erlauben.

den Feind lieben?

Statt Böses mit Bösem zu vergelten, lehrt Jesus uns das Böse mit dem Guten zu überwinden. Ich finde diesen Ansatz wunderbar! Wenn beispielsweise eine Person meine Familie beleidigt, dann darf ich für diese Person beten und sie segnen (statt auszurasten).

Natürlich schließt Feindesliebe gesunde Selbstliebe nicht aus. Wenn mich also beispielsweise jemand körperlich angreift, dann darf ich mich natürlich gegen diese Person verteidigen. Und wenn die Situation vorbei ist (unabhängig davon, ob ich mich erfolgreich gegen den körperlichen Angriff dieser Person verteidigt habe oder nicht), darf ich dann danach für die Person

(entweder im Krankenhaus (wenn ich verloren haben sollte) oder im gesunden Zustand( wenn ich gewonnen haben sollte)

beten.

Liebe Grüße!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bibelstudium, pers. Beziehung mit Gott, freievang. Gemeinde

Nehmen wir mal aus der Bergpredigt das bekannte Beispiel mit dem "Hinhalten der anderen Backe". Auf den ersten Blick hört sich das eigenartig an, die andere Backe hinzuhalten, wenn man geschlagen wird...

Sollten Christen sich überall verprügeln lassen, ohne sich zu wehren? Sollten sie zuschauen, wenn andere Christen verprügelt werden und sich darüber freuen, dass diese die andere Backe hinhalten können? Das ergäbe doch irgendwie nur wenig Sinn und würde die gesellschaftliche Ordnung gefährden.

Zu der Bibelstelle mit dem "Hinhalten der anderen Backe" ist zu sagen, dass es dabei nicht um Selbstverteidigung oder körperliche Angriffe, sondern um Rache und Beleidigungen geht.

Im griechischen Urtext steht das Wort "rhapizo", das einen Schlag mit dem Handrücken ins Gesicht bedeutet. Dies war eine Geste, die z.B. ein Herr gegenüber seinem Knecht tun durfte. Bei Gleichgestellten galt sie als schwere Beleidigung, die nach rabbinischem Recht doppelt bestraft wurde. Deshalb soll man sich durchaus beleidigen lassen, ohne sich zu wehren. Und man soll sich nicht rächen, was wohl die Kernaussage dieser Bibelstelle ist.

Deshalb ist der Vorschlag, auf Beleidigungen nicht zu reagieren und auf Rache zu verzichten, die beste Taktik, um Streit zu deeskalieren und schlimmere Auseinandersetzungen, die über verbale Angriffe hinausgehen, zu vermeiden.

In taktischen Selbstverteidigungsseminaren, in denen es um Notwehr und Nothilfe geht, wird diese Strategie durchaus als wichtige Möglichkeit der Deeskalation und Prävention gelehrt

An diesem Beispiel sieht man wieder, wie lebensnah und -praktisch Jesus die Menschen belehrte.

das sind gleichnisse. zugegeben etwas überzeichnet, aber sie helfen zu verstehen un was es geht. nimms mal nicht wörtlich und lies es langsam nochmal durch

In jeder Überlieferung wird haltlos übertrieben. Schließlich gibt es keine Aufzeichnungen von Augenzeugen.

RStroh  27.11.2022, 21:44

Täusch Dich mal nicht. Matthäus, Johannes und Petrus waren Augenzeugen und Lukas hat gründlich bei Augenzeugen recherchiert.

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okieh56  27.11.2022, 22:24
@RStroh

Die vier Evanglien entstanden zwischen 70 und 100 Jahren nach Christus. Bei der damaligen Lebenserwartung ist es unwahrscheinlich, dass sie authentisch sind.

Aber das ist zweitrangig - glauben kann man schließlich alles.

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RStroh  27.11.2022, 22:45
@okieh56

Die damalige Lebenserwartung war durchaus 90 Jahre.

Matthäusevangelium: ca. 50 n.Chr.

Johannesevangelium: 70 n.Chr.

1. Petrusbrief: 60-68 n'Chr.

Jakobusbrief:49 n.Chr.

Lukasevangelium und Apostelgeschichte ca. 63 n.Chr.

Alles noch zu Lebzeiten der Augenzeugen. Selbst Maria, die Mutter Jesu könnte noch gelebt haben.

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okieh56  28.11.2022, 09:12
@RStroh

Die Lebenserwartung war damals unter 40 Jahre. Mit 50 - 60 war man schon sehr alt. Aber Ausnahmen gab es sicher auch, so dass jemand auch 90 Jahre alt werden konnte.

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Symbolik und Metaphern sind nicht leicht zu verstehen.