Gegenüber Kleinkind ausgerastet, bin ich eine schlechte Mutter?
Hallo,
Ich muss mir einfach mal was von meinem Herzen runterschreiben. Wir haben ein 2 jähriges Kind welches sehr lebhaft ist. Ich bin derzeitig wieder einmal zuhause wegen eines geplatzten und entzündeten Trommelfells, bin also gerade nicht unbedingt gut drauf weil es mir selbst schlecht geht. Heute morgen bin ich unserem Kind gegenüber total aus der Haut gefahren, zuerst habe ich ihm eine neue Windel angezogen und die neuste Errungenschaft von ihm ist es mich dabei lachend zu treten, er hört dann auch nicht auf bis man richtig laut wird, er fing natürlich dann auch wieder an zu weinen als ich ihn zusammen gelassen habe. Dann ging es eine Weile gut wir haben nochmal in Ruhe darüber gesprochen ich habe mich entschuldigt und ihm erklärt dass das so nicht geht. Dann habe ich versucht mit ihm zeit zu verbringen und Bücher angeschaut. Als ich mich dann mit in sein Zimmer gelegt habe um ihm beim Spielen zu zusehen kam er auf die Idee mich mit seinem Spielzeug zu hauen und auf mir rum zu springen das hat dann mein Fass wieder zum überlaufen gebracht und ich habe sein Spielzeug genommen und mit ganzer Kraft weg geworfen und ihn erneut angeschrien. Ich fühle mich total schlecht deswegen und habe auch danach als ich mich wieder beruhigt hatte nochmal mit ihm darüber gesprochen und mich entschuldigt. Jetzt meine Frage, bin ich die einzige der es so geht? Oder ist euch sowas auch schon passiert? Ich muss dazu sagen meine Kindheit war nicht ganz einfach für mich und ich stecke sehr viel Zeit und Arbeit in das aufarbeiten davon, allerdings fällt es mich dann in solchen Situationen total schwer ruhig zu bleiben weil ich mich durch das Schlagen oder treten total getriggert fühle.
Habt vielen Dank für das durchlesen!
9 Antworten
Ich kann dich beruhigen. In solche Situationen kommen auch die bemühtesten und liebevollsten Eltern der Welt. Kinder können (und sollen) ihre Handlungen nicht immer bewusst steuern und deshalb darf und muss man ihnen auch Grenzen setzen, nötigenfalls auch mit Nachdruck und erhöhter Lautstärke.
Kleine Kinder sind da natürlich unmittelbar betroffen, weil sie eine solche Reaktion weder erwartet haben noch einschätzen können.
Aber auch kleine Kinder können und müssen lernen, dass ihre Eltern auch nicht immer gleich gut gelaunt sind und auch schlechte Tage haben, weil sie beispielsweise krank sind. Umgedreht ist das ja auch nicht anders, wenn ein Kleines fiebert und ganze Tage und Nächte durchquengelt.
Dem Kind schadet diese erfahrung nicht, aber man kann sie ja, wie du es getan hast, erklären und du kannst auch, wenn es dir wieder gut geht, beim Treten lachend sagenb, dass das heute wieder okay ist, du aber schreist, wenn es dir weh tut.
Das Kind lernt dabei, dass auch ein Donnerwetter nicht ewig anhält und deine liebevolle Zuwendung wieder da ist. Das ist für das Kind dann Verlässlichkeit.
Danke für deine Antwort. Das treten habe ich bisher nie toleriert aber ihm deutlich und liebevoll gesagt dass das nicht geht, manchmal hat er einfach seine 5 Minuten wo es komplett aushakt 🫣🙈
Nein, das geht nicht nur dir so. Kaum einer ist immer die Ruhe selbst.
Als Tipp, wenn du einen haben möchtest, wenn nicht, einfach überlesen. Als Hintergrund, ich habe Zwillinge und hatte somit zwei zweijährige gleichzeitig;)
Wenn er dir weh tut, Hand bzw Fuss festhalten und mit ernster Stimme "Nein, das tut mir weh, ich will das nicht" sagen und dann nach Möglichkeit ablenken.
Du hast ihm vermutlich schon gesagt, wenn du dich entschuldigt hast, dass sein Verhalten dich sauer gemacht hat, da weiß er was gemeint ist.
Wenn er dir nochmal weh tut, dann sage wieder "Nein, lass das, ich werde gleich sauer".
Wichtig, authentisch sein und ernst sprechen, damit er merkt, das ist kein Spiel.
Das hat bei meinen Jungs gut geholfen und die Phase war schnell wieder vorbei.
Wichtig sind "ich" Botschaften.
Ich will das nicht
Statt
Man macht das nicht
Und Alternativen anbieten. Werfe nicht mit den Steinen, hier, nimm den weichen Ball.
Oder sage, komm wir gehen auf den Spielplatz, da kannst du rum rennen
Nicht zu viel Erklären, die Aufmerksamkeitsspanne eines 2 jährigen ist viel zu kurz dafür.
Und nimm dir Zeit für dich. Bist du krankgeschrieben? Geht er sonst in die Kita?
Dann bringe ihn auch, wenn du krank bist in die Kita. Das ist völlig okay, du kannst ihn ja früher abholen und noch auf den Spielplatz gehen.
Es ist auch völlig ok, wenn du mal einen Tag frei nimmst und ihn in die Kita bringst und dir dann Zeit für dich nimmst.
Eine entspannte Mutter ist gut für ihr Kind.
Ja ich kenne die Tipps die du aufgeschrieben hast und versuche auch danach zu handeln nur überkam es mich heute total damit. Ja glücklicherweise geht er seit kurzem in die Kita da bin ich an solchen Tagen sehr dankbar dafür
Dann wird es auch bestimmt bald besser gehen. Und mache dir keinen Kopf, solche Tage gibt es halt. 🍀🍀🍀
Danke für deine lieben Worte und deine Mühe
Ich kann deine Situatuin durchaus verstehen. Ich habe eine kleine Tochter (2J) die in letzter Zeit auch einen ziemlichen Dickkopf hat.
Dass man da als Elternteil mal genervt reagiert ist verständlich. Und besser man reagiert dann gleich, solange es sich noch auf einem niedrigen Level befindet, als dass sich alles anstaut und man dann zu extrem reagiert. Und man muss dem Kind auch mal Grenzen zeigen, und das geht nicht wenn man es anlacht.
Dem Kind macht das nichts aus wenn man mal zwischendurch etwas lauter wird, wenn man es danach wieder in Arm nimmt ist alles wieder ok.
Meine Tochter mag mich immer noch, auch wenn ich ab und zu mal mit ihr schimpfe (was ab und zu halt notwendig ist).
Ja ich setze ihm schon klare Grenzen auch meistens ruhig und klar, es ist nicht so das er mir damit auf der Nase herum tanzen darf nur sieht er es in dem Moment als nicht schlimm oder als Spiel. Ich habe ihn dabei nicht angelacht er lacht dabei wenn er mich tritt was mich natürlich noch mehr herausfordert. Er ist kein Schlimmes Kind o.ä. Aber manchmal artet sein spielen etwas aus. Ich nehme ihn auch meistens direkt aus solchen Situationen raus wenn er gerade Mist macht und erkläre ihm das deutlich und mit ernster Stimme nur manchmal hört er dann einfach nicht auf und dann überkommt es mich manchmal wenn man es schon einige Male ihm verdeutlicht hat
Wenn meine Tochter ihre Getränke übers Sofa verteilt sieht sie das auch nicht als schlimm an. Oder wenn sie mit dem Metallspielzeug auf den Holztisch schlägt. Dann muss man dem Kind sagen dass es das nicht darf. Macht es weiter muss man entsprechend deutlicher werden. Vielleicht auch mal lauter. Und Spielzeug wegwerfen kennt das Kind ja schon, weil es das auch selber macht.
Das ist nicht schön, schöner ist es mit dem Kind zu kuscheln oder spielen, aber ab und zu muss man auch mal Grenzen setzen. Besser es geschieht jetzt durch dich als später durch die Polizei.
Bedenke was du da mit dem schreien unter umständen anrichtest.
Wie war das in deiner Kindheit. Wurdest du angeschrien? Falls ja solltest du wissen wie bescheiden es sich anfühlt.
Kinder können schwierig sein ja.... Aber schreien ist immer ein zeichen von überforderung und verzweiflung.
Ergo finde einen besseren weg. Arbeite an dir. Man kann einem Kind auch klare grenzen aufzeigen ganz und gar ohne gewalt oder geschrei.
Und nein ich sage damit nicht das du einfach alles wegstecken sollst was das kind austeilt.
Aber wie gesagt. Schreien ist absolut nicht der richtige weg. Dein kind wird sich das von dir abschauen und ehe du dich versiehst schreit es genauso zurück.
Ja das weiß ich und das ist auch das was mir so ein schlechter Gewissen macht. Ob ich als Kind angeschrien wurde weiß ich nicht mehr genau, ich wurde meistens mit Problem Situationen oder wenn mein Gewisterteil mich geärgert hat damit allein gelassen. Deshalb habe ich vermutlich auch nicht die besten Lösungsansätze beigebracht bekommen was mir total bewusst ist. Ist setze ihm auf alle Fälle klare Grenzen indem ich ihn festhalte und ihm erst sage dass das so nicht geht und reagiere auch direkt wenn er mit sowas anfängt es ist nicht so dass ich mir sowas lange anschaue ohne etwas zu sagen auch heute habe ich ihm Grenzen gesetzt und ihn mehrmals von mir weggesetzt nur kommt er meistens dann immer wieder und irgendwann war es mir dann einfach zu viel
Darf nie zuviel sein. Du bist eine Mutter.
Würde ich dir erzählen was meine Mutter alles geleistet hat und das mit 6 Jungs....
Da würde dir die Kinnlade runterfallen.
Sorry wenn ich es so knallhart sage. Aber reiß dich zusammen. ZUVIEL ist einfach nicht drin wenn man eine gute Mutter sein will.
Aus eigener erfahrung weiß ich dass jeder etwas anderes braucht, aber ich schlage vor, dass ihr öfter sachen macht die euch beide ansprechen, und das ihr wie ihr es auch schon gemacht habt immer ausführlich miteinander redet wenn so etwas passiert. Die eigene Kindheit hat viel damit zutun und desshalb wird es für dich schwer sein dich umzugewöhnen, aber am ende wird es sich auszahlen.
Ihr macht das schon richtig gut indem ihr euch immer wieder vertragt und redet, macht das einfach weiterhin und guckt wie es euch damit geht. Wie gesagt: jeder braucht etwas anderes, aber ich hoffe dennoch das es dir weiterhilft zumindest zu wissen das du nicht die einzigste bist der es so geht.
Danke Ja das mache ich auch meistens weil ich auch weiß dass reden bei einem kleinkind nicht immer erfolg hat nehme ich ihm dann auch die Spielsachen kurz aus der Hand und ziehe ihn mir zur Seite um mit ihm auf Augenhöhe darüber zu reden. Manchmal macht er es dann aber trotzdem immer und immer wieder und dann gibt es Situationen wo ich lauter werde